Captain America 3 Von Helden und Göttern 

Der Tod bedroht die Menschheit, doch Steve Rogers stellt sich ihm unbeirrt entgegen. Gemeinsam mit Mutanten, der Schutzpatronin des Lebens. In einem

Extraabenteuer stellt er sich mit Spider-Man und Thor gegen das Unvermeidliche.

Der letzte Schild in dunkler Stunde

Captain America 3 Von Helden und Göttern bringt das Finale einer Saga um Steve Rogers und seine unerschütterliche Haltung gegen das Unvermeidbare. Während der Tod persönlich über die Erde wandelt, bleibt Cap der moralische Kompass in einer Welt am Abgrund. Schon der Einstieg macht klar: Hier geht es nicht nur um Faustkämpfe, sondern um Ideale, Hoffnung und das Überleben der Menschheit selbst. Dabei passt meiner Meinung nach die Thematik noch immer nicht ganz zu Captain America und dennoch fand ich die Reihe lesenswert. 

Straczynski geht aufs Ganze

J. Michael Straczynski, ohnehin bekannt für seine tiefgründigen Storys mit philosophischem Einschlag, zieht hier alle Register. Sein Steve Rogers ist nicht nur der patriotische Kämpfer im Sternenbanner, er ist ein Symbol für das Prinzip Hoffnung selbst, denn diese gibt er hier nicht auf. Besonders eindrucksvoll ist, wie Straczynski mit existenziellen Fragen spielt: Wie kämpft man gegen etwas, das nicht aufzuhalten ist? Wie bewahrt man sich seine Menschlichkeit angesichts totaler Auslöschung?

Götter, Mutanten und Legenden

Die Geschichte verzichtet nicht auf große Namen: Thor donnert mit göttlicher Wucht durch die Seiten, Spider-Man bringt seine typische Mischung aus Witz und Tragik ein, und eine kleine Truppe Mutanten erinnert uns daran, dass auch Außenseiter Helden sein können. Die Chemie der Charaktere wirkt nie gezwungen, jeder Gastauftritt fügt sich stimmig in die Handlung ein. Gerade Thor, Spider-Man und Captain America haben hier ihre ganz eigene Dynamik, innerhalb ihrer Geschichte, die sehr gut funktioniert. 

Visuelle Kraftakte

Jesús Saìz und Carlos Magno liefern ein optisches Feuerwerk. Während Saìz mit seinem klaren Stil emotionale Nahaufnahmen und dynamische Action elegant balanciert, tobt Magno sich vor allem bei den apokalyptischen Szenen aus. Die Bildgewalt ist beeindruckend: verfallene Städte, düstere Himmel, göttliche Auren und verzweifelte Gesichter, jede Seite schreit förmlich nach Bedeutung.

Die Schutzpatronin des Lebens

Ein besonders interessanter Aspekt ist die Figur der Schutzpatronin des Lebens. Eine fast mystische Figur, deren Kräfte sich diametral zu denen des Todes verhalten. Sie bringt eine spirituelle Komponente in die Geschichte, die zwar ungewöhnlich für einen Captain America Comic erscheint, aber erstaunlich gut funktioniert. Ihre Beziehung zu Steve Rogers ist feinfühlig geschrieben und bringt emotionale Tiefe in die große Action.

Der Tod als Figur

Der Tod selbst – hier personifiziert und doch übermenschlich – ist mehr als nur ein Gegner. Straczynski schafft es, ihn nicht als klassischen Bösewicht zu inszenieren, sondern als kosmische Notwendigkeit. Dadurch entsteht eine bedrückende, fast tragische Atmosphäre, die sich durch das ganze Heft zieht. Man kämpft hier nicht gegen das Böse, sondern gegen das Ende.

Erzählrhythmus mit Wucht und Ruhe

Der Comic wechselt geschickt zwischen epischer Action und ruhigen, introspektiven Momenten. Gerade diese Pausen machen die Geschichte so wirkungsvoll – sie geben Raum für Nachdenklichkeit. Dabei bleibt der Erzählrhythmus stets flüssig, nie gehetzt oder langweilig. Selbst in den ruhigsten Momenten spürt man: Das hier ist der große Showdown und beinhaltet danach noch eine spannende kurze Reise. 

Ein würdiges Finale

Als Finalausgabe trägt dieser Band viel Verantwortung und erfüllt sie gut. Ohne die Geschichte unnötig aufzublähen oder in Pathos zu versinken, bringt er die wichtigsten Handlungsstränge zu einem befriedigenden Ende.

Kein Happy End, aber ein würdiger Abschied

Was bleibt, ist kein klassisches Happy End. Und das ist auch gut so. Von Helden und Göttern entscheidet sich für einen Abschluss, der sowohl schade ist, als auch Hoffnung gibt. Ein Ende, das nachwirkt, nicht nur wegen seiner Ereignisse, sondern wegen seiner Haltung und auch die zweite Geschichte hat hier ein tolles Happy End. 

Von Helden und Göttern ist ein guter Abschluss 

Steve Rogers wird hier nicht verklärt, sondern menschlich gezeigt. Straczynski gibt ihm Tiefe und Würde.  Das macht den Comic so gut: Er zeigt, was es wirklich heißt, ein Held zu sein, nicht wegen übermenschlicher Kräfte, sondern wegen unerschütterlicher Prinzipien. Der Band selbst fasst die großen Themen an: Tod, Leben, Sinn, Opferbereitschaft. Dabei bleibt er zugänglich und verliert sich nicht in schwerer Symbolik. Die Balance zwischen Unterhaltung und Substanz gelingt überraschend gut. Die Zeichnungen sind durchweg gut gelungen. Ob actiongeladen oder emotional, die Künstler liefern auf jeder Seite ab. Besonders in den Szenen mit Thor und dem Tod wird deutlich, wie wichtig eine starke visuelle Sprache für diese Art von Geschichte ist, auch wenn sie in unterschiedlichen Geschichten agieren. Das Ende funktioniert hier gut und auch die zweite Geschichte liefert hier, in meinen Augen gut ab, auch wenn der Fokus etwas mehr auf Thor liegt und seiner Vergangenheit.  Nach dem Ende bleibt Raum für Spekulation, aber kein Gefühl von Leere. Die Reihe ist auch ohne Vorwissen zugänglich und hat mir gut gefallen. Insgesamt haben wir hier einen würdigen Abgang und ich bin gespannt was uns in der nächsten Reihe erwartet. 

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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