Gaming Eine Pixel-Zeitreise 

Der Comic nimmt dich mit auf eine bunte Reise durch die Welt der Videospiele von PONG bis GTA. Mit witzigen Sprüchen, coolen Zeichnungen und spannenden Infos zeigt er, wie Games vom Arcade-Hit zum weltweiten Kult wurden.

Auf ins Abenteuer der digitalen Vergangenheit

Wer schon einmal mit einem Joystick in der Hand durch eine 8-Bit-Welt gehüpft ist oder stundenlang vor der Flimmerkiste gesessen hat, um mit Freunden die nächste Highscore zu knacken, wird in Gaming Eine Pixe Zeitreise ein wohliges Déjà-vu erleben. Der Comic von Jean Zeid, eindrucksvoll illustriert von Émilie Rouge und erschienen im Carlsen Verlag, nimmt uns mit auf eine temporeiche, bunte und gleichermaßen informative Reise durch die Geschichte der Videospiele von den ersten pixeligen Pionieren bis zu heutigen virtuellen Welten.

Vom Labor zur Wohnzimmerrevolution

Die Reise beginnt mit dem berühmten PONG, dem Spiel, das 1972 die Wohnzimmer eroberte und mit einem einfachen Ping-Pong-Mechanismus eine Revolution auslöste. Der Comic versteht es hervorragend, technische Meilensteine und gesellschaftliche Entwicklungen spannend miteinander zu verknüpfen und das ganz ohne staubtrockenen Ton. Stattdessen erzählen Zeid und Rouge mit einem Augenzwinkern und viel Herzblut, wie aus nerdigem Nischenspaß ein weltweites Massenphänomen wurde.

Arcade-Hallen, Mario & Co.

Ein nostalgisches Highlight sind die Seiten, die sich den goldenen Zeiten der Arcade-Kultur widmen. Pac-ManDonkey Kong und Space Invaders geben sich hier die Ehre – inklusive der leuchtenden Farben und schrillen Klänge, die man beim Lesen fast zu hören meint. Natürlich darf auch Super Mario nicht fehlen, der als Ikone der Gaming-Kultur in zahlreichen Anekdoten und popkulturellen Referenzen gefeiert wird.

Konsolenkrieg und Pixelpolitik

Was Gaming Eine Pixel-Zeitreise besonders gelungen macht, ist die Balance zwischen Unterhaltung und Information. Der Comic beleuchtet den Konkurrenzkampf zwischen Sega und Nintendo, die Entstehung der Playstation und die Rolle des PCs im Wandel der Zeit. Auch Themen wie Zensur, Gewaltdebatten und Genderfragen in der Gaming-Welt werden nicht ausgespart, sondern in verständlicher und visuell ansprechender Form aufgearbeitet.

Ein Stil, der Spaß macht

Die Illustrationen von Émilie Rouge sind ein Fest für die Augen. Sie schafft es, jedem Jahrzehnt visuell eine eigene Note zu geben, ohne den roten Faden zu verlieren. Von pixeligem Retro-Stil bis hin zu moderner Klarheit der Zeichenstil passt sich dem Fortschritt der Spielewelt perfekt an. Besonders schön: kleine Easter Eggs in den Panels, die Gaming-Kenner zum Schmunzeln bringen.

Wissen, das unterhält

Neben der unterhaltsamen Handlung enthält das Buch auch eine Menge spannender Fakten, Trivia und Hintergrundinfos teils direkt in die Panels eingebettet, teils in separaten Infokästen. Ob es um den ersten Joystick geht, um das Comeback von Indie-Games oder um E-Sport als Karriereweg, der Comic liefert einen beeindruckenden Rundumblick, ohne belehrend zu wirken.

Für Gamer und solche, die es werden wollen

Die Zielgruppe ist breit gefächert: Alteingesessene Gamer werden sich freuen, längst vergessene Titel wiederzuentdecken. Jüngere Leserinnen bekommen einen spannenden Überblick über die Wurzeln ihrer Lieblingsgames. Und auch Eltern, Lehrerinnen oder popkulturinteressierte Neulinge können mit dem Buch einen unterhaltsamen und zugänglichen Einstieg in die Gaming-Welt finden. 

Humor mit Tiefgang

Der Comic nimmt sich selbst nicht zu ernst und das ist seine große Stärke. Mit Witz, Ironie und cleverem Storytelling macht er die trockene Historie der digitalen Unterhaltung lebendig. Doch unter der humorvollen Oberfläche verstecken sich auch tiefere Fragen: Wie verändert Gaming unser Denken? Welche sozialen Strukturen entstehen in Online-Welten? Und was sagt unser Spielverhalten über uns aus?

Ein Must-Have für Pixel-Nostalgiker und Zukunftsentdecker

Gaming Eine Pixel-Zeitreise ist mehr als nur ein Comic über Videospiele. Es ist eine liebevolle Hommage an ein Medium, das längst erwachsen geworden ist und das heute genauso viel Kunst, Kultur und Politik in sich trägt wie ein gutes Buch oder ein preisgekrönter Film. Jean Zeid gelingt es, diesen kulturellen Wandel greifbar zu machen, ohne in Fachsimpelei abzudriften.

Der Comic punktet mit einer gelungenen Mischung aus Fakten, Emotion und visueller Erzählkraft. Besonders bemerkenswert ist, wie der Wandel der Technik nicht nur dargestellt, sondern erlebbargemacht wird man blättert sich wie durch Level eines Spiels. Dabei merkt man, wie viel Leidenschaft in jedem Panel steckt. Die Zusammenarbeit zwischen Zeid und Rouge wirkt wie ein eingespieltes Team. Das Buch ist ideal für alle, die Gaming nicht nur konsumieren, sondern auch verstehen wollen oder zumindest einen Einblick in die Welt gewinnen möchten, die mittlerweile Milliarden von Menschen prägt. Ob jung oder alt, Einsteiger oder Hardcore-Gamer: Die Reise lohnt sich für alle, die neugierig auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der digitalen Spiele sind. Und vielleicht ist das das größte Verdienst dieses Comics: Er zeigt, dass Gaming mehr ist als nur Zocken. Es ist ein kulturelles Phänomen, ein sozialer Treffpunkt, ein kreativer Ausdruck und manchmal einfach nur ein verdammt guter Zeitvertreib.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars 

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