Avengers 2 Visions Rache

Die Avengers haben zwar den Grauen Verbund besiegt, doch mit Myrddin und seinem Schattenhof droht neue Gefahr: Sie fordern die Auslieferung von Kang, der bei den Helden Zuflucht gesucht hat. Captain Marvel, Thor und Co. stellen sich gegen sie – ohne zu wissen, wie sehr dieser Kampf ihr Schicksal verändern wird.
Die Avengers auf der Kippe, was kommt nach dem Grauen Verbund?
Nachdem die Avengers sich in Band 1 wacker gegen den Grauen Verbund geschlagen haben, geht die Geschichte nahtlos weiter und das mit ordentlich Wucht. In Avengers 2: Visions Rache von Jed McKay erwarten uns keine Durchatmer, sondern neue Konflikte, neue Gegner und ein düsteres Schicksal, das über der Erde schwebt. Schon die ersten Seiten lassen spüren: Das hier ist keine Nachspielzeit, es ist die nächste große Schlacht. Insgesamt bin ich gespannt darauf ob jetzt jeder Band im Grunde Feuerwerk oder man noch einen größeren Bogen spannt.
Myrddin erhebt sich neue Gegner, alte Probleme
Der neue Gegenspieler Myrddin und sein mysteriöser Schattenhof treten auf den Plan. Wer mit Magie und Manipulation rechnet, liegt goldrichtig. Doch McKay macht hier mehr als nur das Standard-Bösewicht-Programm. Myrddin ist kein typischer „Ich-will-die-Welt-vernichten“-Typ, sondern verkörpert eine andere Bedrohung strategisch, geheimnisvoll, fast schon politisch. Die Forderung: Die Auslieferung von Kang.
Kang sucht Asyl und bringt Chaos mit
Kang als Schutzsuchender bei den Avengers? Klingt absurd, funktioniert aber. Die moralische Grauzone, die McKay hier aufmacht, ist ein echtes Highlight. Kann man einem Zeitreise-Tyrannen Asyl gewähren? Welche Konsequenzen hat das für das Team? Diese Fragen treiben die Geschichte und lassen selbst Helden wie Iron Man und Captain Marvel ins Grübeln kommen. Schön, dass McKay hier nicht auf einfache Antworten setzt.
Spannung in jeder Szene Marvel auf Story-Höhe
Was den Band besonders stark macht, ist das hohe Erzähltempo bei gleichzeitig Tiefe. McKay gelingt es, sowohl die Action als auch die Charakterentwicklung zu liefern. Thor ringt mit seinem Selbstbild, Black Panther hinterfragt seine Loyalität, und Vision, der Namensgeber des Bandes, steht vor einer persönlichen Abrechnung.
Visuelle Kraft Das Trio Fiorello, Villa und Mortarino
Zeichnerisch ist der Band ein echtes Brett. Ivan Fiorello, C. F. Villa und Francesco Mortarino liefern zusammen ein starkes visuelles Erlebnis. Jede Seite wirkt dynamisch, farbintensiv und gleichzeitig klar strukturiert. Besonders die Kämpfe gegen den Schattenhof strotzen vor Details, ohne überladen zu wirken. Das Zusammenspiel von epischen Panels und fein gezeichneten Gesichtsausdrücken funktioniert tadellos.
Dunkler Ton aber nicht hoffnungslos
Trotz der düsteren Ausgangslage bleibt Visions Rache kein hoffnungsloser Comic. Gerade das macht ihn interessant: Die Avengers kämpfen nicht nur mit Gegnern, sondern auch mit sich selbst und mit den Grenzen ihrer Verantwortung. McKay trifft einen Ton, der erwachsen, aber nicht zynisch ist. Es geht nicht nur um Sieg oder Niederlage, sondern um Entscheidungen mit Konsequenzen.
Der Schattenhof viel Potenzial, noch wenig Substanz
Ein kleiner Kritikpunkt: Der Schattenhof bleibt in Band 2 noch ein bisschen zu sehr im Schatten. Zwar ist das Mysterium um Myrddin und seine Gefolgschaft spannend, aber echte Tiefe fehlt den neuen Antagonisten (noch). Hier darf man hoffen, dass in kommenden Ausgaben mehr erklärt wird aktuell wirken einige Mitglieder eher wie starke Designs als durchdachte Charaktere.
Großes Kino für Marvel-Fans
Avengers 2 Visions Rache ist ein typischer McKay-Comic: erzählerisch stark, vielschichtig und durchdacht. Wer auf klassische Gut-gegen-Böse-Geschichten hofft, wird überrascht denn hier geht es um Grautöne. McKay nutzt das Marvel-Universum als Bühne für moralische Fragen, während das Zeichnertrio daraus einen bildgewaltigen Blockbuster macht. Für Fans der Avengers ein echtes Muss.
Gründe, warum Visions Rache funktioniert
Die Avengers stehen nicht nur einem neuen Gegner gegenüber, sondern sich selbst. Vor allem Vision, Iron Man und Captain Marvel bekommen gute Momente. McKay gibt den Figuren Zeit und Raum, auch wenn hier die Action definitiv im Fokus steht. Die Entscheidung, Kang zu schützen, eröffnet spannende Konflikte. Was bedeutet Verantwortung? Und kann man einem Feind Asyl gewähren? Der Band stellt genau solche Fragen, ohne einfache Antworten zu liefern. Kann man sich Feinde machen in dem man einen Feind schützt? Die Zeichnungen von Fiorello, Villa und Mortarino sind dynamisch, stilsicher und voller Energie. Von ruhigen Momenten bis zu großflächigen Kämpfen visuell ist der Band durchgehend überzeugend und zeigt, wie modern Marvel-Comics heute aussehen können. Auch wenn der Schattenhof in diesem Band noch nicht ganz ausdefiniert ist, macht Myrddin Eindruck. Als Gegenspieler ist er weniger laut als Thanos, aber dafür strategisch und mysteriös eine interessante neue Richtung. Visions Rache ist kein reiner Schlachtencomic. Er nimmt sich Zeit für Themen wie Vertrauen, Loyalität und Verantwortung. Gerade das macht ihn so lesenswert und dennoch ist er laut und liefert ein Feuerwerk ab.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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