Deadpool Team-Up Drachenblut

Deadpool hat Ärger mit dem Vater einer Ninja-Prinzessin und soll zur Strafe sterben. Um ihn zu besänftigen, braucht es ein Drachenei. Die chaotische Suche führt Deadpool an kuriose Orte und bringt ihn mit alten Bekannten wie Cable, Ghost-Spider, Hulk und Wolverine zusammen. Und dann ist da noch der mysteriöse Ral Dorn.
Ein chaotisches Fantasy-Gemetzel mit viel Meta-Witz und einem Hauch Nostalgie
Wade Wilson auf Drachenjagd
Deadpool ist zurück und dieses Mal geht es hoch her. Deadpool Team-Up Drachenblut katapultiert den selbsternannten Merc with a Mouth in ein durchgeknalltes Abenteuer, das irgendwo zwischen Martial-Arts-Mythos, Fantasy-Spektakel und altbekannter Marvel-Formel angesiedelt ist. Wenn du denkst, du hast schon alles von Wade Wilson gesehen denk nochmal nach. Dieses Comic ist wie eine Mischung aus Kill Bill, Game of Thrones und einem schlecht gelaunten Superhelden-Fantreffen.
Der Aufhänger: Liebe, Ehre und ein Drachenei
Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf. Deadpool hat sich wie könnte es anders sein mal wieder in Schwierigkeiten gebracht. Diesmal hat er sich mit der Tochter eines Ninja-Fürsten eingelassen. Klar, dass Papa wenig begeistert ist. Die Lösung: ein Drachenei als Wiedergutmachung. Was wie ein schräger Nebenplot klingt, wird zum zentralen Story-Katalysator für ein verrücktes Abenteuer, bei dem sich Wade mit alten Bekannten und neuen Freaks zusammentut. Das ist genau so abgefahren, wie es sich anhört.
Die Truppe der Absurditäten
Was wäre ein Deadpool-Team-Up ohne ein paar Gesichter, bei denen man sich fragt, ob Marvel noch alle Latten am Zaun hat? Mit dabei sind: Spider-Gwen (aka Ghost-Spider), die eine coole, ironische Dynamik reinbringt, Hulk, der vor allem für die rohe Gewalt zuständig ist, Wolverine, der wie immer muffelig ist, und ein paar obskure Figuren, darunter auch der mysteriöse Ral Dorn – ein Name, den man so schnell nicht vergisst, auch wenn man sich permanent fragt: Wer zur Hölle ist das überhaupt?
Humor mit Doppelklinge
Rob Liefeld, der hier sowohl Autor als auch Zeichner ist, weiß, was die Fans wollen: Meta-Humor, absurde Dialoge, übertriebene Action – und das alles mit einem Augenzwinkern. Deadpool bricht wie gewohnt regelmäßig die vierte Wand, kommentiert die Handlung, macht sich über das Marvel-Universum lustig und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Das ist stellenweise urkomisch, manchmal albern, aber immer ganz klar: Deadpool.
Rob Liefelds Stil: Liebe oder Leid?
Liefelds Zeichenstil ist legendär im Guten wie im Schlechten. Wer seine typischen, überproportionalen Muskelberge und dynamisch-überladene Panels liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Wer allerdings feinsinnige Detailzeichnungen und anatomische Korrektheit sucht, sollte sich auf ein bisschen visuelles Chaos einstellen. Aber mal ehrlich: In einem Comic, wo Ninjas, Drachen und Hulk aufeinandertreffen, ist Realismus eh zweitrangig.
Tempo, Baby!
Die Handlung rast nur so dahin. Viel Zeit für Charakterentwicklung bleibt da nicht aber das ist auch gar nicht nötig. Dieses Heft will unterhalten, nicht philosophieren. Zwischen Explosionen, Schwertkämpfen und bissigen Dialogen bleibt kaum Raum zum Luftholen. Das Tempo passt zu Deadpools Art: schnell, laut, unberechenbar.
Der nostalgische Touch
Ein besonderes Schmankerl für Marvel-Fans: Liefeld bringt Figuren zurück, die lange im Schatten standen. Neben den bekannten Größen tauchen auch einige kuriose Nebencharaktere auf, die an eine längst vergangene Ära erinnern. Das verleiht Drachenblut einen charmanten Retro-Touch und zeigt, dass Liefeld nicht nur auf Spektakel aus ist, sondern auch eine gewisse Liebe zum Marvel-Kosmos mitbringt.
Schwächen? Klar, aber egal.
Ja, die Story ist stellenweise überladen. Manche Gags zünden nicht. Und Ral Dorn bleibt bis zum Schluss ein großes Fragezeichen. Aber irgendwie gehört genau das zum Konzept. Deadpool-Comics funktionieren nicht nach klassischen Regeln. Sie sind eher wie ein wilder Ritt durch ein Multiversum aus Trash, Glanz und völligem Wahnsinn. Wenn man das akzeptiert, macht Drachenblut richtig Spaß.
Das Chaos in seiner schönsten Form
Deadpool Team-Up Drachenblut ist ein typisches Deadpool-Abenteuer überdreht, selbstironisch und randvoll mit absurden Ideen. Wer Deadpool liebt, wird diesen Band feiern. Wer ihn nicht ausstehen kann, wird hier keine Bekehrung finden. Der Comic macht keinen Hehl daraus, was er ist: eine wilde Achterbahnfahrt durch überzogene Kämpfe und schräge Dialoge. Der große Trumpf liegt im Ensemble. Spider-Gwen bringt frischen Wind, Hulk sorgt für die nötige Portion Wumms, und Wolverine? Nun ja, der ist eben Wolverine. Dass man dabei auf so viele altbekannte, fast vergessene Figuren trifft, ist ein schönes Geschenk an uns und ein Beweis, dass Liefeld seine Comic-Geschichte kennt und liebt. Ral Dorn bleibt dabei das große Mysterium. Der Charakter wird zwar in den Mittelpunkt gestellt, bleibt aber diffus was vielleicht auch so gewollt ist. Und wenn man am Ende mehr Fragen als Antworten hat, war es vermutlich ein gutes Deadpool-Heft.
Die Kombination aus schnellem Tempo, Artwork und völligem Story-Wahnsinn macht Drachenblut zu einem echten Lesespaß, sofern man sich auf das Chaos einlässt. Kurzum: Deadpool Team-Up Drachenblut ist wie ein Rockkonzert in einem brennenden Freizeitpark laut, wild, überfüllt, aber irgendwie gut. Es ist ein Comic, das sich nicht ernst nimmt, aber gerade deshalb so viel Spaß macht.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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