Ultimate Spider-Man 1 Familienvater
In Ultimate Spider-Man wird der Spidey-Mythos erneut spannend neu erzählt. Mit Jonathan Hickman, Marco Checchetto und David Messina entsteht eine alternative Welt, in der Peter Parker als verheirateter Familienvater erst im Erwachsenenalter seine Superkräfte erhält.
Ultimate Spider-Man 1: Familienvater. Ein frischer Blick auf den Netzkopf
Eine alternative Spidey-Welt voller Überraschungen
Mit Ultimate Spider-Man 1: Familienvater betreten die Autoren Jonathan Hickman, Marco Checchetto und David Messina ungewohntes Terrain. Hier ist Peter Parker kein schüchterner Teenager mehr, sondern ein erwachsener Familienvater, der mit Mary Jane verheiratet ist und zwei Kinder hat. Doch der Clou: Erst jetzt erhält Peter seine Superkräfte! Diese Prämisse eröffnet eine aufregende, frische Perspektive auf den Marvel-Klassiker, die ich persönlich schon durchaus spannend fand.
Ein vertrauter Held in einer neuen Lebensphase
Was passiert, wenn man einen Helden wie Spider-Man mit alltäglichen Herausforderungen eines Familienlebens konfrontiert? Diese Frage beantwortet Hickman meisterhaft. Peter Parker ist hier kein jugendlicher Spinner mehr, sondern ein gestandener Mann, der sich um die Sicherheit seiner Familie sorgen muss. Dieser neue Kontext verleiht seiner Charakterentwicklung eine Tiefe, die es so in früheren Iterationen selten gab. Fans von Peter Parker werden trotzdem die vertraute Mischung aus Witz, Unsicherheit und unerschütterlichem Optimismus wiederfinden.
Eine spannende Entstehungsgeschichte mit Twist
Der größte Schock für uns dürfte die verspätete Entstehungsgeschichte von Spider-Man sein. In dieser Version wird Peter erst im Erwachsenenalter von seinen Kräften überrascht. Die damit verbundenen Konflikte, sowohl innerhalb seiner Familie als auch in der Auseinandersetzung mit Bösewichten sind eine spannende Neuerfindung der klassischen Origin-Story. Hickman versteht es, die Dynamik der „Was-wäre-wenn“-Frage auf die Spitze zu treiben und uns mit jeder Seite bei der Stange zu halten. Gerade wie man sich von bekanntem entfernt und Neues einfließen lässt fand ich hier sehr spannend und auch gut umgesetzt.
Gerade eines der guten Beispiel hier ist Ben Parkers der ebenfalls beim Bugle arbeitet und mit Jameson sein eigenes Ding aufbaut, damit hat man hier einen spannenden weiteren Handlungsstrang, der mir gut gefallen hat und dabei frischen Wind verspricht.
Mary Jane als starke Partnerin
Besonders Mary Jane sticht in dieser Geschichte hervor. Sie wird nicht nur als liebende Ehefrau dargestellt, sondern auch als starke, eigenständige Figur, die Peters Wandel miterlebt und ihn dabei unterstützt. Ihre Reaktionen auf Peters neue Verantwortung und die Auswirkungen auf die Familie sind glaubwürdig und emotional nachvollziehbar. Hickman verleiht ihr eine Präsenz, die mir gut gefallen hat und gerade seine Tochter May, kommt hier auch nicht zu kurz.
Die Kinder eine neue Dimension für Spider-Man
Die Einführung von Peters Kindern ist eine der innovativsten Ideen dieses Comics. Sie bringen eine Leichtigkeit und einen Humor in die Geschichte, ohne dabei klischeehaft zu wirken. Gleichzeitig wird die Vaterrolle für Peter zu einer der größten Herausforderungen: Wie beschützt man seine Familie, wenn man selbst erst lernen muss, ein Held zu sein? Dass ist insgesamt eine Thematik, die ich gerne mehr im Fokus hätte, dafür ist sie hier noch zu kurz angeschnitten.
Hickmans erzählerisches Können
Jonathan Hickman beweist einmal mehr, dass er einer der besten Geschichtenerzähler der Comic-Welt ist. Sein Talent, komplexe Themen mit zugänglichem Humor und tiefgründigen Charakteren zu verbinden, wird hier voll ausgeschöpft. Obwohl die Handlung eine alternative Realität zeigt, wirkt sie niemals abgehoben oder unnahbar. Vielmehr fühlt sich diese Version von Spider-Man genauso authentisch an wie das Original, nur mit einem frischen Twist.
Visuelle Glanzleistung von Checchetto und Messina
Die Illustrationen von Marco Checchetto und David Messina sind schlichtweg stark. Checchettos detailreiche Zeichnungen erwecken sowohl die hektischen Action-Szenen als auch die intimeren Familienszenen zum Leben. Messinas Beiträge ergänzen diesen Stil perfekt, und zusammen erschaffen die beiden Künstler eine visuelle Welt, die sowohl modern als auch zeitlos wirkt. Besonders beeindruckend sind die Darstellung von Peters ersten Schwüngen durch die Stadt und die emotionale Tiefe in den Gesichtern der Figuren.
Eine mutige Neuinterpretation
Ultimate Spider-Man 1: Familienvater wagt es, mit Traditionen zu brechen, ohne die Essenz von Spider-Man zu verlieren. Die Geschichte ist nicht nur eine frische Neuinterpretation, sondern auch eine Liebeserklärung an die Ursprünge der Figur. Sie zeigt, dass es immer noch möglich ist, eine vertraute Geschichte neu und aufregend zu erzählen vor allem, wenn man einen kreativen Kopf wie Hickman an Bord hat.
Bekannte Figuren wie der Green Goblin, handeln hier noch beinahe fremd für uns, wobei eine gewisse Tendenz klar erkennbar ist und so denke ich auch in den nächsten Veröffentlichungen. Andere Figuren wie der Kingpin handeln genau so, wie man es von ihnen gewohnt ist und auch da bin ich gespannt, ob es am Ende Abweichungen zur Norm gibt.
Leseempfehlung ?
Dieser Comic ist weit mehr als nur ein weiteres Spider-Man-Abenteuer. Er ist ein mutiges Experiment, das auf ganzer Linie überzeugt. Die Mischung aus familiären Herausforderungen, origineller Origin-Story und spektakulären Zeichnungen macht Ultimate Spider-Man 1: Familienvater zu einem der besten Spidey-Comics des Jahres. Ob langjähriger Fan oder Neueinsteiger, diese Geschichte sollte man sich nicht entgehen lassen.
Fazit: Ein Spidey für neue und alte Fans
Mit Ultimate Spider-Man 1: Familienvater gelingt Jonathan Hickman und seinem künstlerischen Team ein überraschend frischer Neustart der Spider-Man-Saga, der die bekannten Zutaten neu mixt und dennoch vertraut bleibt. Die Idee, Peter Parker als erwachsenen Familienvater zu zeigen, der erst jetzt zu Spider-Man wird, ist ein mutiger Ansatz und funktioniert hervorragend. Die Verschiebung von Peters Ursprungsgeschichte in die Phase seines Erwachsenenlebens ist mehr als nur ein stilistischer Kniff, sie verleiht der Erzählung eine Tiefe, die sich für mich aber erst noch voll entfalten muss, denn als Vater hat er sich ganz andere Verantwortungen.
Mary Jane und die Kinder sind mehr als bloße Nebenfiguren, sie sind das emotionale Zentrum der Geschichte. Mary Jane wird als Partnerin dargestellt, die Peter nicht nur unterstützt, sondern auch mit eigenen Herausforderungen kämpft. Besonders gelungen ist die Einführung der Kinder, die sowohl für Humor als auch für emotionale Spannungen sorgen. Diese Die künstlerische Umsetzung von Marco Checchetto und David Messina ist erstklassig. Die Story bleibt trotz der alternativen Realität bodenständig und emotional, ohne dabei die klassische Essenz von Spider-Man zu verlieren. Der Band bietet eine originelle Prämisse, starke Charaktere und großartige Illustrationen, die die bekannten Spidey-Elemente auf erfrischende Weise neu präsentieren.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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