Something is killing the Children: House of Slaughter 3: Die Rückkehr des Schlächters
Jace Boucher wird von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. Steht er noch auf der Seite der Waisen oder wird er selbst zum Monster? Als der Orden Sunny, eines der Kinder in seiner Obhut, aufgreift und ausbildet, muss Jace eine Entscheidung treffen.
Ein Spin-off, das sich lohnt?
House of Slaughter 3: Die Rückkehr des Schlächters ist ein neuer Teil des düsteren, mysteriösen Universums von Something is Killing the Children. Während Spin-offs oft die Frage aufwerfen, ob sie wirklich zum Hauptwerk beitragen oder nur als Lückenfüller dienen, zeigt sich dieser Band als eigenständiges Erlebnis, das das House of Slaughter Setting weiter auslotet. Autoren James Tynion IV und Tate Brombal, unterstützt durch die Künstler Werther Dell’Edera und Antonio Fuso, schaffen ein Horror-Comic-Erlebnis, das auch Neuleser packt und jenen die die Hauptteile verfolgen einen feinen Leckerbissen bieten.
Der gebrochene Held Jace Boucher
Im Zentrum der Geschichte steht Jace Boucher, ein Mann, der von inneren Dämonen gequält wird. Jace ist weit entfernt vom klassischen, heldenhaften Monsterjäger. Er ist ein Mann, dessen eigene Vergangenheit ihn langsam zu zerreißen scheint, eine Vergangenheit, die ebenso düster und unbarmherzig ist wie die Monster, gegen die er gekämpft hat.
Seine traumatischen Erlebnisse als junger Mensch und seine jetzige Rolle als Beschützer stellen ihn vor die Qual der Wahl: Ist er wirklich in der Lage, die Kinder, die unter seiner Obhut stehen, zu beschützen? Oder schafft es seine Vergangenheit ihm die Zukunft zu nehmen.
Zwischen Rache und Loyalität
Das Spannende an Jace ist sein innerer Konflikt. Die Wahl zwischen Rache und Loyalität am Ende, bildet das emotionale Rückgrat der Handlung und zeigt, wie zerbrechlich das Leben der Monsterjäger ist. Hier treffen düstere Action auf psychologische Tiefe, die Jace als Charakter sowohl liebenswert als auch verstörend macht, zum anderen trifft hier auch jemand aus seiner Vergangenheit greift nach seiner Zukunft und wird zugleich auch sehr sehr stark ausgebaut.
Sunny, ein Lichtblick oder ein neuer Schatten?
Neben Jace wird die Figur Sunny eingeführt, eines der Kinder, das unter seine Obhut geraten ist und von Mitgliedern des Schlachthauses gefunden wird. Sunny bringt frische Dynamik und ein Hauch von Hoffnung in die düstere Atmosphäre. Doch mit seiner Anwärterschaft im House of Slaughter und auch seine Aufnahme sind eines der Kernelemente seiner Handlung. Diese Figur bietet die spannende Perspektive eines jungen Charakters, der einerseits auf Jace angewiesen ist, aber andererseits auch eigene Dämonen zu bekämpfen hat, eine tragische Konstellation, die der Geschichte Tiefe verleiht.
Das House of Slaughter, ein faszinierender Einblick
Ein zentrales Highlight des Comics ist das House of Slaughter selbst, ein Ort voller Geheimnisse, das seinen Schülern nicht nur das Jagen von Monstern, sondern auch das Abhärten gegen die eigene Menschlichkeit lehrt. Dell’Edera und Fuso setzen diese düstere Atmosphäre mit groben, dennoch detaillierten Zeichnungen um. Man spürt förmlich den Verfall und die Bedrohung, die in jedem Flur und jeder dunklen Ecke des Hauses lauern.
Kunst, die unter die Haut geht
Die Illustrationen sind düster und atmosphärisch genau das, was man sich von einem Horror-Comic erhofft. Dell’Edera und Fuso spielen gekonnt mit Schatten und Licht, um die psychologischen Abgründe der Charaktere und die Schreckensmomente in Szene zu setzen. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung von Jace selbst: Sein erschöpftes Gesicht erzählt eine Geschichte, die ohne Worte auskommt und allein durch die visuelle Kunst wirkt. Auch das Farbspiel ist meisterhaft und bringt die Melancholie der Welt von House of Slaughter perfekt zum Ausdruck.
Ein intensiver Erzählduktus
Es gibt keine unnötigen Worte; jede Konversation ist bedeutungsschwer, jeder Monolog ein Abbild der inneren Zerrissenheit der Figuren. Diese Ernsthaftigkeit verstärkt die düstere Atmosphäre und hebt House of Slaughter von typischen Horror-Comics ab, indem es eine tiefere Geschichte erzählt, die über reine Schreckensmomente hinausgeht.
Horror mit Herz und Verstand
House of Slaughter ist nicht nur Horror, sondern auch eine Geschichte über die psychologischen Belastungen von Gewalt und Trauma. Jace ist ein Charakter, der nicht in klassische Heldenschubladen passt, sondern als widersprüchliche und gequälte Figur präsentiert wird. Die Autoren nutzen das Medium Comic, um eine Geschichte zu erzählen, die auf mehreren Ebenen funktioniert: Horror als Spiegel menschlicher Abgründe und Gewalt als unheilbarer Fluch.
Ein Muss für Fans und Einsteiger?
Wer Something is Killing the Children kennt und liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen. House of Slaughter bietet einen neuen Zugang zur Welt und vertieft das Verständnis für den Orden, beziehungsweise für Figuren. Einsteiger könnten zunächst etwas verloren sein, da das Spin-off viele Verweise auf die Hauptreihe enthält. Trotzdem ist die Geschichte um Jace in sich geschlossen genug, um auch Neuleser anzusprechen, die auf der Suche nach einer fesselnden Horror-Story sind.
Die Vergangenheit lässt Jace nicht los
Nicht nur, dass Aaron hier immer wieder vorkommt, aber nicht in realer Person, denn wer die Hauptreihe verfolgt, weiß was mit ihm passiert, sondern im Kopf von Jace, kommt er immer wieder vor und auch Jace erfährt hier was mit ihm passiert ist. Gibt dem Ganzen ein sehr rundes Bild, dass für mich hier gut funktioniert.
Jolie ein Geist der Vergangenheit und ein Fluch für die Zukunft. Sie nimmt hier innerhalb der Geschichte eine sehr wichtige Rolle ein, die für mich durchweg funktioniert und auch die ihren Part sehr sehr gut spielt. Eine insgesamt starke Antagonistin, die für mich hier noch sehr wichtig werden kann.
Ein fesselnder Blick in die düstere Welt des House of Slaughter
House of Slaughter 3 Die Rückkehr des Schlächters ist ein atmosphärisch dichter und packender Band. Als Spin-off ist dieser Teil nicht nur ein spannender Zusatz zur Hauptreihe, sondern bringt auch eine ganz eigene, in sich geschlossene Geschichte um den gequälten Jäger Jace Boucher mit.
Im Zentrum der Handlung steht Jace Boucher, ein zerrissener Mann, der von seiner Vergangenheit verfolgt wird. Ist er wirklich ein Schutzengel oder wird er selbst zum Monster? Jace steht vor der folgenschweren Entscheidung zwischen Friede oder Kampf, und das erzeugt eine unglaubliche Spannung. Der junge Sunny, der in Jaces Obhut gerät und nun im House of Slaughter in den Fokus, die Figur an für sich bringt eine eine frische, tragische Dynamik in die Geschichte. Als junger Charakter, der auf Jace angewiesen ist, doch seine eigenen Herausforderungen meistern muss, fügt Sunny eine besondere Tiefe hinzu. Die visuelle Umsetzung besticht durch düstere und stimmungsvolle Illustrationen, die zur bedrückenden Atmosphäre des Comics passen. Gerade Figuren auch wie Jolie, die zwar einst zu den Freunden von Jace zählten, sind nun sein schlimmster Alptraum. Insgesamt bin ich gespannt darauf, wie die Reihe sich weiterentwickelt.
Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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