Im Westen nichts Neues

Heute habe ich einen ganz starken Titel aus dem Hause Splitter. 

Im Westen nichts Neues erzählt die Geschichte von Paul Bäumer und seinen Freunden wie sie im Ersten Weltkrieg an der Westfront gekämpft haben, dabei erinnert sich Paul in Rückblenden an seine Schulzeit und seine militärische Ausbildungszeit. Doch die Wirklichkeit schlägt hart zu, es kommt zu schrecklichen Verwundungen, Kämpfen und dem Verlust von Kameraden.

Ich muss ja sagen ich war ein wenig am überlegen ob ich den Comic lesen soll oder zu erst den Film mir anschauen oder am Ende doch zu erst, dass Buch lesen soll, denn rein die Thematik finde ich schon sehr ansprechend und gerade auch solche Themen gehören finde ich ebenfalls gezeigt im Medium Comic. 

Der Einstieg in den Band funktioniert meiner Sichtweise nach ganz gut, wir bekommen zu erst einen Blick auf die Gruppe und auf die Front, ehe es zeitlich einen Sprung zurück macht und wir Paul und seine Freunde noch mal an der Schule sehen. Insgesamt funktioniert der Einstieg wirklich klasse, denn man wird hier gleich direkt ins Geschehen geworfen ehe man dann ein wenig zurückspult. 

Paul und seine Freunde bekommen finde ich von ihren Lehrern ein völlig falsches Bild vom Krieg und den vermittelt was auf sie zukommt, denn an einem Krieg ist nichts ehrbares oder tolles und genau, dass merken die Jungs schon in der Ausbildung und spätestens an der Front schlägt die harte Realität zu. Ich muss sagen, dass Gesicht des Krieges und was es aus den Menschen macht wird hier absolut nicht geschönt, sondern genauso gezeigt wie es am Ende auch ist. Man versteht die Figuren wieso sie handeln wie sie handeln und auch ihre Gefühlslage wird uns zum einen gezeigt und zum anderen toll umschrieben. 

Eine der Stärken des Bandes ist hier ganz klar der Text, der von den Bildern auf die ich später eingehe. Im Text selbst wird alles sehr detailliert beschrieben aber ohne jetzt die Länge des Buchs zu haben, denn man hat hier denke ich sich auf den Kern konzentriert und dieser liefert eine Handlung ab wo ich sage wow, ich hatte nicht erwartet, dass mich die Handlung so fesselt und so manches mal so schockiert, wie es hier der Fall gewesen ist. Für mich hat man hier absolut ein Brett abgeliefert, dass schockiert und eine Seite des Krieges zeigt die man selbst nicht erwartet hat und dass auch mit einer emotionalen Tiefe, dass es wirklich Momente gab wo ich aufgehört hatte zu lesen. 

Im Westen nichts Neues ist für mich eines dieser Werke, wo ich sagen kann und möchte muss man einfach gelesen haben und zugleich wäre es auch mal etwas anderes gerade für die jüngere Generation wenn ich mal daran denke, als wir den Ersten Weltkrieg in der Schule besprochen haben hatten wir nur Dokumentationen zur Veranschaulichung der Schulmaterialien, ehrlich gesagt fände ich es stark wenn man dann auch mal solche Medien wie eben diesen Band nutzen würde um die Thematik den Schülern näher zu bringen. 

Erzählerisch bleibt der Band wirklich stark bis zur letzten Seite und der Tod ist allgegenwärtig in all seinen schrecklichen und brutalen Weisen, dass man wirklich froh sein kann wenn man nicht in den Krieg verwickelt ist. Ich muss da wirklich meinen Hut vor sss Arbeit ziehen die hier erzählerisch abgeliefert wurde, denn der Band fesselt bis zur letzten Seite.  

Die Optik ist hier definitiv eine besondere, denn der überwiegende Teil des Bandes ist in seinen Texten, dabei liefert der Band pro Doppelseite bis zu 3 Panels, die unheimlich stark aussehen. Die Farben sind im kompletten Band eher dunkel gehalten, was in meinen Augen es schafft die härtere Geschichte toll einzufangen und auch so werden verschiedene Szenerien durch die Optik toll eingefangen. Jede Zeichnung im Band selbst hat eher was von einem Kunstwerk und ich finde gerade den Stil wirklich ansprechend. 

Im Westen nichts Neues ist ein durch die Bank weg sehr emotionales Werk, dass uns aufzeigt was mit Menschen der Krieg anrichtet, wie er sie in ihrem Innersten verändert und zugleich auch wie die verschiedenen Figuren mit dem Verlust ihrer Kameradin umgehen. Man taucht im Laufe der Handlung zu erst direkt ins Geschehen ein, ehe man in einer Rückblende Paul und seine Freunde zu ihrer Schulzeit erlebt. Paul ist unsere Hauptfigur im Band und wir erleben die komplette Handlung aus seiner Sicht. Dabei schafft man es hier seine Gedanken, seine Wünsche und seine Ängste perfekt einzufangen und es uns mit einer solchen Intensität rüberzubringen, dass ich das ein oder andere mal einen dicken Kloß beim lesen im Hals hatte. Die Handlung selbst ist definitiv schwere Kost und nur für diejenigen geeignet, die damit umgehen können. Nach der eigentlichen Handlung hat der Band noch eine schöne Menge an Bonusmaterial zu bieten, die ich wirklich toll gewählt fand. Die Optik im Band selbst sieht wirklich stark aus und fängt durch die dunklere Farbpalette die Schwere des Themas toll ein. Pro Doppelseite hat man bis zu drei Panels die die textliche Seite der Handlung untermalen. Für mich ist Im Westen nichts Neues ein Must Read und bekommt von mir eine 10/10. 

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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