Planetes Perfect Edition 2

Makoto Yukimuras geselschaftskritischer Science-Fiction-Manga über die Eroberung des Alls!

Hachimaki strebt weiter die Jupiter-Mission an, gerät nach einem schweren Unfall jedoch psychisch aus der Bahn. Während eines Angriffs der Weltraumverteidigungsfront gesteht Tanabe ihre Gefühle, und wir erfahren mehr über ihre Vergangenheit.

Planetes Perfect Edition 2: Ein emotionaler und gesellschaftskritischer Blick ins All

Mit dem zweiten Band der Planetes Perfect Edition setzt Makoto Yukimura die packende und nachdenkliche Reise durch das All fort. Der Manga kombiniert erneut geschickt die Weiten des Weltalls mit den innersten Kämpfen seiner Figuren, dabei bildet der Band immer wieder Momente, wo man sich in einem absoluten charakterbezogenem Drama wiederfindet. Wer nach purem Science-Fiction sucht, wird hier mehr finden als nur technische Details und futuristische Abenteuer. Es geht um das Menschsein, um Träume, Ängste und eine Gesellschaft, die sich auch im Weltraum nicht von den Problemen der Erde lösen kann.

Hachimakis Traum von Jupiter und seine Hürden

Im Zentrum des zweiten Bandes steht weiterhin Hachimaki, der von der Jupiter-Mission träumt, dabei kommt er seinem Traum sehr nahe. Ein schwerer Unfall bringt ihn physisch und psychisch an seine Grenzen. Gerade diese Episode zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Yukimura es schafft, die Weite des Alls als Spiegel für die inneren Konflikte seiner Figuren zu nutzen. Hachimaki kämpft mit sich selbst, mit seinen Ängsten. Für mich persönlich, sind die ruhigen Geschichten, die ohne Action auskommen hier die stärksten. 

Psychische Belastungen und Isolation im All

Die psychischen Herausforderungen, denen Hachimaki begegnet, sind ein zentrales Thema in diesem Band. Yukimura stellt eindrucksvoll dar, wie die Isolation im All und die ständige Gefahr das Seelenleben seine Figuren beeinflussen. Der Unfall, bei dem Hachimaki um sein Leben bangt und um das seines Begleiters, bringt ihn an den Rand des Wahnsinns. Diese Momente sind nicht nur spannend, sondern auch emotional intensiv. Sie zeigen, dass der Weltraum nicht nur ein Ort der Faszination und Freiheit ist, sondern auch der Einsamkeit und Angst. Gerade die Persönlichkeit von Hachimaki ist hier in der ein oder anderen Geschichte im Fokus und jedes dieser ruhigen Kapitel hat für mich abgeliefert. 

Die Weltraumverteidigungsfront, die Schattenseite der Weltraumeroberung

Ein weiterer wichtiger Handlungsstrang ist die Bedrohung durch die Weltraumverteidigungsfront, die gegen die fortschreitende Eroberung des Alls kämpft. Yukimura greift hier ein gesellschaftskritisches Thema auf: die Kluft zwischen denjenigen, die von der Expansion ins All profitieren, und denen, die sie ablehnen oder sich bedroht fühlen. Diese terroristische Organisation zeigt die dunkle Seite der Weltraumeroberung und stellt Fragen nach Gerechtigkeit und Ungleichheit in den Raum.

Tanabes Gefühle und Vergangenheit, eine neue Perspektive

Inmitten dieser gesellschaftlichen Konflikte und Hachimakis persönlichem Drama rückt auch Tanabe, seine Kollegin, stärker in den Fokus. Ihre Liebesgeständnis an Hachimaki bringt eine völlig neue Dynamik in die Geschichte. Es zeigt, dass selbst im kargen und gefährlichen All emotionale Verbindungen entstehen können, die Halt geben. Zugleich blicken wir in Tanabes Vergangenheit, was ihren Charakter vertieft und ihre inneren Kämpfe deutlicher macht. Yukimura schafft es hier, eine weitere Facette der menschlichen Erfahrung einzufangen: die Suche nach Verbindung und Liebe, auch in den unwirtlichsten Umgebungen.

Zwischenmenschliche Beziehungen im Weltraum

Hachimakis und Tanabes Entwicklung verläuft nicht ohne Spannungen, und ihre emotionale Annäherung fügt der Geschichte eine zarte, menschliche Note hinzu. Gleichzeitig werden auch die Beziehungen zwischen den anderen Figuren weiter ausgearbeitet. Diese zwischenmenschlichen Verbindungen stehen in starkem Kontrast zur Leere des Alls und unterstreichen das zentrale Thema des Mangas: Was bedeutet es, Mensch zu sein, und wie beeinflusst uns unsere Umgebung, ob auf der Erde oder im All?

Gesellschaftskritik in futuristischer Umgebung

Wie schon im ersten Band, bleibt Yukimura auch in diesem Band seinem gesellschaftskritischen Ansatz treu. Die Expansion ins All wird als Fortsetzung der menschlichen Gier und Ungerechtigkeit dargestellt. Die Weltraumverteidigungsfront ist dabei nur ein Symptom dieser größeren Problematik. Yukimura hinterfragt, ob der Fortschritt tatsächlich allen Menschen zugutekommt oder ob er nur die Kluft zwischen den Privilegierten und den Unterdrückten vergrößert. Diese kritische Auseinandersetzung verleiht dem Manga eine tiefere Bedeutung, die ihn von vielen anderen Science-Fiction-Werken abhebt.

Visuelle Stärke und Detailverliebtheit

Ein weiterer Aspekt, der den Manga so besonders macht, ist Yukimuras visuelles Talent. Die Zeichnungen sind nicht nur detailliert, sondern auch atmosphärisch. Die Weite und Leere des Alls werden eindrucksvoll eingefangen, und man spürt förmlich die Isolation und Kälte, die die Charaktere umgibt. Gleichzeitig gelingt es Yukimura, selbst in den ruhigsten Momenten Spannung aufzubauen, indem er kleine Details hervorhebt, die auf größere Konflikte hindeuten. Diese Detailverliebtheit verstärkt die emotionale Tiefe der Geschichte.

Die Rolle des Alls als Metapher

Das All dient in Planetes nicht nur als Kulisse, sondern als zentrale Metapher für die Themen, die der Manga behandelt: Isolation, Sehnsucht, das Streben nach etwas Größerem und die Frage nach dem eigenen Platz im Universum. Hachimakis Wunsch, zur Jupiter-Mission zu gehören, steht symbolisch für das menschliche Streben nach Bedeutung. Doch gleichzeitig stellt Yukimura die Frage, ob dieses Streben wirklich erfüllt werden kann oder ob wir letztlich immer mit uns selbst und unseren eigenen Dämonen konfrontiert sind.

Fazit zu See Planetes Perfect Edition 2 Eine Reise ins Innere des Menschen

Mit dem zweiten Band der Planetes Perfect Edition führt Makoto Yukimura seine Reihe fort. Yukimura verwebt geschickt menschliche Dramen, persönliche Krisen und gesellschaftliche Konflikte, die genauso wichtig wie die technischen Abenteuer im All sindIm Mittelpunkt der Geschichte steht erneut Hachimaki, der sich weiterhin auf die Jupiter-Mission vorbereitet. Doch sein Weg ist alles andere als einfach. Ein schwerer Unfall im All bringt ihn psychisch an seine Grenzen. Diese Episode ist eines der emotionalen Herzstücke des Bandes und zeigt, wie Yukimura die Weiten des Weltraums nutzt, um die inneren Kämpfe seiner Figuren zu beleuchten. Die Themen Isolation und mentale Gesundheit nehmen in diesem Band einen wichtigen Platz ein.

Neben den persönlichen Konflikten gibt es auch größere gesellschaftliche Themen, die in diesem Band im Vordergrund stehen. Die Weltraumverteidigungsfront, eine Gruppe, die die Eroberung des Alls verhindern will, tritt erneut in Erscheinung. Yukimura greift hier die Frage auf, wer vom technologischen Fortschritt im All profitiert und wer dabei auf der Strecke bleibt. Tanabe, Hachimakis Kollegin, spielt in diesem Band eine bedeutendere Rolle. Ihr Liebesgeständnis an Hachimaki bringt eine neue emotionale Komplexität in die Handlung. Auch ihre Vergangenheit wird beleuchtet, was ihren Charakter vielschichtiger und greifbarer macht. Yukimura versteht es, menschliche Beziehungen auch im kalten und unbarmherzigen All authentisch darzustellen. Auch visuell überzeugt der Manga auf ganzer Linie. Yukimuras detailverliebte Zeichnungen fangen die Weite und Einsamkeit des Alls ebenso ein wie die emotionalen Momente der Figuren. Besonders die kontrastreichen Szenen zwischen den ruhigen Momenten im All und den intensiven emotionalen Konflikten der Charaktere schaffen eine einzigartige Atmosphäre, die uns in die Geschichte zieht.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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