KAGURABACHI

Chihiro, der stille Sohn eines fröhlichen Schwertschmieds, verliert seinen Vater durch eine Tragödie. Von Hass und Entschlossenheit getrieben, beginnt er seinen Weg der Rache.
Ein Hype aus Japan schwappt zu uns rüber
Wenn ein Manga in Japan in kürzester Zeit die Bestsellerlisten stürmt, spitzt die Manga-Welt die Ohren und genau das hat Kagurabachi geschafft. Takeru Hokazono, ein noch junger Name in der Szene, legt mit seiner Debütserie einen Raketenstart hin. Der Hype ist real und dank des Carlsen Verlags kommt nun auch das deutschsprachige Publikum in den Genuss dieses Action-Titels. Aber wird der Manga seinem Ruf gerecht?
Chihiro, der stille Held mit einer Flamme im Herzen
Im Zentrum der Geschichte steht Chihiro Rokuhira, ein junger Schwertkämpfer, der in der Schmiede seines lebensfrohen Vaters groß wird. Die beiden wirken wie das perfekte Duo, bis ein brutales Verbrechen alles zerstört. Von Rache zerfressen, macht sich Chihiro auf, die verzauberten Schwerter seines Vaters zurückzuholen. Dabei wird schnell klar: Dies ist keine typische Heldenreise. Chihiro ist nicht der redselige Sunnyboy, sondern ein stiller, innerlich brodelnder Krieger. Ich fand die Erzählweise zu Beginn ruhig und dann nimmt der Band schnell an Tempo zu.
Action, Atmosphäre und Anime-Feeling
Wer auf stylische Kämpfe, cinematische Bildsprache und dichte Atmosphäre steht, kommt bei Kagurabachi voll auf seine Kosten. Hokazonos Panels wirken oft wie Standbilder aus einem Anime-Film mit präzisem Strich, viel Kontrast und einem perfekten Gespür für Timing. Besonders die Kampfszenen sind spektakulär choreografiert: schnell, brutal, aber nie unübersichtlich.
Ein düsteres Setting mit Magie und Technik
Die Welt, in der sich Chihiro bewegt, ist faszinierend düster. Sie vereint klassische japanische Mystik mit modernen Elementen: Verzauberte Schwerter, übernatürliche Gegner, eine korrupte Machtelite, das alles wirkt wie ein wilder Mix aus Samurai-Legenden und Urban Fantasy, dass dazu dann noch in der heutigen Zeit. Und genau das verleiht dem Manga seinen ganz eigenen, coolen Vibe. Gerade wie man die Magie hier noch ausbaut und erklärt, ist
für mich ein spannender und guter Baustein.
Eine Story, die sofort fesselt
Die Geschichte kommt ohne große Umwege zur Sache. Bereits im ersten Band wird deutlich: Hier wird nicht lange gefackelt. Rückblenden, Tragödien, erste Revancheakte alles geht Schlag auf Schlag. Trotzdem nimmt sich der Manga genug Zeit, um emotionale Tiefe zu erzeugen. Chihiros innerer Konflikt, sein Verhältnis zu seinem Vater und seine Entwicklung als Kämpfer, was wir hier noch nicht so ganz sehen, all das wird glaubwürdig und mit viel Feingefühl dargestellt.
Starke Bildsprache, starker Debütant
Takeru Hokazono zeigt mit Kagurabachi, dass er nicht nur erzählen, sondern auch inszenieren kann. Seine Zeichnungen haben Power und Rhythmus. Man spürt förmlich die Bewegungen, das Gewicht der Schwerter, die Stille vor dem nächsten Schlag. Besonders eindrucksvoll: die Balance zwischen Ruhe und Action. Selbst in den leisen Momenten liegt Spannung in der Luft.
Ein Manga wie ein Tarantino-Film
Vergleiche mit Quentin Tarantino sind hier nicht bloß PR-Geschwurbel. Tatsächlich erinnert die Mischung aus Blut, Rache, stilisierter Gewalt und starker Bildsprache an Werke wie Kill Bill. Wer auf überzeichnete, kunstvoll inszenierte Gewalt mit einem Hauch Melancholie steht, wird sich in Kagurabachi sofort zuhause fühlen.
Ein klarer Tipp für Action-Fans
Auch wenn Kagurabachi gerade erst bei uns startet, ist schon jetzt klar: Diese Serie hat das Potenzial, sich zu einem modernen Klassiker des Action-Mangas zu entwickeln. Die Mischung aus düsterer Rachegeschichte, packender Action und emotionaler Tiefe ist genau das, was vielen Genre-Fans lange gefehlt hat. Wer Jujutsu Kaisen, Bleach oder Chainsaw Man mag, sollte hier definitiv zugreifen.
Ein Manga mit Wucht, Herz und viel Potenzial
Kagurabachi ist mehr als ein weiterer Action-Manga: Es ist ein kraftvolles Debüt, das zeigt, wie viel Emotion und Stil in diesem Genre stecken kann. Der Einstieg ist rasant, aber nicht oberflächlich, die Geschichte bleibt trotz aller Gewalt, nah an den Figuren. Chihiro ist ein Held, der nicht durch große Reden, sondern durch seine Taten spricht. Seine Reise ist brutal, tragisch und fesselnd zugleich. Man fiebert mit, leidet mit und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Visuell ist der Manga ein echtes Brett. Die Zeichnungen sind dynamisch, atmosphärisch und fangen die Handlung sehr gut ein, gerade für einen Debütband. Hokazono beweist schon jetzt ein Händchen für cineastisches Erzählen. Auch thematisch überzeugt der Manga mit seiner Mischung aus Verlust, Rache und der Frage, wie weit man für Gerechtigkeit gehen darf. Wer Lust auf einen stylischen, düsteren und emotionsgeladenen Manga hat, der sowohl alte Samurai-Traditionen als auch moderne Action-Ästhetik vereint, sollte Kagurabachidefinitiv lesen. Die Kombination aus Schwertern, Hexen und Magie macht für mich ordentlich was her und Lust auf mehr.
Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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