Superman – Was wurde aus dem Mann von Morgen? Benutze Überschriften und erreiche eine

Dieser Band versammelt Alan Moores Superman-Geschichten, darunter Supermans letztes Abenteuer, einen rätselhaften Traum mit Swamp Thing und eine illusionäre Welt auf Krypton, aus der ihn Batman und Co. befreien müssen – eindrucksvoll illustriert von Curt Swan.
Alan Moore und die ultimative Hommage an den Mann aus Stahl
Eine letzte Verbeugung vor dem Klassiker
Superman Was wurde aus dem Mann von Morgen? ist kein gewöhnlicher Comicband. Es ist Alan Moores liebevoller Abschiedsbrief an den klassischen Superman, wie er jahrzehntelang in den Heften von DC Comics gelebt hat. Wer hier eine simple Superhelden-Actionstory erwartet, wird überrascht: Moore nutzt seine drei Erzählungen, um tief in die Psyche und Geschichte der Figur einzutauchen – und das mit einer beeindruckenden Mischung aus Nostalgie, Tragik und philosophischem Tiefgang.
Drei Storys, ein roter Faden
Der Band enthält drei Geschichten: Die titelgebende Doppelfolge Was wurde aus dem Mann von Morgen?, das düstere, surreale Der Mann, der alles hatte und das ungewöhnliche Crossover Für den Mann, der alles verlor (Swamp Thing). Alle drei Geschichten stehen für sich, aber gemeinsam zeichnen sie ein emotional aufgeladenes Bild von Superman, das zeigt, wie verletzlich und menschlich der Stählerne eigentlich ist.
Der große Abschied
Die Hauptstory Was wurde aus dem Mann von Morgen? ist zweifellos das Herzstück des Bandes. Sie wurde ursprünglich in Superman #423 und Action Comics #583 veröffentlicht und erzählt, wie Superman eines Tages verschwindet. Moore inszeniert diesen Abschied mit einem emotionalen Knalleffekt: Alte Feinde kehren zurück, alte Freunde nehmen Abschied und Superman steht vor der ultimativen Entscheidung. Was diese Geschichte so stark macht, ist nicht nur die Handlung, sondern die ehrliche Melancholie, die durch jede Seite weht.
Melancholie statt Krawumm
Anders als viele moderne Superhelden-Comics, die oft auf Spektakel setzen, sind Moores Geschichten von einer stillen, fast meditativen Qualität. Gerade „Was wurde aus dem Mann von Morgen?“ fühlt sich an wie ein Nachruf – bittersüß, würdevoll, voller Liebe für die Figur, aber ohne sie zu verklären. Superman ist hier kein überlebensgroßer Gott, sondern ein Mann mit Prinzipien, Schwächen und Träumen – und genau das macht ihn so nahbar.
Swamp Thing und das Fieber
Die zweite Geschichte, in der Superman von einem mysteriösen außerirdischen Virus befallen wird, der ihn in einen komatösen Zustand versetzt, überrascht mit einem völlig anderen Ton. Die düstere Atmosphäre, das unheimliche Auftreten von Swamp Thing und die fast schon halluzinatorische Bildsprache geben der Geschichte eine intensive, fast bedrückende Wirkung. Moore beweist hier erneut, dass er auch das Unheimliche und Unaussprechliche meisterhaft inszenieren kann ohne dabei den Kern der Figur zu verlieren.
Die Geburtstagsillusion mit Batman und Wonder Woman
In Der Mann, der alles hatte erleben wir einen scheinbar glücklichen Superman, der auf seinem Heimatplaneten Krypton lebt mit Familie, Kindern und Frieden. Doch die Illusion wird von einer parasitären Pflanze erzeugt, die sich an seine tiefsten Wünsche klammert. Batman und Wonder Woman versuchen, ihn aus diesem Traum zu reißen. Was auf dem Papier wie ein klassisches Crossover klingt, wird bei Moore zur psychologischen Studie: Was würde Superman wirklich wollen, wenn er alles haben könnte?
Curt Swan Ein Künstler verabschiedet sich
Alan Moore mag der große Name auf dem Cover sein, doch auch Curt Swan verdient eine besondere Erwähnung. Der legendäre Superman-Zeichner setzt Moores Visionen mit einem klassischen, zeitlosen Stil um, der die Geschichten noch emotionaler wirken lässt. Gerade die letzte Geschichte, mit ihren klaren Linien und ausdrucksstarken Gesichtern, profitiert enorm von Swans zurückhaltendem, aber ausdrucksstarkem Strich.
Für Neueinsteiger und Fans – Ein Muss
Ob man Superman schon seit Jahrzehnten liest oder gerade erst neugierig geworden ist: Dieser Band bietet beides. Für langjährige Fans ist es ein bewegender Rückblick auf eine Ära. Für Neulinge ist es ein hervorragender Einstieg, weil Moores Geschichten die Figur auf den Punkt bringen ohne Vorwissen, aber mit viel Gefühl. Wer verstehen will, warum Superman trotz aller Klischees eine Ikone ist, wird hier die Antwort finden.
Nostalgie trifft Bedeutungsschwere
Moore gelingt es, die Essenz von Superman einzufangen mit Geschichten, die nicht nur unterhalten, sondern zum Nachdenken anregen. Es geht um Verantwortung, Abschied, Träume und das, was einen Helden wirklich ausmacht. Kein Pathos, kein Kitsch – nur aufrichtige, ehrliche Comickunst auf höchstem Niveau.
Eine Legende verabschiedet sich – würdevoll und unvergesslich
Alan Moores Superman Was wurde aus dem Mann von Morgen? ist weit mehr als nur ein nostalgischer Rückblick – es ist ein emotionaler Meilenstein in der Comicgeschichte. Der Band wirkt wie ein wohl überlegter Schlusspunkt hinter eine Ära, in der Superman noch ein Symbol für Güte, Aufopferung und Hoffnung war. Moore schreibt kein Ende, sondern ein Vermächtnis. Dabei ist besonders bemerkenswert, wie sehr Moore es schafft, die Figur zu ehren, ohne sich in Lobhudelei zu verlieren. Er zeigt einen Superman, der leidet, zweifelt, kämpft aber niemals seine Prinzipien verrät. Diese Menschlichkeit, gepaart mit der dramaturgischen Schreibe des Autors, macht den Comic zu einem sehr lesenswerten Werk. Auch die thematische Vielfalt der Geschichten ist ein großes Plus: Von bittersüßer Melancholie über düsteren Surrealismus bis hin zu philosophischem Tiefgang Moore spielt mit verschiedenen Tonlagen, ohne jemals den roten Faden zu verlieren. Unterstützt von Curt Swans klassischem Artwork ergibt sich ein stimmiger, zeitloser Band, der auch Jahrzehnte nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner Kraft verloren hat. Er beweist, dass Superhelden mehr sein können als Kämpfer in Strumpfhosen – sie können Spiegel unserer Ängste, Sehnsüchte und Ideale sein. Kurzum: Was wurde aus dem Mann von Morgen? ist nicht nur eine Frage, sondern eine Antwort – auf die Frage, warum Superman nie aus der Mode kommt.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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