Kriege und Drachen 1 Die Luftschlacht um England

Wann immer die Welt im Krieg versinkt, erwachen die Drachen und erwählen Helden unter den Menschen, die den Verlauf der Geschichte verändern werden… 

Das Jahr 1940: Churchill hat den Vorschlag eines Nichtangriffspakts mit dem Dritten Reich ein für allemal abgelehnt. Als Antwort bereitet Hitler eine großangelegte Luftoffensive gegen England vor, um eine Invasion vorzubereiten. Während die Luftwaffe mit Bombardements auf London beginnt und die Royal Air Force die Verteidigung Großbritanniens organisiert, taucht ein mysteriöser, silberner Drache am Himmel auf. Doch ist er Freund oder Feind? Die mächtige Bestie scheint mit einem jungen Mädchen in Verbindung zu stehen, das sich anschickt, in die USA zu fliehen… 

Ein ungewöhnlicher Mix aus Geschichte und Fantasy

Mit Kriege und Drachen 1: Die Luftschlacht um England präsentiert der Splitter Verlag den Auftakt einer neuen Konzeptserie, die Historie und High Fantasy miteinander verbindet. Jean-Luc Istin und Nicolas Jarry, bekannt für ihre Arbeit an Die Welten von Aquilon, nehmen sich historischer Konflikte an und fügen ihnen eine übernatürliche Ebene hinzu. Der erste Band entführt die Leser in das Jahr 1940, mitten in die Luftschlacht um England, wo ein silberner Drache das Kriegsgeschehen beeinflusst.

Der historische Hintergrund detailgetreu und spannend

Der Comic orientiert sich eng an den realen Ereignissen der Luftschlacht um England. Die Autoren haben sichtlich recherchiert, um die Atmosphäre dieser Zeit einzufangen. Die Darstellung der deutschen Luftoffensive, der britischen Verteidigungsstrategie und der politischen Hintergründe wirkt glaubwürdig. Auch die Charaktere, allen voran Winston Churchill, werden historisch authentisch in Szene gesetzt, auch wenn er hier noch nicht so sehr in Erscheinung tritt. 

Die Fantasy-Elemente, ein mysteriöser Drache

Der große Clou des Comics ist die Einbindung eines Drachen in das Kriegsgeschehen. Dieses Fabelwesen bringt eine völlig neue Dynamik in die Geschichte: Welche Rolle spielt der Drache? Ist er ein göttlicher Schiedsrichter, eine Waffe oder ein eigenständiges Wesen mit eigenen Zielen? Besonders spannend ist die Verbindung zwischen dem Drachen und Alexandra, das nach Amerika fliehen will. Ihre Geschichte gibt dem fantastischen Element eine emotionale Tiefe. Gerade der Drache selbst, trifft zu erst auf den älteren Bruder von Alexandra namens Edward, der mit seinem Vater fliegt. 

Am Anfang der Geschichte, muss man klar sagen, hat man noch nicht dieses Bild wie am Ende. Der Band schneidet bereits gut dar Thema die Verbindung zwischen Drachen und Menschen an, dennoch bleibt noch in meinen Augen vieles offen. 

Die Zeichnungen atmosphärisch und detailreich

Die Illustrationen sind ein echtes Highlight. Der Comic punktet mit dynamischen Kampfszenen, detaillierten Flugzeugdarstellungen und beeindruckenden Panoramen. Die Farbgebung unterstreicht die düstere Kriegsstimmung, während die Darstellung des Drachen mit seinem silbernen Schimmer einen reizvollen Kontrast bietet. Die Künstler haben es geschafft, sowohl das Realistische als auch das Fantastische harmonisch zu vereinen.

Charaktere historische Figuren und neue Helden

Neben bekannten historischen Persönlichkeiten wie Churchill treten auch neue Charaktere auf, die durch ihre Verbindung zum Drachen in den Mittelpunkt rücken. Besonders Alexandra, das scheinbar eine besondere Beziehung zu dem Wesen hat, weckt Interesse. Doch hier bleibt der Comic bewusst vage, um Spannung für weitere Bände zu erzeugen.

Erzählerische Stärken und Schwächen

Die Geschichte wird packend erzählt und hält die Balance zwischen historischem Drama und Fantasy. Allerdings bleibt die Charakterentwicklung teils oberflächlich, da die Handlung stark auf die Luftkämpfe und das große Ganze fokussiert ist. Hier hätte etwas mehr Tiefe den Figuren gutgetan, wobei man zugleich auch sagen muss, man nimmt sich hier schon seine Zeit. Ich für meinen Teil könnte Alexandra und dem Drachen ewig zuschauen oder auch mehr über den Krieg erfahren, der in dieser Welt wütet. 

Ein gelungener Auftakt mit viel Potenzial

Als erster Band einer Reihe erfüllt Die Luftschlacht um England seine Aufgabe: Er führt die Grundidee ein, zeigt das Potenzial der Verbindung von Geschichte und Fantasy und macht neugierig auf weitere Teile. Trotz kleinerer Schwächen in der Figurenzeichnung bleibt das Konzept faszinierend.

Fazit: Ein mutiger Genremix, der überzeugt

Kriege und Drachen 1: Die Luftschlacht um England wagt etwas Neues und liefert einen gelungenen Mix aus Alternativer Geschichte und Fantasy. Die Kombination aus realistischen Kriegsszenen und einem übernatürlichen Element ist erfrischend und spannend zugleich. Die historische Authentizität sorgt für eine glaubwürdige Basis, während der Drache ein Element der Mystik hinzufügt und wie wir im Verlauf der Handlung erfahren gibt es einige mehr. 

Auch optisch überzeugt der Comic auf ganzer Linie. Die Zeichnungen sind detailreich und atmosphärisch, sodass sowohl die Kriegsgräuel als auch die epischen Fantasy-Momente eindrucksvoll zur Geltung kommen. Die größte Stärke des Comics liegt in seiner ungewöhnlichen Prämisse. Indem reale Konflikte mit mythischen Kreaturen verknüpft werden, entsteht ein völlig neues Erzählkonzept. Das lässt Raum für viele spannende Geschichten, die in den kommenden Bänden weiter erkundet werden können. Mir hat es gefallen wie wir mit Edward und seinem Vater das erste Mal auf den Drachen treffen und Alexandra die mit ihrem kleinen Bruder nach Amerika reisen will und es nicht so ganz funktioniert. Gerade die Thematik mit dem Drachen greift man hier bereits in Teilen auf und erklärt uns bereits einiges, vieles ist aber noch im dunkeln und da hoffe ich, beziehungsweise brenne ich definitiv für mehr. Die Figuren bekommen genug Raum, aber da geht definitiv noch mehr und darauf freue ich mich sehr. 

Insgesamt ist Die Luftschlacht um England ein starker Auftakt, der neugierig macht.

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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