Der Unsterbliche Thor 4 Der Thronerbe

Thor ringt in Asgard mit seinen Pflichten als Allvater und Sohn Gaeas, während Enchantress ihn zu einem folgenschweren Gefallen drängt. In Midgard formiert sich ein mächtiger Feind mit neuen Gottheiten, der Thor in Konflikt mit Radioactive Man, Grey Gargoyle, Cobra und Mr. Hyde bringt – Gegnern, die Asgards Herrscher zu stürzen drohen.
Ein göttlicher Sturm zieht auf
Mit Der Unsterbliche Thor 4 Der Thronerbe erreicht Al Ewings Saga rund um den Donnergott ihren nächsten Höhepunkt. Schon die Ausgangslage verspricht Donner, Drama und göttliche Intrigen: Vier alte Feinde Thors aus Feuer, Stein, Zorn und List geboren sind fest entschlossen und sie haben ein gemeinsames Ziel: den Allvater selbst zu stürzen. Was wie ein klassischer Marvel-Konflikt klingt, entfaltet sich bei Ewing zu einer packenden Götterdämmerung.
Thor zwischen Pflicht und Ursprung
Ewing verwebt erneut meisterhaft Thors doppelte Natur als Herrscher Asgards und als Sohn der Erdgöttin Gaea. Der einst ungestüme Donnergott muss nun Entscheidungen treffen, die nicht nur über Leben und Tod, sondern Muss auch seine eigenen Taten hinterfragen, denn als jemand starb war Thor nicht da und seine Schuld wiegt noch immer auf seinem Gewissen.
Enchantress zieht die Fäden
Natürlich darf in einem guten Asgard-Abenteuer eine gehörige Portion Magie und Manipulation nicht fehlen. Die Zauberin Enchantress tritt auf den Plan mit einem perfiden Plan, der Thors moralisches Fundament erschüttert. Was als scheinbar harmloser Gefallen beginnt, entfaltet sich als göttliches Schachspiel mit unabsehbaren Konsequenzen. Ihre Intrigen bringen frischen Schwung in die Handlung, während sie Thors Schwächen gnadenlos offenlegt.
Wenn alte Mythen auf moderne Mächte treffen
Parallel zur Asgard-Handlung entbrennt auf Midgard ein Konflikt, der die Grenzen sprengt. Radioactive Man, Grey Gargoyle, Cobra und Mr. Hyde einst nur einfache Gegner aus Thors langem Heldenleben – werden hier zu Symbolfiguren einer modernen, entfesselten Welt. Ewing nutzt sie, um zu zeigen, dass selbst Götter nicht ewig an der Spitze stehen. Die Action-Sequenzen sind spektakulär, doch noch stärker wirken die Momente, in denen Thor realisiert, dass selbst der Donnergott nicht unsterblich im klassischen Sinne ist – zumindest nicht in seiner Bedeutung.
Die Kunst: Majestätisch und erdig zugleich
Optisch überzeugt der Band auf ganzer Linie. Die Zeichnungen sind monumental, aber nie steril jede Seite wirkt wie ein Sturm aus göttlicher Energie und mythischer Symbolik. Die Panels wirken stellenweise fast wie Gemälde aus Walhalla, ohne den modernen Comic-Flow zu verlieren. Hier wird die Grenze zwischen Kunst und Unterhaltung fast schon aufgehoben.
Ein Epos zwischen Tragödie und Triumph
Ewing gelingt es, die große Tragweite seiner Geschichte stets spürbar zu halten. Hinter jedem Kampf, hinter jeder göttlichen Entscheidung steckt die Frage: Was bedeutet es, ein Gott zu sein in einer Welt, die ihre eigenen Helden erschafft? Der Thronerbe ist nicht einfach nur eine Fortsetzung es ist der nächste Schritt auf dem Weg zur Apokalypse, zur unvermeidlichen Götterdämmerung, die Ewing von Anfang an vorbereitet hat und die hier wieder thematisiert wird.
Ein würdiger Sturm über Asgard
Mit Der Unsterbliche Thor 4 beweist Al Ewing erneut, dass Thor weit mehr ist als nur ein Held mit Hammer. Der Band ist tiefgründig und dennoch voller typischer Comic-Action eine tolle Kombination.
Besonders stark ist die Art, wie Ewing Thor inszeniert. Die Figur wirkt menschlich, verletzlich und doch übermenschlich majestätisch. Diese Ambivalenz ist das Herzstück des Bandes. Wer Thor bislang nur als donnernden Muskelberg gesehen hat, wird hier eines Besseren belehrt. Gerade auch wenn die Thronerbe an sich thematisiert wird, zeigt der Band in meinen Augen wie weit gereift Thor ist. Auch wenn der Band stellenweise etwas textlastig ist, lohnt sich jede Seite. Ewing schafft es, alte Mythen in ein neues Licht zu rücken, ohne den Respekt vor der Vorlage zu verlieren. Das Ende lässt spüren, dass das Finale unausweichlich näher rückt und es dürfte gewaltig werden, gerade aber auch der kommende gegen …. wird sehr spannend, denn auch diese Figur geht aufs Ganze.
Optisch gesehen ist der Band zu jeder Zeit sehenswert und die Zeichnungen unterstreichen die Handlung toll. Mit Radioactive Man, Grey Gargoyle, Cobra und Mr. Hyde hat man hier Figuren die nicht das oberste Regal sind aber definitiv abliefern. Insgesamt wieder ein guter Eintrag, einer guten Reihe.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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