X-Men: Fall of the House of X

Orchis startet den finalen Angriff auf die Mutanten. Cyclops wird verurteilt, während Stark-Sentinels und Nimrod Jagd auf die Mutanten machen. Die X-Men treten zu ihrem entscheidenden Kampf an, um die Welt aufzurütteln.

Der dramatische Auftakt: Mit dem Rücken zur Wand

Die Mutanten sind in einem Wandel und das nicht nur durch die Veränderung ihrer Heimat und ihrer Ablehnung gegen die Menschen, denn mit X-Men: Fall of the House of X ebnet man den Weg für etwas Neues. Schon der Einstieg macht eines klar: Die X-Men stehen mit dem Rücken zur Wand. Autor Gerry Duggan und Zeichner Lucas Werneck entführen uns in ein packendes Szenario, in dem die Mutanten vor ihrer bisher größten Herausforderung stehen. Die Hightech-Organisation Orchis plant einen finalen Schlag, um die Kinder des Atoms auszulöschen.

Politische Spannung: Der Prozess gegen Cyclops

Ein Element dieser Geschichte ist der Prozess gegen Cyclops in Paris. Duggans Erzählweise zeigt die volle Härte der politischen und moralischen Konflikte, die den X-Men begegnen. Cyclops wird als Symbol der Mutanten zum Sündenbock gemacht und verurteilt. Hier wird deutlich, wie tief die Kluft zwischen Mutanten und der restlichen Menschheit ist. Die Dialoge sind gut geschrieben und bringen die Lage perfekt zur Geltung, denn die Lage ist ausweglos und für die Mutanten besteht wenig Hoffnung. 

Die dunkle Bedrohung: Stark-Sentinels und Nimrod

Die Geschichte nimmt an Intensität zu, als die Stark-Sentinels auf der Bildfläche erscheinen, um gezielt Jagd auf Mutanten zu machen. Diese gnadenlose Maschine ist eine Verschmelzung aus Tony Starks Technologie und den Sentinels, was für erschreckend effiziente Gegner sorgt. Doch das wahre Schreckgespenst ist Nimrod, eine Killermaschine, die als Verkörperung der Anti-Mutanten-Strategie dient. Der Kampf gegen Nimrod verleiht dem Plot eine fast schon hoffnungslose Note. Gerade die Gegner sind hier sehr gut gemacht und zugleich auch gut geschrieben. Auf manche Bände die zeitgleich spielen wird auch schön verwiesen. 

Visuell starkes Werk 

Lucas Werneck bringt das düstere Setting mit Detailtreue zur Geltung. Die Panels sind dynamisch gestaltet und fangen sowohl die Verzweiflung als auch den Mut der Mutanten ein. Besonders die Action-Sequenzen, wie der Angriff der Stark-Sentinels, sind visuell fesselnd und strahlen eine geradezu filmische Qualität aus.

Charaktertiefe und emotionale Momente

Was diesen Comic besonders macht, sind die emotionalen Momente, die Duggan einwebt. Die Interaktionen zwischen den X-Men sind voller Verzweiflung, aber auch Hoffnung und Kampfgeist. Gerade auch alles rund um Cyclops fand ich wirklich sehr gelungen und auf den Punkt getroffen. Gerade auch schafft es Duggan verschiedene Handlungsstränge hier einzuweben, die teilweise auch noch später an Bedeutung haben werden. 

Der symbolische Wert von Krakoa

Ein weiterer faszinierender Aspekt ist, wie Krakoa als metaphorischer Zufluchtsort dargestellt wird. Als Nimrod Jagd auf die Personifizierung von Krakoa macht, wird deutlich, wie fragil die Freiheit der Mutanten ist. Duggan schafft es, Krakoa als Symbol für das Überleben und die Einheit der Mutanten zu präsentieren, das von einer Übermacht bedroht wird. Gerade auch da die Insel selbst in die Schusslinie gerät, hat man hier noch mal ein ganz anderes Gewicht, dass die Insel an für sich hier einnimmt. 

Ein Plädoyer für Akzeptanz

Im Kern erzählt Fall of the House of X eine Geschichte über Vorurteile, Macht und das Streben nach Akzeptanz. Der Comic wirft unbequeme Fragen auf: Wie weit darf man gehen, um für seine Rechte zu kämpfen, und welchen Preis ist man bereit, dafür zu zahlen? Wir werden dazu gebracht, über die Parallelen zur realen Welt nachzudenken, in der Minderheiten immer wieder für ihr Recht auf Existenz kämpfen müssen.

Höhepunkt der Spannung

Die finale Konfrontation der verbleibenden X-Men mit Orchis und Nimrod ist packend und dramatisch. Es ist die letzte Chance, der Welt die Wahrheit zu zeigen und das Ruder herumzureißen. Duggan und Werneck schaffen es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Raum für Überraschungen zu lassen.

Empfehlung 

Insgesamt bekommt man hier einen wirklich tollen Band spendiert, der langsam die Zielgerade für die Mutanten, für ihren Neustart langsam aufzeigt, denn ich gehe mal davon aus, dass wir demnächst eine neue Ausrichtung rund um die Mutanten haben werden. Von meiner Seite aus muss ich sagen, wer bereits den Weg bis hier hin gegangen ist, der wird den auch noch zu Ende gehen. 

Fazit

Gerry Duggan und Lucas Werneck liefern eine Geschichte, die es schafft, Dramatik, Action und Tiefe zu vereinen. Die Bedrohung durch die Stark-Sentinels und Nimrod verleiht der Geschichte eine zusätzliche Intensität. Diese Antagonisten sind nicht nur Gegner, sondern auch geschickt geschriebene Symbole für die Verfolgung der Mutanten. Der Spannungsbogen wird zu jeder Zeit toll gespannt, bis er in einem Finale gipfelt. Der Gerichtsprozess gegen Cyclops ist da finde ein schöner Gegenpol zur Action, die immer mehr zunimmt, desto weiter die Handlung voranschreitet. ich Visuell begeistert Lucas Werneck mit seinen detailreichen Zeichnungen. Er schafft es, die düstere Atmosphäre einzufangen und die Action dynamisch zu präsentieren. Krakoa, als Schauplatz und Symbol, spielt eine zentrale Rolle. Die Insel steht für Hoffnung und Freiheit, wird jedoch in ihrer Zerbrechlichkeit entblößt, gerade da Krakoa selbst ausgelöscht werden soll. Duggan schafft es hier wunderbar verschiedene Handlungsstränge zu vereinen und eine durchweg spannende Geschichte abzuliefern.  Wer den bisherigen Weg der X-Men verfolgt hat, sollte sich diesen Band nicht entgehen lassen, denn es geht dem Ende entgegen. 

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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