Storm 1 Im Sturm des Todes

In Storms neuer Soloserie nutzt Ororo Munroe nach dem Ende der Krakoa-Ära ihre gottgleichen Kräfte, um die Welt zu verbessern. Doch da ihr Tod naht, sucht sie Hilfe bei Dr. Voodoo und ihren Freunden – während zugleich Dr. Doom als neuer Oberster Zauberer und das Universum selbst ihre Zukunft bestimmen wollen.
Ein Solo-Auftritt mit Donner und Blitz
Endlich bekommt Ororo Munroe alias Storm wieder eine eigene Soloserie und was für eine! Marvel wirft die wohl charismatischste Mutantin der X-Men ins Rampenlicht. Der Comic Storm 1: Im Sturm des Todes stellt nicht nur ihre unglaublichen Kräfte, sondern auch ihre verletzliche, menschliche Seite in den Vordergrund. Das Ergebnis ist ein packendes Abenteuer, das Fans der Figur wie auch Neueinsteiger gleichermaßen anspricht.
Die Handlung übt ein Wettlauf gegen das Unausweichliche
Die Story setzt nach der Krakoa-Ära ein: Ororo will ihre gottgleichen Kräfte nutzen, um die Welt aktiv zu verbessern. Doch dieser edle Ansatz bekommt schnell einen bitteren Beigeschmack, als sie erfährt, dass ihr eigenes Ende unmittelbar bevorsteht. Auf der Suche nach Antworten zieht sie los, trifft alte Weggefährten wie Wolverine und Rogue, sucht Rat bei Dr. Voodoo und stolpert schließlich in die Machenschaften von Dr. Doom, der mittlerweile der Oberste Zauberer ist. Klingt wild? Ist es auch aber angenehm wild.
Ororo in neuem Licht
Besonders stark ist die Art, wie Autor Murewa Ayodele Storm inszeniert: nicht mehr nur die unnahbare Göttin, die mit Blitz und Donner um sich wirft, sondern eine Frau, die mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird. Das macht sie verletzlich, nahbar und doch gleichzeitig furchteinflößend, wenn sie ihre Kräfte entfesselt. Diese Balance trägt den Comic.
Dr. Doom als Gegenpol
Natürlich braucht jede gute Heldin auch einen Gegenspieler – und wer wäre dafür besser geeignet als Victor von Doom? Dass er hier den Titel des Obersten Zauberers trägt, macht die Sache noch spannender. Zwischen ihm und Ororo entstehen sofort knisternde Dialoge, die sowohl Respekt als auch Rivalität erkennen lassen. Es wirkt weniger wie der klassische Bösewicht vs. Held Plot, sondern eher wie ein Schachspiel zwischen zwei Titanen.
Zeichenstil und Atmosphäre
Lucas Werneck liefert hier eine optische Glanzleistung. Seine Panels sind detailverliebt, dynamisch und fangen Storms majestätische Präsenz perfekt ein. Besonders die Szenen, in denen sie ihre Kräfte entfesselt, sind eine Wucht – fast schon opernhaft in der Inszenierung. Aber auch die leiseren Momente, etwa in Gesprächen mit alten Freunden, wirken stimmungsvoll und menschlich.
Magie trifft auf Mythos
Was diesen Comic so interessant macht, ist die Mischung aus mystischem Drama, kosmischen Bedrohungen und sehr persönlichen Kämpfen. Storm bewegt sich zwischen weltverbessernder Mission, spiritueller Sinnsuche und politischem Machtspiel. Dass dabei Figuren wie Dr. Voodoo eingebaut werden, verleiht der Geschichte zusätzliche Würze.
Stärken und kleine Schwächen
Die größte Stärke ist klar: Storm selbst. Endlich mal eine Story, die sie nicht als Nebenfigur behandelt, sondern ihr das Gewicht gibt, das sie verdient. Kleinere Schwächen gibt es bei der Geschwindigkeit der Handlung manchmal wirkt es, als hätte der Comic zu viele Ideen auf einmal, die alle unbedingt in Band 1 passen müssen. Ein, zwei Szenen hätten ruhig mehr Raum zum Atmen vertragen.
Für wen ist der Comic?
Im Sturm des Todes ist perfekt für alle, die Storm schon immer geliebt haben, aber auch für diejenigen, die neu einsteigen möchten. Man muss kein Vorwissen über die gesamte X-Men-Historie mitbringen, um hier reinzukommen. Wer allerdings Marvel-Magie, kosmische Dimensionen und die Mischung aus Action und Philosophie mag, wird sich besonders wohlfühlen.
Ein stürmisches Highlight
Storm ist schon lange eine der beliebtesten Figuren im X-Men-Kosmos, aber selten hat sie die Bühne bekommen, die ihr eigentlich zusteht. Im Sturm des Todes zeigt, warum sie eine Hauptrolle verdient: Sie ist komplex, majestätisch und gleichzeitig zutiefst menschlich. Genau diese Mischung macht den Band so stark. Lucas Wernecks Zeichnungen sorgen dafür, dass jede Seite ein Fest für die Augen ist. Ob blitzdurchzogene Himmel oder intime Gespräche die visuelle Umsetzung hebt Storms Geschichte auf ein starkes Niveau. Dazu kommt Ayodeles Gespür für Charaktertiefe. Die Handlung traut sich viel: kosmische Themen, existenzielle Fragen und große Namen wie Dr. Doom. Das hätte leicht überladen wirken können, funktioniert aber erstaunlich gut. Gerade die Mischung aus Action und leisen, spirituellen Momenten sorgt für Abwechslung. Nicht alles ist perfekt hin und wieder hätte die Story mehr Raum gebraucht, um bestimmte Entwicklungen organisch wirken zu lassen. Trotzdem überwiegt der positive Gesamteindruck deutlich, weil die Figuren und ihre Dynamik so stark sind. Dieser Band legt den Grundstein für eine starke Reise und macht Lust auf das, was noch kommt.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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