Cosmos 2 


Kaede Mizumori arbeitet bei COSMOS, einem Versicherer für außerirdische Fälle, und lernt dort mithilfe der Technikerin Agari Baku und seines Kollegen Sunagami viel über das Leben im All. Doch als Kaede und Rin Homura einen Entführungsfall übernehmen, stehen sie vor ihrer bisher größten Herausforderung.

Ein galaktischer Start in den zweiten Band

Cosmos 2 knüpft direkt an die turbulenten Ereignisse des ersten Bandes an und wirft uns ohne Umschweife zurück in das abgedrehte Sci-Fi-Universum von Ryuhei Tamura. Schon die ersten Seiten machen klar: Hier wird nicht lange gefackelt. Kaede Mizumori ist inzwischen voll im Alltag der Milchstraßen-Versicherungsgesellschaft angekommen oder zumindest in dem, was man dort als Alltag durchgehen lässt. Zwischen außerirdischen Kund*innen, schrägen Versicherungsfällen und der ständigen Angst, versehentlich jemanden in die Luft zu jagen, kommt keine Langeweile auf.

Kaede, vom Schüler zum intergalaktischen Problemlöser

Kaede bleibt weiterhin ein angenehm untypischer Held. Seine Fähigkeit, Lügen zu riechen, ist nicht nur ein cleveres Story-Gimmick, sondern wird erneut sehr gut ins Geschehen eingebunden. In Band 2 merkt man deutlich, wie er in seiner Rolle wächst ohne plötzlich zum Überflieger zu werden. Er bleibt sympathisch verunsichert, aber zunehmend entschlossener, und genau das macht ihn so nachvollziehbar.

Rin Homura: Coolness trifft Chaos

Rin Homura ist auch diesmal der Wirbelwind, der Kaedes Leben in Dauerstress versetzt. Ihre Mischung aus Professionalität, schnoddriger Ehrlichkeit und einem Hang zu unkonventionellen Methoden sorgt für viele der humorvollen Momente. Gleichzeitig zeigt Cosmos 2 eine verletzlichere Seite von ihr, besonders als der Entführungsfall an Intensität zunimmt. Dieses Gleichgewicht aus Humor und Ernst gelingt Tamura extrem gut. Ich finde es schon spannend, dass man hier andeutet was ihre eigene Vergangenheit betrifft und hoffe da auf noch mehr spannenden Inhalt. 

Die neuen technischen Wunder von Agari Baku

Technikerin Agari Baku ist wieder ein Highlight. Ihre Erfindungen wirken, als hätte man sie aus einem überdrehten Cartoon geklaut mit Absicht. Sie verleiht der Geschichte eine herrlich abgedrehte Note, schafft es aber gleichzeitig, Kaede wichtige Einblicke in außerirdische Technologien und Kulturen zu geben.

Sunagami der Mentor, den niemand bestellt, aber alle brauchen

Sunagami bleibt Kaedes bodenständigerer Gegenpol. Er ist der Kollege, der alles schon einmal gesehen hat und gefühlt jede Absurdität kommentiert, ohne sich groß aufzuregen. In diesem Band bekommt er etwas mehr Raum, was angenehm ist, weil sein trockener Humor perfekt mit dem restlichen Chaos harmoniert.

Der Entführungsfall düsterer und komplexer als gedacht

Das Herzstück von Cosmos 2 ist der neue Fall: eine Kindesentführung. Was zunächst nach einem Standardauftrag klingt, entwickelt sich rasch zu einem komplexen Konflikt. Tamura verpasst der Geschichte eine spürbare Schwere, ohne dabei die Leichtigkeit seiner Erzählweise zu verlieren. Die Bedrohung wirkt realer, die Stakes höher und genau das bringt enorme Spannung rein. Was mir hier auch gefallen hat ist die Dynamik, gerade bei der Entführung wird aus Spaß großer Ernst. Der Manga brilliert erneut mit einer Welt, die gleichzeitig völlig absurd und erstaunlich glaubwürdig wirkt. Die verschiedenen Alienspezies, die Arbeit der COSMOS-Agentur und die Spezien die hier vorkommen der Galaxie – das alles fühlt sich überraschend plausibel an. Der Mix aus Sci-Fi-Satire und echter Science-Fiction funktioniert wieder hervorragend.

Der typische Tamura-Humor

Natürlich wäre es kein Werk von Ryuhei Tamura, wenn nicht auch wieder der leicht anarchische Humor durchschimmern würde. Slapstick, visuelle Gags und wunderbar absurde Dialoge sorgen für viele Lacher, ohne die ernsteren Momente zu untergraben. Es fühlt sich an wie eine wohlbalancierte Achterbahnfahrt.

Zeichnungen, Dynamik und Action

Der Zeichenstil bleibt dynamisch, verspielt und voller Energie. Besonders die Actionsequenzen rund um den Entführungsfall sind hervorragend choreografiert. Tamura schafft es erneut, Chaos mit Klarheit zu verbinden man verliert nie den Überblick, obwohl gefühlt fünf Charaktere gleichzeitig durch die Panels fliegen.

Eine gelungene Fortsetzung mit Tiefgang

Cosmos 2 zeigt deutlich, dass die Reihe mehr ist als nur eine abgedrehte Sci-Fi-Comedy. Der Entführungsfall verleiht der Geschichte Gewicht, ohne den Charme der Serie zu zerstören. Der zweite Fall auf dem man hier innerhalb des Bandes trifft, der hat in meinen Augen emotional noch mal eine Schippe draufgelegtes.Die Mischung aus Humor und Drama sitzt perfekt. Kaede, Rin, Agari und Sunagami wachsen einem immer mehr ans Herz. Die Figuren entwickeln sich organisch weiter, bleiben aber ihrem liebenswert-chaotischen Wesen treu. Insgesamt muss ich sagen finde ich die Figuren wirklich sehr sehr stark und auch Rin hat hier ihre Momente, dabei wird ihre Vergangenheit schon etwas angedeutet und auf die Auflösung freue ich mich sehr. Besonders Kaedes Entwicklung macht Lust auf mehr. Der Manga schafft es, gleichzeitig rasant, emotional und lustig zu sein eine Balance, die nicht jede Serie hinbekommt. Die Story wirkt strukturierter als im ersten Band, ohne ihre Energie einzubüßen. Der Stil ist dynamisch, kreativ und unverwechselbar.

Wer bereits Spaß an Band 1 hatte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Cosmos 2 ist eine noch rundere, spannendere Fortsetzung und lässt einen voller Vorfreude auf Band 3 zurück.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die beistellend des Rezensionsexemplars. 

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