Masters of the Universe: Die Schmiede des Schicksals

Prinz Adam hat erst vor Kurzem die Macht erlangt, sich in He-Man zu verwandeln. Während er noch mit seiner neuen Doppelrolle ringt, läuft eine diplomatische Mission mit König Randor, Man-At-Arms, Orko und Teela aus dem Ruder – angeheizt durch die finsteren Pläne von Evil-Lyn und Skeletor.
Die Rückkehr nach Eternia
Die Schmiede des Schicksals fühlt sich an wie ein verspätetes, aber willkommenes Wiedersehen mit einer alten Kindheitsliebe nur dass diesmal die Action knackiger, die Charaktere tiefer und der Humor feiner dosiert ist. Tim Seeley nimmt sich hier die Freiheit, He-Mans Anfänge aus einem frischen Blickwinkel zu beleuchten, ohne sich in endlosen Erklärungen zu verlieren. Für Fans von Masters of the Universe: Revelation ist der Comic eine gelungene Brücke zwischen der Netflix-Serie und neuen Geschichten.
Ein junger Held im Training
Prinz Adam ist hier noch lange nicht der souveräne Muskelberg, den wir aus den 80er-Jahren kennen. Stattdessen muss er lernen, dass Macht ohne Kontrolle ebenso gefährlich ist wie gar keine Macht. Das sorgt nicht nur für spannende Kampfszenen, sondern auch für kleine, charmante Momente, in denen Adam an sich selbst zweifelt und genau das macht ihn sympathisch.
Die Mission, die schiefgeht
Die Ausgangslage ist herrlich klassisch: Adam begleitet König Randor, Man-At-Arms, Orko und Teela auf eine diplomatische Mission. Natürlich läuft nicht alles nach Plan und ehe man sich’s versieht, wird aus einem höflichen Staatsbesuch ein chaotisches Abenteuer mit Intrigen, Magie und jeder Menge explosiver Zwischenfälle.
Bösewichter mit Charme und Biss
Evil-Lyn und Skeletor sind hier in Bestform. Besonders Evil-Lyns Auftritte sind eine Mischung aus spöttischer Eleganz und berechnender Grausamkeit. Skeletor wiederum bleibt der charismatische Tyrann, der zwar größenwahnsinnig ist, aber immer mit einem Hauch Theatralik auftritt, der ihn so unvergesslich macht.
Die Optik: Ein Fest für die Augen
Eddie Nunez liefert Zeichnungen, die sofort ins Auge springen. Seine Figuren wirken dynamisch und detailreich, und die Kampfszenen haben genau die richtige Portion Wucht. Die Farbgebung trägt dazu bei, dass Eternia wie eine Mischung aus Märchenwelt und Science-Fiction-Universum wirkt genau so, wie es sein sollte.
Action trifft Charakterentwicklung
Was den Comic besonders macht, ist die Balance zwischen Spektakel und Story. Ja, es gibt riesige Monster, magische Explosionen und epische Kämpfe, aber Seeley findet auch immer wieder ruhige Momente, in denen Adam, Teela oder selbst Orko mehr Raum bekommen.
Humor ohne Albernheit
Gerade bei einer Vorlage wie Masters of the Universe besteht die Gefahr, ins Kitschige abzurutschen. Hier jedoch sitzt der Humor. Orko sorgt zwar für den ein oder anderen Lacher, aber es bleibt nie beim reinen Slapstick. Stattdessen entstehen kleine Charaktermomente, die den Figuren Wärme verleihen.
Einsteigerfreundlich trotz Lore-Fülle
Auch wer mit Eternia nicht bis ins letzte Detail vertraut ist, findet leicht hinein. Die wichtigsten Beziehungen und Konflikte werden klar eingeführt, und die Handlung ist in sich abgeschlossen. Alteingesessene Fans bekommen gleichzeitig genug Anspielungen und Hintergrunddetails, um sich wie zu Hause zu fühlen. Was mir hier ebenfalls gut gefällt ist, dass der Band sich in meinen Augen perfekt eigenen für zwischendurch.
Ein Schmiedewerk voller Herz, Muskelkraft und Magie
Die Schmiede des Schicksals ist mehr als nur ein weiterer Masters of the Universe-Comic – er ist ein gelungener Balanceakt zwischen Nostalgie und frischem Erzählton. Seeley schafft es, den jungen Adam menschlich und nahbar zu machen, ohne die Heldenpose zu zerstören. Dadurch fühlt sich jede seiner Entscheidungen bedeutsam an.Das Zusammenspiel aus Seeley als Erzähler und Nunez als visueller Architekt sorgt dafür, dass die Welt von Eternia gleichzeitig vertraut und neu wirkt. Man spürt, dass hier zwei Kreative am Werk waren, die das Material lieben, aber auch weiterentwickeln wollen. Besonders beeindruckend ist, wie harmonisch die Story sowohl für Neueinsteiger als auch für Fans funktioniert. Es gibt keine ermüdenden Info-Dumps, und doch hat man am Ende das Gefühl, mehr über die Figuren zu wissen, als man am Anfang geahnt hat. Wer Masters of the Universe: Revelation mochte, bekommt hier nicht einfach eine Ergänzung, sondern eine eigenständige Geschichte, die Lust auf mehr macht. Sie ist weder bloße Nebenerzählung noch ein abgehobenes Spin-off sie passt nahtlos ins große Ganze.
Unterm Strich ist Die Schmiede des Schicksals ein gutes Stück Fantasy-Comic, das seinen Platz im He-Man-Kanon verdient.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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