Der Tod von Superman

Doomsday verwüstet das Land und besiegt sogar die Justice League. Nur Superman stellt sich ihm entgegen. Im erbitterten Kampf in Metropolis muss er all seine Kräfte aufbieten – womöglich bis zum Tod.

Eine Schlacht, die Comics veränderte

Der Comic Der Tod von Superman ist nicht nur irgendeine Geschichte im DC-Universum er ist ein monumentales Ereignis, das 1992 die gesamte Comic-Welt erschütterte. Wenn man heute darüber spricht, wie Superhelden sterben und was das für ihre Welt bedeutet, dann ist dieser Meilenstein fast immer Teil der Diskussion. Was diesen Band auszeichnet, ist nicht nur das dramatische Ende für den Mann aus Stahl, sondern die Art, wie dieses Ende erzählt wird knallhart, direkt und mit einem Paukenschlag.

Doomsday: Das ultimative Monster

Mit Doomsday betritt ein Gegner die Bühne, der nichts will außer Zerstörung. Keine Agenda, keine tragische Hintergrundgeschichte, kein Ziel nur Vernichtung. Das macht ihn zu einem überraschend effektiven Antagonisten. Er ist das rohe, unaufhaltsame Chaos in physischer Form, und der Comic lässt uns von der ersten Seite an spüren, dass hier etwas Großes auf uns zukommt. Jeder seiner Schritte ist eine Katastrophe, jede seiner Bewegungen bringt Zerstörung. Schon bevor er überhaupt auf Superman trifft, wird klar: Dieser Gegner ist anders.

Die Justice League am Limit

Bevor Superman überhaupt eingreifen kann, macht Doomsday kurzen Prozess mit der damaligen Justice League. Und das ist kein schöner Anblick. Helden wie Booster Gold, Blue Beetle und Ice haben keine Chance. Das ist vielleicht der Moment, an dem uns als Lesern endgültig klar wird: Wenn diese Schlägerei endet, wird etwas oder jemand nicht mehr sein. Dieser Teil der Geschichte zeigt auf bedrückende Weise, wie hilflos selbst erfahrene Superhelden gegen eine derartige Gewalt sind.

Der Showdown beginnt

Der Kampf zwischen Superman und Doomsday ist das Herzstück des Comics – ein über mehrere Ausgaben hinweg brutales, visuell eindrucksvolles Duell, das sich von ländlichen Gegenden bis ins Herz von Metropolis erstreckt. Hier gibt es keine taktischen Spielchen, keine cleveren Tricks nur rohe Gewalt und der Wille, nicht aufzugeben. Die Panels werden zunehmend enger, die Farbgebung intensiver, und man merkt förmlich, wie die Luft immer dünner wird.

Supermans Menschlichkeit

Was diesen Band wirklich auszeichnet, ist nicht nur der Kampf, sondern das, was wir über Superman lernen. Er ist nicht einfach der übermächtige Außerirdische er ist ein Held, der bereit ist, alles zu geben, um andere zu schützen. Zwischen den Faustschlägen nimmt sich die Geschichte auch Momente der Menschlichkeit Gespräche mit Lois Lane, Blicke in die Gedanken von Clark Kent, der weiß, dass er vielleicht nicht überlebt. Das verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe, die weit über reines Action-Feuerwerk hinausgeht.

Visuell wuchtig und dramatisch

Die Zeichnungen, vor allem von Dan Jurgens und Tom Grummett, treffen genau den richtigen Ton: kraftvoll, dynamisch und vor allem roh. Besonders auffällig ist, wie im finalen Kampf jede Seite nur noch ein einziges großes Panel zeigt ein künstlerischer Kniff, der den Fokus brutal auf jeden Schlag lenkt. Man spürt das Gewicht, das Tempo, die Erschöpfung. Es ist, als würde der Comic mit jedem Panel schwerer werden und das passt perfekt zur Geschichte.

Ein Comic mit Gravitas

Der Tod von Superman ist nicht subtil, aber das muss er auch nicht sein. Diese Geschichte ist ein Spektakel, ein monumentales Ereignis, das sich auf die größtmögliche Bühne begibt. Es geht um Opfer, um Verantwortung, um den Preis des Heldentums und das alles verpackt in einer Geschichte, die trotz ihrer Wucht nicht hohl wirkt. Man merkt, dass hier ein ganzes Team an Autorinnen und Zeichnerinnen am Werk war, die verstanden haben, wie man Pathos richtig dosiert.

Ein Produkt seiner Zeit mit zeitlosem Kern

Ja, man merkt dem Comic an, dass er aus den 90ern stammt Schulterpolster, große Frisuren und eine gewisse erzählerische Theatralik gehören dazu. Aber gleichzeitig hat er eine emotionale Ehrlichkeit, die auch heute noch funktioniert. Vielleicht wirkt manches aus heutiger Sicht ein bisschen übertrieben, aber das Herz der Geschichte bleibt authentisch: Ein Held, der sich für andere opfert, ganz ohne Garantie auf Rettung oder Erlösung.

Ein Mythos wird geboren

Die letzten Seiten, in denen Superman sterbend in Lois’ Armen liegt, sind ikonisch geworden nicht nur für Fans, sondern für die gesamte Popkultur. Diese Szene steht sinnbildlich für das, was Helden in unserer Vorstellung ausmacht: nicht unbesiegbar zu sein, sondern bis zum Letzten für das Richtige zu kämpfen. Der Moment hat Gänsehautpotenzial – damals wie heute.

Ein Monument in Panels

Der Tod von Superman ist mehr als nur ein Comic, er ist ein Ereignis. Und obwohl man natürlich weiß, dass es im Superheldengenre keine endgültigen Tode gibt, fühlt sich dieser Tod echt an. Der Comic schafft es, emotional zu berühren, ohne in Kitsch abzurutschen, und zeigt einen Superman, wie man ihn selten sieht: verwundbar, erschöpft und letztlich menschlich. Man kann sicherlich diskutieren, ob die Geschichte inhaltlich besonders komplex ist, das ist sie nicht. Aber das braucht sie auch nicht zu sein. Sie will nicht intellektuell glänzen, sondern mit Kraft, Emotion und Inszenierung überzeugen. Und genau das tut sie. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein echtes Highlight geboten, das auch Jahrzehnte später noch beeindruckt. Besonders für Neuleser, die Superman nur aus modernen Filmen kennen, ist dieser Band eine Offenbarung. Er zeigt, was Superman für viele über Generationen hinweg bedeutet hat und warum er bis heute eine Ikone ist. Nicht, weil er fliegen oder Laser schießen kann, sondern weil er nie aufgibt, selbst wenn der Preis sein eigenes Leben ist.

Klar, das Drumherum ist stellenweise klischeebeladen und typisch 90er, aber das verleiht dem Ganzen fast schon nostalgischen Charme. Gerade die Darstellung der Figuren und die dramatische Inszenierung machen heute fast schon Spaß, weil sie so kompromisslos übertrieben sind. Unterm Strich bleibt: Der Tod von Superman ist ein Klassiker, den man gelesen haben sollte. Eine Geschichte, die zeigt, dass selbst Götter fallen können – und warum genau das sie uns so nahe bringt.

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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