Spider-Man Paperback 4 – Finstre Aussichten
Ben Reilly und Madelyne Pryor entfesseln die Dämonen des Limbus über New York. Spider-Man kämpft gegen seinen Klon, Venom und andere höllische Feinde.
Spider-Man Paperback 4 – Finstere Aussichten: Wenn Klone die Hölle öffnen
Mit Spider-Man Paperback 4 Finstere Aussichten präsentiert Panini endlich das große Dark Web-Event in gesammelter Form ein wilder, düsterer Ritt durch Dämonenwelten, gebrochene Klone und verzweifelte Helden. Wer dachte, New York hätte schon alles gesehen, wird hier eines Besseren belehrt: Dämonen tanzen auf den Straßen, Venom tobt, und Spider-Man steckt mittendrin in einem Albtraum, der direkt aus dem Limbus zu stammen scheint.
Eine Höllenfahrt mit bekannten Gesichtern
Die Ausgangslage ist bereits pures Chaos: Ben Reilly, der ewige Klon und tragische Bruder von Peter Parker, ist endgültig durchgedreht. Unter dem Namen Chasm verbündet er sich mit Madelyne Pryor, der Goblin Queen und Klon von Jean Grey. Gemeinsam reißen sie das Tor zur Hölle auf buchstäblich. Ihre Dämonen überrennen New York, und Spider-Man steht zwischen menschlichem Elend, Horror und persönlichen Dämonen.
Ein düsterer Trip durch Limbus und Schuldgefühle
Zeb Wells, der aktuell auch die reguläre Amazing Spider-Man-Serie schreibt, zieht hier alle Register. Dark Web ist keine simple Klopperei, sondern ein emotionaler Höllentrip, in dem Peter Parker wieder einmal für die Fehler anderer bezahlen muss oder schlimmer: für seine eigenen. Die Szenen im Limbus, wo Alltagsgegenstände zum Leben erwachen und groteske Dämonen ihre eigenen Regeln haben, erinnern fast an eine albtraumhafte Version von Alice im Wunderland.
Ben Reillys Absturz Tragik statt plattes Bösewicht-Gehabe
Was Dark Web wirklich spannend macht, ist Ben Reillys Abstieg in den Wahnsinn. Man merkt, dass in ihm noch immer der gute, aufrechte Held steckt, der einst Spider-Man ersetzen sollte – aber dieser Teil ist zerrissen, gebrochen und verzweifelt. Sein Hass auf Peter ist nicht nur Rache, sondern der Schrei eines Mannes, dem alles genommen wurde: seine Identität, seine Erinnerungen, seine Menschlichkeit. Wells gelingt hier ein faszinierendes Psychodrama unter dämonischem Anstrich.
Venom, Dämonen und jede Menge Chaos
Natürlich darf in so einem Event der Action-Anteil nicht fehlen. Wenn Venom wieder wild und hungrig wie zu seinen Anfängen auf Spider-Man trifft, kracht es gewaltig. Dazu gesellen sich jede Menge groteske Kreaturen aus der Hölle, ein dämonisches New York und Cameos von bekannten Marvel-Figuren, die teils mit entstellten Versionen ihrer selbst konfrontiert werden. Es ist überdreht, laut, manchmal fast zu viel aber genau das macht den Reiz aus.
Visuell ein Fest der Finsternis
Künstler wie Ed McGuinness und Adam Kubert sorgen dafür, dass Finstere Aussichten optisch beeindruckt. Die Zeichnungen sind dynamisch, detailreich und teils herrlich bizarr perfekt, um die surreale Mischung aus Superhelden-Action und Höllenfantasie einzufangen. Besonders die Szenen im Limbus sind ein Augenschmaus für Fans von düsterem, verspieltem Horror.
Ein Crossover mit Licht und Schatten
Wie bei vielen großen Marvel-Events ist auch Dark Web nicht frei von Schwächen. Die Handlung springt teils wild zwischen Charakteren und Dimensionen, einige Nebenplots bleiben auf halber Strecke stecken. Wer nicht mit den aktuellen X-Men– oder Venom-Reihen vertraut ist, könnte anfangs etwas verwirrt sein. Trotzdem hält der Band genug Spannung und Emotionen bereit, um selbst ohne tiefes Vorwissen zu funktionieren.
Höllisch gut, mit kleinen Stolpersteinen
Spider-Man Paperback 4 Finstere Aussichten ist kein leicht verdaulicher Superhelden-Snack, sondern ein düsteres Spektakel. Zeb Wells serviert hier eine Geschichte voller Schmerz, Schuld und Dämonen innerlich wie äußerlich. Peter Parker wird erneut an seine Grenzen gebracht, und das auf eine Weise, die mir wieder gut gefallen hat. Der Band glänzt vor allem in den Momenten, in denen es um Identität, Verlust und Vergebung geht. Ben Reillys tragische Entwicklung ist das emotionale Herz der Story, während Madelyne Pryor für den nötigen Wahnsinn sorgt. Zusammen sind sie eine explosive Mischung, die Spider-Man definitiv fordern.
Optisch überzeugt das Werk durch kraftvolle Zeichnungen, einen hohen Detailgrad und eine Atmosphäre, die zwischen Albtraum und Comickunst pendelt. Trotz gelegentlicher erzählerischer Überladung bleibt der Band ein visuell gutes Erlebnis. Wer düstere Superhelden-Stoffe mag, in denen es nicht nur um Faustkämpfe, sondern auch um innere Dämonen geht, wird hier bestens bedient. Dark Web ist kein perfektes Event, aber eines was man lesen kann. Unterm Strich ist Spider-Man Paperback 4 Finstere Aussichten ein finsteres Kapitel, dass seine Momente durchaus hat. Ein Abstieg in den Limbus, der mehr zu bieten hat als bloß Dämonen und Zerstörung nämlich eine Geschichte über Schmerz, Identität und Hoffnung.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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