Superman Bd. 6 Phantome Rückkehr nach Krypton

Aus der Phantom-Zone entweicht eine schreckliche Bedrohung, die selbst Superman erschüttert. Bei seiner Untersuchung trifft er auf einen neuen Feind, einen veränderten alten Freund – und landet schließlich auf seinem Heimatplaneten Krypton.
Rückkehr in die Phantom-Zone – und darüber hinaus
Mit Superman Band 6: Phantome Rückkehr nach Krypton taucht Mark Waid einmal mehr tief in die Mythologie des Stählernen ein. Der Titel klingt schon nach klassischem Sci-Fi-Pathos, und genau das bekommt man auch: Eine Story, die kosmische Dimensionen erreicht, aber gleichzeitig sehr persönlich bleibt. Waid beweist, dass er Superman versteht nicht nur als übermenschlichen Helden, sondern als Mann, der nie aufhört, nach seiner Herkunft zu suchen.
Die Phantom-Zone als Bühne des Grauens
Die Phantom-Zone ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Superman-Lore ein Ort, an dem Kryptons schlimmste Verbrecher wie Schatten existieren. Doch Waid verleiht dieser geisterhaften Dimension neue Schärfe. Was hier lauert, ist nicht nur bedrohlich, sondern fast schon metaphysisch tödlich. Die Zeichnungen von Clayton Henry und Michael Shelfer unterstreichen das mit scharfkantigen, fast flirrenden Linien, die perfekt zu dieser Zwischenwelt passen.
Alte Freunde, neue Feinde
Wie so oft bei Superman dreht sich vieles um Loyalität und Verlust. Die Begegnung mit einem alten Freund, der sich erschreckend verändert hat, trifft emotional ins Schwarze. Ohne zu spoilern: Diese Figur bringt das Thema „Identität“ auf eine neue Ebene. Es ist nicht einfach ein klassischer Kampf Gut gegen Böse es ist ein Spiegelmoment für Clark Kent, der ihn zwingt, sich erneut zu fragen, was ihn wirklich menschlich macht und wie sehr die Zone jemanden verändert.
Mark Waid zieht alle Register
Mark Waid ist ein Autor, der sich nicht mit Mittelmaß zufriedengibt. Man merkt, dass er tief in die Superman-Historie eingetaucht ist. Er zitiert und respektiert alte Elemente, aber er modernisiert sie auch. Der Band liest sich wie eine Hommage an die goldene Ära der Comics, gleichzeitig aber mit der erzählerischen Raffinesse heutiger Graphic Novels. Wer Kingdom Come kennt, wird sofort erkennen, wie sehr Waid es liebt, Superman in moralische Grauzonen zu führen.
Visuell zwischen Retro und Moderne
Clayton Henry und Michael Shelfer liefern eine starke Leistung ab. Die Panels sind klar, dynamisch und emotional aufgeladen. Besonders beeindruckend sind die Szenen auf Krypton: Sie leuchten in warmen Farben, wirken fast träumerisch ein starker Kontrast zur kalten, bedrückenden Atmosphäre der Phantom-Zone. Die visuelle Balance zwischen Nostalgie und zeitgemäßem Stil ist nahezu perfekt gelungen.
Der Sprung nach Krypton Emotion pur
Supermans Reise zurück nach Krypton ist einer der emotionalsten Momente dieses Bandes. Waid gelingt es, die Tragik dieses Planeten greifbar zu machen die Schönheit einer untergegangenen Welt, das bittersüße Wiedersehen mit Jor-El und Lara. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte, obwohl man weiß, dass er in einer Katastrophe endet. Das ist klassisches Superman-Drama pathetisch, ja, aber auf die gute Art.
Ein Abenteuer mit Herz und Tiefe
Phantome Rückkehr nach Krypton ist kein einfacher Action-Comic, sondern eine Reise in die Seele des Mannes aus Stahl. Mark Waid versteht es sehr gut, Superman wieder zu einem Charakter mit Tiefe zu machen, der zwischen zwei Welten steht Erde und Krypton, Mensch und Gott, Hoffnung und Schmerz. Dieser Band liest sich wie ein Liebesbrief an alles, was Superman ausmacht. Wer nur Explosionen und Fäuste erwartet, wird vielleicht überrascht sein, wie viel Emotion und Nachdenklichkeit in dieser Geschichte steckt. Waid schreibt Superman nicht als unbesiegbaren Helden, sondern als Suchenden und genau das macht ihn so menschlich. Gleichzeitig funktioniert der Comic auch als starker Einstiegspunkt für neue Leser. Man muss kein Superman-Experte sein, um sich in die Handlung einzufühlen. Alles Wichtige wird ä vermittelt, und die Spannung baut sich von Seite zu Seite auf. Auch zeichnerisch steht der Band ganz weit oben: Henry und Shelfer liefern nicht nur Action, sondern auch feine Gesichtsausdrücke, die die Emotionen glaubwürdig transportieren. Besonders Supermans Momente der Verletzlichkeit sind großartig in Szene gesetzt. Am Ende bleibt Superman Band 6 Phantome- Rückkehr nach Krypton eine Geschichte über Herkunft, Verantwortung und die Frage, was „Heimat“ wirklich bedeutet.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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