Batman Ferne Welten

Im All kämpft der unerfahrene Dunkle Ritter auf Raumschiffen und fremden Planeten gegen Söldner und Alien-Monster.

Willkommen in einer neuen Galaxie mit Batman!

Batman im Weltall? Ja, ihr habt richtig gehört. In Batman Ferne Welten schicken Jason Aaron und Doug Mahnke den Dunklen Ritter dahin, wo noch nie ein Fledermausmann zuvor war: in die Weiten des Universums. Und genau dort beginnt ein Abenteuer, das Batman an seine absoluten Grenzen bringt, sowohl körperlich als auch mental. Aber kann ein Held, der sich sonst auf die Gassen Gothams spezialisiert hat, wirklich zwischen Söldnern, Aliens und galaktischen Monstern bestehen?

Der junge Batman: Unfertig, verletzlich, wild

Was sofort auffällt: Dieser Batman ist noch längst nicht der allwissende Stratege, den wir aus späteren Geschichten kennen. Jason Aaron konzentriert sich auf einen sehr jungen Bruce Wayne, einen, der seine Rolle als Beschützer noch finden muss. Das verleiht der Story eine willkommene Frische: Unser Held scheitert, macht Fehler und zweifelt. Und genau das macht ihn in dieser ansonsten bombastischen Space-Opera so greifbar und sympathisch.

Raumschiffe, Raubtiere und raues Recht

Sobald Batman die Erde verlässt, wird es wild. Die Autoren ziehen alle Register: Enge Raumschiff-Korridore, brutale Arena-Kämpfe auf gesetzlosen Planeten und Alien-Kreaturen, die aussehen, als hätten sie einen besonders schlechten Tag gehabt. Mahnkes dynamischer, detailverliebter Zeichenstil bringt diese rauen, gefährlichen Welten fantastisch zur Geltung. Jeder Panelwechsel fühlt sich wie ein weiterer Tritt in eine noch chaotischere Richtung an und Batman muss sich anpassen, oder er wird untergehen.

Das Gesetz des Stärkeren und Batmans Moral

Spannend wird es, wenn Batman gezwungen ist, seine Moralvorstellungen gegen ein Universum zu behaupten, das keinerlei Skrupel kennt. Hier zeigt sich Aarons erzählerisches Talent: Es geht nicht einfach um Prügeleien mit Monstern. Vielmehr muss Batman seinen Idealen treu bleiben selbst wenn das bedeutet, gegen eine ganze Galaxis anzutreten oder das seine Ansichten Tausenden das Leben nimmt. Diese innere Spannung durchzieht die Story wie ein roter Faden und hebt sie von typischen Sci-Fi-Geschichten ab.

Doug Mahnke: Ein Künstler auf galaktischem Niveau

Doug Mahnkes Zeichnungen sind ein absolutes Highlight dieses Comics. Seine kräftigen Linien und die markanten Gesichtsausdrücke passen perfekt zu dieser düsteren, unbarmherzigen Welt. Egal ob klaustrophobische Raumschiff-Schächte oder weite, trostlose Alien-Landschaften Mahnke trifft immer den richtigen Ton. Besonders die Kampfszenen sind so intensiv inszeniert, dass man beim Lesen fast die Einschläge spüren kann.

Kurze Längen, starke Momente

Trotz aller Begeisterung: Nicht jede Szene zündet hundertprozentig. Manche Erklärungen, warum Batman überhaupt ins All kommt, wirken ein bisschen gezwungen , beinahe als ein notwendiges Übel, um die Ausgangslage zu schaffen. Außerdem zieht sich die Story zwischendurch leicht, wenn Batman ein ums andere Mal die ungeschriebenen Gesetze der neuen Welt lernen muss oder gar seinen Weg durchsetzen will. Diese Momente sind jedoch schnell vergessen, wenn die Action wieder anzieht.

Eine Batman-Geschichte der anderen Art

Wer eine typische Gotham-Geschichte erwartet, wird hier überrascht vielleicht sogar überrumpelt. Ferne Welten verlässt bewusst die vertrauten Pfade und macht Batman zu einer Art interstellarer Krieger. Diese Neuinterpretation funktioniert erstaunlich gut und beweist einmal mehr, wie vielseitig die Figur des Dunklen Ritters ist. Besonders Fans, die offen für Neues sind, werden hier auf ihre Kosten kommen. Ich von meiner Seite aus dachte auch nicht, dass mir eine Geschichte im All mit Batman gefallen könnte und genau, dass hat sie. 

Batman kann auch Weltall und wie!

Insgesamt ist Batman Ferne Welten ein starkes, ungewöhnliches Abenteuer, das zeigt: Batman funktioniert nicht nur in den Gassen von Gotham, sondern auch unter fremden Sternen. Jason Aaron versteht es sehr gut, die Essenz des Charakters zu bewahren, während er ihn in völlig neue, manchmal erschreckende Umgebungen wirft. Gerade die Mischung aus rauer Action und innerer Zerrissenheit macht diese Geschichte zu etwas Besonderem.

Die große Stärke von Ferne Welten liegt in der Darstellung eines jungen, noch fehlerhaften Batman. Er kämpft nicht nur gegen Monster, sondern auch gegen sich selbst, gegen seine Unsicherheit, seinen Ärger und seinen Wunsch, alles richtig zu machen. Dieser innere Konflikt sorgt dafür, dass die Geschichte auch emotional funktioniert und mehr ist als nur ein Sci-Fi-Spektakel. Natürlich ist das Setting völlig überdreht und genau das macht den Reiz aus. Wer Batman in klassischen Detektivfällen bevorzugt, wird sich vielleicht schwer tun, hier komplett einzutauchen. Aber alle, die Lust auf eine mutige neue Interpretation haben, bekommen hier genau das: eine mutige, manchmal wilde, aber immer respektvolle Erweiterung des Mythos.

Ein Sonderlob gebührt Mahnke für seine  düsteren Illustrationen. Ohne seinen Stil würde die Geschichte wohl kaum dieselbe Kraft entfalten. Die Kombination aus Aarons Gespür für Charakterentwicklung und Mahnkes grafischer Wucht macht Batman Ferne Welten zu einem besonderen Erlebnis.

Ein Comic, der zeigt, dass Batman überall bestehen kann, sogar an den entferntesten Orten des Universum. 

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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