Orks & Goblins 24: Oruna 

Oruna, eine Orkfrau, die eine Elfin adoptiert hat. Elünn steckt in Schwierigkeiten und sucht Hilfe bei ihrer Mutter. Die beiden geraten relativ schnell in zunehmende schwierige Situationen und landen am Ende bei einem Sammler. Doch Oruna ist bereit alles zu tun um ihre Tochter zu schützen.

Ein düsteres Fantasy-Epos mit Tiefgang

Orks & Goblins 24: Oruna ist ein Band, der sich von anderen Veröffentlichungen 

, der Reihe in meinen Augen aushebt. Jean-Luc Istin hat mit Oruna eine Protagonistin geschaffen, die den klassischen Archetyp der Orks auf den Kopf stellt. Oruna ist nicht nur eine Kämpferin, sondern eine Figur voller  Schichten, denn ihre Tochter ist eine Elfe die sie adoptiert hat und ebendiese gibt ihr eine besondere Tiefe. Elünn steckt nämlich in Schwierigkeiten, als sie in das Leben ihrer Adoptivmutter zurückkehrt. Ihre Vergangenheit wird schon ausgearbeitet und man spürt direkt, dass die beiden ein ganz besonderes Band verbindet und Oruna ist bereit für ihren Schutz alles zu opfern.

Eine düstere Erzählung mit subtilem Tiefgang

Die Geschichte setzt auf einen düsteren und intensiven Ton, der uns durchgehend gut unterhält. Die Welt, die Istin erschafft, ist gnadenlos und zeigt eine Gesellschaft, in der Macht und Gewalt dominieren. Die düsteren Themen wie Misshandlung, Gefangenschaft und Rache sind nicht leicht verdaulich, aber sie werden mit einer Art behandelt, die Tiefe und Reife vermittelt. Die Handlung erinnert daran, dass das Fantasy-Genre auch Platz für komplexe und schwierige Themen hat.

Ein Sammler als Antagonist

Einer der Antagonisten ist ein mächtiger Sammler Alter Völker, der auf Oruna  ein Auge geworfen hat und in seine Festung in der Ogerwüste gebracht wird. Diese Figur bleibt finde ich durchweg flach, dabei sehen wir klar, was mit den Frauen passiert, wenn sie bei ihm waren und dennoch sieht man den Damen des Harems keine Angst an. 

Der zweite Antagonist ist Karkey, der zu Elünn eine besondere Verbindung hat und hier auch eher etwas hinter den Erwartungen in meinen Augen bleibt. Dabei ist aber eine der Stärken des Bandes, ganz klar, dass man den Fokus auf die Hauptfiguren nie verliert. 

Visuell sehenswertes von Sébastien Grenier

Sébastien Grenier bringt die raue, wilde Welt  mit sehenswerter Kunstfertigkeit zum Leben. Seine Zeichnungen sind voller Details und haben einen Hauch von realistischem Fantasy-Stil, der die Spannung und Emotionen der Geschichte unterstreicht. Greniers Gespür für Farben und Schattierungen bringt die Wucht und das Unbehagen der Geschichte zur Geltung.

Starke Frauenfigur in einer rauen Welt

Oruna ist nicht die typische Heldin. Sie ist stark, entschlossen und nicht bereit, sich ihrer Situation zu beugen. Ihre Willenskraft und ihre Intelligenz machen sie zu einer faszinierenden Figur, die trotz aller Dunkelheit Hoffnung ausstrahlt. Sie steht stellvertretend für das Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich in einer feindlichen Welt zu behaupten. Orunas Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit ist ein Plädoyer für Selbstbestimmung und Widerstand.

Die Grenze zwischen Opfer und Kriegerin

Was die Geschichte besonders macht, ist die Darstellung von Orunas Dasein als Opfer und zugleich als Kriegerin. Der Kontrast zwischen ihrer anfänglichen Gefangenschaft und ihrem Weg zur Rache ist bemerkenswert und verleiht der Figur Tiefe. Istin schafft es, die unbändige Entschlossenheit von Oruna auf eine Weise zu schildern, die uns in ihren Bann zieht. Was mir hier besonders gefällt ist, dass man mit ihr mitfiebert und ihr Handeln zu jeder Zeit versteht. 

Thematische Auseinandersetzung mit Macht und Freiheit

Der Comic ist auch eine Auseinandersetzung mit den Themen Macht, Freiheit und Selbstbestimmung. Oruna wird zur Symbolfigur für den Kampf gegen Unterdrückung. Der Sammler, der sie in seiner Festung hält, repräsentiert das unbändige Verlangen nach Kontrolle und Besitz. Ihre Geschichte zeigt, dass es manchmal Mut und Durchhaltevermögen braucht, um sich gegen scheinbar unüberwindbare Hindernisse zu stellen.

Atmosphärische Welt der Orks und Oger

Der Schauplatz, die Wüste der Oger und die Festung, in der Oruna gefangen ist, sind nicht nur Kulisse, sondern tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei. Sie sind Ausdruck der gnadenlosen Welt, in der sich die Handlung abspielt. Greniers Detailarbeit macht die Umgebung lebendig und verstärkt das Gefühl von Isolation und Bedrohung, das Oruna umgibt. Aber auch so besuchen wir hier sehr sehenswerte Orte, die spannende Szenarien beherbergen.

Fazit 

Der Einstieg Orks & Goblins 24 Oruna funktioniert in meinen Augen gut und der Band bietet ein düsteres Fantasy-Erlebnis, dass durchweg unterhält. Besonders herausragend ist Oruna, eine Orkfrau, die mit der Adoption der Elfin Elünn eine ungewöhnliche Verbindung geschaffen hat. Diese unkonventionelle Beziehung verleiht der Geschichte Tiefe und emotionalen Antrieb. Man spürt sofort, wie stark das Band zwischen Mutter und Tochter ist und dass Oruna bereit ist, für Elünns Schutz alles zu riskieren. Die Handlung zeichnet sich durch einen durchgehend intensiven und düsteren Ton aus, der die harten Realitäten einer gnadenlosen Welt widerspiegelt. Themen wie Machtmissbrauch, Gefangenschaft und Rache durchziehen die Geschichte und verleihen ihr Gewicht und Reife. Ein bemerkenswerter Antagonist ist der Sammler, der Oruna und andere Frauen in seiner Festung gefangen hält. Obwohl seine Figur etwas eindimensional bleibt, bringt sie dennoch die Dringlichkeit und Gefahr der Situation zur Geltung.  Visuell beeindruckt der Comic durch Sébastien Greniers großartige Kunstfertigkeit. Mit einem realistischen Fantasy-Stil und einem Gespür für Details fängt er die raue Welt, in der sich die Geschichte abspielt, perfekt ein.

Oruna selbst sticht als starke weibliche Hauptfigur hervor, die trotz ihrer düsteren Umstände Hoffnung ausstrahlt. Ihre Intelligenz, Entschlossenheit und ihr Mut machen sie zu einer faszinierenden Figur, die weit über das Bild der typischen Orkkriegerin hinausgeht. Abschließend lässt sich sagen, dass Orks & Goblins 24: Oruna nicht nur eine spannende Geschichte mit starken visuellen Elementen ist.

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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