Der Pinguin 1 Auferstanden von den Toten

Oswald Cobblepot hat seinen Tod vorgetäuscht und lebt als Blumenhändler, wird aber von einer Regierungsagentin gezwungen, als der Pinguin sein kriminelles Imperium zurückzuerobern. Rückblenden enthüllen dabei unerwartete Details über seine Beziehung zu Batman.

Die Rückkehr des Pinguins beginnt hier. 

Der Pinguin 1 Auferstanden von den Toten ist ein lesenswertes Werk, dass  tief in die Psyche von Oswald Cobblepot eintaucht, einem der ikonischsten Gegenspieler Batmans. Geschrieben von Tom King und visuell umgesetzt von Rafael De Latorre und Stevan Subic, bietet dieser Comic nicht nur eine spannende Geschichte über Macht und Intrigen, sondern auch eine tiefgreifende Charakterstudie. Die Geschichte spielt in Gotham City, wo der totgeglaubte Pinguin wieder auftaucht und sich darauf vorbereitet, sein kriminelles Imperium zurückzuerobern. 

Der etwas andere Neubeginn

Zu Beginn des Comics finden wir Oswald Cobblepot in einer überraschend neuen Rolle: als unscheinbarer Blumenhändler. Diese ungewöhnliche Tarnung zeigt eine völlig neue Seite des einst berüchtigten Gangsterbosses, der offenbar seinen Frieden mit einem einfachen Leben gefunden hat. Doch wie das Sprichwort sagt: Der Wolf verliert sein Fell, aber nicht seinen Charakter. Die Ruhe ist nur von kurzer Dauer, denn schon bald wird er von Regierungsagentin Espinoza aufgespürt, die ihn dazu zwingt, in die kriminelle Unterwelt zurückzukehren.

Der spannende neue Beginn

Der Prozess, wie Oswald langsam wieder zum Pinguin wird, ist stark geschrieben. Tom King nimmt sich die Zeit, die innere Zerrissenheit von Cobblepot darzustellen, der zwischen seinem Wunsch nach einem friedlichen Leben und seiner unstillbaren Sehnsucht nach Macht hin- und hergerissen ist. Der Band nimmt uns mit auf eine Reise des Wiederaufbaus, in der Oswald seine alten Kontakte und Ressourcen reaktiviert. Diese Rückkehr in die Unterwelt von Gotham City ist spannend und fesselnd zugleich, da wir sehen, wie der Pinguin langsam, aber sicher seine Krallen wieder ausfährt.

Batman und der Pinguin, eine komplizierte Beziehung

Ein besonderes Highlight des Comics sind die Rückblenden, die das komplizierte Verhältnis zwischen Batman und dem Pinguin beleuchten. Durch diese Rückblicke erfahren wir mehr über die Geschichte und Dynamik zwischen den beiden Charakteren. Es ist faszinierend zu sehen, wie ihre Beziehung nicht nur von Feindschaft, sondern auch von einem gewissen Maß an Respekt geprägt ist. Diese Rückblenden sind sehr stark in die Hauptgeschichte integriert und bieten spannende Einblicke in die Vergangenheit, die bisher unbekannt waren. War für mich persönlich definitiv mein Highlight am Ende des Bandes und etwas, dass ich gebraucht habe ohne es zu 

wissen. 

Visuelle Pracht, trotz dunkler Töne 

Rafael De Latorre und Stevan Subic haben ganze Arbeit geleistet, um die düstere und unheimliche Atmosphäre von Gotham City einzufangen. Die Panels sind detailliert und die Charaktere stark dargestellt. Besonders beeindruckend sind die Sequenzen, die Oswalds Rückkehr in die Unterwelt darstellen. Die düstere Farbpalette und die scharfen Schatten tragen zur bedrohlichen Atmosphäre bei und unterstreichen die Spannung der Handlung. Die künstlerische Gestaltung verstärkt die düstere und kriminelle Aura, die den Pinguin umgibt, und lässt uns tief in die finstere Welt eintauchen.

Eine Figur im Wandel der Zeit 

Die Darstellung des Pinguins als einen Mann, der zwischen zwei Welten gefangen ist, verleiht der Geschichte eine zusätzliche Ebene der Tiefe. Oswald Cobblepot wird hier nicht nur als kriminelles Mastermind, sondern auch als Mensch gezeigt, der mit seiner eigenen Identität kämpft. Tom Kings Geschick, Charaktere zu entwickeln und ihnen Tiefe zu verleihen, zeigt sich in der Art und Weise, wie er Oswalds innere Konflikte darstellt. Diese Tiefe macht den Pinguin zu einem der faszinierendsten Charaktere im Kosmos von Batman.

Spannung bis zur letzten Seite

Der Plot ist spannend und unvorhersehbar. Jede Wendung ist sorgfältig aufgebaut und bringt die Geschichte voran, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Tom King versteht es, Spannung zu erzeugen und uns  bei der Stange zu halten. Es ist unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen, ohne zu wissen, was als nächstes passiert. Jede Seite birgt eine neue Überraschung und die letzte Enthüllung ist sowohl schockierend als auch befriedigend. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat ist die Menge an Text, die wir hier spendiert bekommen haben und die den Band zu einem richtigen Leckerchen gemacht hat. 

Tom Kings Kunst zu erzählen

Tom Kings Erzählweise ist sowohl präzise als auch poetisch. Er versteht es, Dialoge und Monologe so zu schreiben, dass sie sowohl die Handlung vorantreiben als auch tiefe Einblicke in die Psyche der Charaktere bieten. Der Sprachstil ist klar und direkt, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Kings Fähigkeit, komplexe Themen wie Macht, Moral und Identität in einer so unterhaltsamen Form zu behandeln, ist bewundernswert.

Neuer Blick auf alten Feind 

Es ist erfrischend, eine neue Perspektive auf einen altbekannten Charakter zu bekommen. Der Pinguin wird in diesem Comic nicht nur als Gegenspieler Batmans dargestellt, sondern auch als komplexe Figur mit eigenen Motiven und Herausforderungen. Die Geschichte gibt uns Einblicke in seine Denkweise und lässt uns verstehen, warum er tut, was er tut. Dies ist eine willkommene Abwechslung zu den oft eindimensionalen Darstellungen von Schurken in Comics. Aber auch der Helfer hat mir hier sehr gut gefallen, der in sein altes Muster zurückkehrt. 

Ein weiteres faszinierendes Element des Comics ist das Spiel mit der Moral. Oswald Cobblepot ist kein Held, und doch gibt es Momente, in denen man mit ihm sympathisiert. Die Geschichte zwingt den uns, seine eigenen Vorstellungen von Gut und Böse zu hinterfragen und darüber nachzudenken, was jemanden wirklich zu einem Schurken macht. Diese moralische Seite verleiht dem Comic eine zusätzliche Ebene der Komplexität.

Ein starkes Team 

Die Zusammenarbeit zwischen Tom King, Rafael De Latorre und Stevan Subic ist beeindruckend. Jeder bringt seine eigenen Stärken in das Projekt ein, und das Ergebnis ist ein Comic, der sowohl inhaltlich als auch visuell überzeugt. Die Geschichte und die Kunst ergänzen sich perfekt und schaffen ein tolles Leseerlebnis. Es ist offensichtlich, dass das Team hinter Der Pinguin 1 genau wusste, was es tat.

Fazit

Der Einstieg funktioniert hier meiner Meinung nach sehr sehr gut und man braucht, so finde ich für den ersten Band der neuen Reihe rund um den Pinguin kein Vorwissen. Pinguin 1 Auferstanden von den Toten ist für mich, weit mehr als nur eine weitere Episode im schier endlosen Kampf zwischen Batman und seinen Gegenspielern. Dieser Band nimmt uns direkt mit auf eine faszinierende Reise in die Psyche von Oswald Cobblepot und zeigt uns eine Seite des Pinguins, die wir so noch nicht gesehen haben. Tom King schafft es toll, das innere Ringen von Cobblepot darzustellen, der zwischen dem Wunsch nach einem friedlichen Leben und der Verlockung seiner kriminellen Vergangenheit hin- und hergerissen ist, dass macht den Band zu einer spannenden Lektüre, die man nicht so schnell aus der Hand legen kann und wird. Auch die visuelle Umsetzung von Rafael De Latorre und Stevan Subic verdient großes Lob. Mit ihrer detailreichen und atmosphärischen Gestaltung transportieren sie uns direkt ins düstere Gotham City und fangen die bedrohliche Stimmung perfekt ein. Jede Seite ist ein Genuss, das die Spannung der Geschichte noch verstärkt und uns förmlich in die Handlung hineinzieht. Besonders die Rückblenden, die das komplexe Verhältnis zwischen Batman und dem Pinguin beleuchten, sind ein echtes Highlight. Sie verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe und zeigen, dass die Beziehung der beiden nicht nur von Feindschaft, sondern auch von einem eigenartigen Respekt geprägt ist. Alles in allem hat mir auch der Auftritt vom Helfer sehr gut gefallen, den ich noch gar nicht so häufig erlebt habe, es aber für mich aber immer sehr stark bisher war. 

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert