MOBILE SUIT GUNDAM THE ORIGIN 1

Durch den Verlust ihres Lebensraums zog die Menschheit ins All. Jahrhunderte später erklärte das Herzogtum Zeon seine Unabhängigkeit ein Akt, der einen blutigen Krieg auslöste. Universal Century 0079: Der Prototyp-Roboter RX-78 Gundam soll zur Erde gebracht werden, doch Zeon greift die Föderationsflotte an. Nur der junge Amuro kann den mächtigen Gundam noch steuern und dem Krieg Einhalt gebieten.
Der Universal Century lebt
Wir befinden uns im Jahr 0079 des Universal Century. Die Erde ist überbevölkert, die Menschheit lebt in Kolonien im All. Zeon erklärt sich unabhängig, und plötzlich bricht ein Krieg aus, der unzählige Leben kostet. Schon der Einstieg des Mangas wirkt wie ein Dokument einer düsteren Zukunft ein Kriegstagebuch mit tragischem Ton. Und mittendrin: Amuro Ray, ein normaler Junge, der durch Zufall zum Piloten des legendären Gundam wird.
Amuro Ray, der Zufallspilot
Amuro ist alles andere als der klassische Held. Er wirkt oft unbeholfen, überfordert, menschlich. Gerade das macht ihn so greifbar. In The Origin 01 bekommt man einen intensiveren Einblick in seine Gefühlswelt, seine Isolation und seine Angst. Die Darstellung seiner Wandlung vom Technik-Nerd zum Kämpfer wider Willen ist nuanciert und mit vielen kleinen Momenten aufgebaut, eine der großen Stärken des Mangas.
Zeichnungen mit Seele
Yasuhiko liefert hier ein echt starkes Werk ab. Jeder Strich sitzt, jedes Panel ist durchdacht. Die Zeichnungen haben eine besondere Dynamik, die sowohl die Action-Szenen als auch die ruhigeren Momente intensiv wirken lässt. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Mobile Suits mechanisch, wuchtig, aber nicht überladen. Und der Weltraum wirkt durch das detaillierte Design der Kolonien und Raumschiffe nie leer, sondern lebendig und bedrückend zugleich.
Mehr als nur Kämpfe
Natürlich gibt’s auch in The Origin 01 ordentlich Mecha-Action, aber der Manga interessiert sich viel mehr für die Menschen in diesem Krieg. Die politischen Hintergründe, die Machtspiele zwischen Zeon und der Föderation, die Zivilbevölkerung, all das wird mit Ernsthaftigkeit und Tiefgang erzählt. Man spürt deutlich: Hier wird nicht einfach nur geballert, hier geht es um Ideale, Verluste und Entscheidungen mit Gewicht.
Alte Bekannte, neu erlebt
Für Fans der Originalserie ist es eine wahre Freude, altbekannte Charaktere wie Bright Noa, Frau Bow oder Char Aznable in neuer zeichnerischer Pracht wiederzusehen. Besonders Char bekommt in der Manga-Fassung noch mehr Präsenz und Tiefgang auch wenn sein großer Auftritt erst in späteren Bänden wirklich explodiert, spürt man schon hier, wie viel Mythos und Drama in ihm steckt.
Atmosphäre und Tempo
Der Manga nimmt sich Zeit. Es gibt kein hektisches Voranstürmen, sondern ein bewusster Aufbau von Spannung, Dramatik und Charakterbeziehungen. Das Tempo ist ruhig, aber nie langweilig eher so, als würde man einen Sci-Fi-Roman in Bildern lesen. Diese Langsamkeit macht die dramatischen Momente umso eindrucksvoller und lässt die Geschichte atmen.
Einstieg für Neueinsteiger mit Fußnoten
Wer neu im Gundam-Universum ist, könnte anfangs leicht erschlagen werden, viele Begriffe, politische Strukturen, und Namen prasseln auf einen ein. Aber Yasuhiko führt uns mit genug Geduld und visueller Klarheit durch das Dickicht. Wer dranbleibt, wird reich belohnt mit einem komplexen, glaubwürdigen Universum, das sehr viel mehr ist als eine bloße Bühne für Roboterkämpfe.
Ein Prolog voller Tragik
The Origin 01 endet nicht mit einem Knall, sondern mit einem mulmigen Gefühl. Der Krieg hat gerade erst begonnen, und die Frage, was dieser Konflikt mit den Menschen macht, steht deutlich im Raum. Der Manga streut erste Hinweise auf künftige Dramen, Beziehungen und Konflikte – es ist ein langsamer, aber sehr bewusster Start in ein Epos, das sich Zeit nimmt, Geschichte zu erzählen.
Große Geschichte in starken Bildern
Die erste Ausgabe legt den Grundstein für eine vielschichtige Erzählung über Krieg, Menschlichkeit und Schicksal und das mit einer stilistischen Kunst, die durchaus gefällt. Was den Manga so besonders macht, ist seine Balance: Zwischen Sci-Fi und persönlichem Drama, zwischen politischen Intrigen und individuellen Schicksalen. Jeder Charakter wirkt wichtig, jedes Gespräch durchdacht. Selbst die Nebenfiguren bekommen Tiefe, was die Welt umso glaubwürdiger macht. Amuro ist hier der Held, den wir am Anfang seiner ihm lange bevorstehenden Reise begleiten. Seine ersten Schritte hier fand ich durchweg unterhaltsam und bin gespannt wie es, mit ihm weitergeht. Besonders hervorzuheben ist die Zeichnungskunst von Yasuhiko, die die Handlung sehr schön einfängt. Gerade Fans traditioneller Zeichenkunst werden hier ihre Freude haben. Ja, der Einstieg verlangt etwas Geduld und Aufmerksamkeit, aber genau das ist Teil des Reizes. Ich tat mich hier tatsächlich auch ein klein wenig schwer, kam dann aber mit zunehmender Dauer recht gut zurecht. Wer bereit ist, sich auf das Universum einzulassen, wird mit einem Auftakt belohnt, der Lust auf mehr macht. Insgesamt ein erster Band, den ich definitiv weiterempfehlen kann.
Vielen Dank an Cross Cult für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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