Phoenix 1 Kosmische Rettungsmission

Jean Grey ist als Phoenix eins mit einer kosmischer Macht und stellt sich allein den Gefahren des Alls. Ein Notruf führt sie an ein schwarzes Loch, wo sie alte Verbündete wie Corsair und mächtige Feinde wie die Black Order und Gorr erwarten.
Ein neuer Anfang im All
Mit Phoenix 1 Kosmische Rettungsmission startet Marvel eine brandneue Serie rund um Jean Grey in ihrer vielleicht ikonischsten Rolle: als Phoenix. Schon der Auftaktband macht klar, dass es hier nicht um kleine Scharmützel auf der Erde geht, sondern um Abenteuer von galaktischem Ausmaß. Jean, vollends eins geworden mit der Phoenix-Kraft, wagt den Schritt ins All allein, nur mit ihrer Verantwortung und unendlicher Macht im Gepäck.
Die Story, am Rand des Schwarzen Lochs
Der Comic beginnt mit einem verzweifelten Hilferuf, der Jean zu einem Schwarzen Loch führt. Dort schwebt das Leben hunderter unschuldiger Seelen in höchster Gefahr. Statt aber nur eine klassische Rettungsaktion abzuliefern, baut Autorin Stephanie Phillips direkt mehrere Konflikte ein: Corsair, der charmante Weltraumpirat und zufällig auch Jeans Schwiegervater, mischt mit – und als ob das nicht schon genug wäre, treten auch noch die Black Order und niemand Geringeres als Gorr der Götterschlächter auf den Plan.
Jean Grey im Fokus
Besonders spannend ist die Art, wie Jean hier dargestellt wird. Sie ist nicht einfach nur das X-Men-Urgestein, das man seit Jahrzehnten kennt, sondern eine Figur, die vollends in der Rolle als Phoenix aufgeht. Zwischen göttlicher Verantwortung und sehr menschlicher Verletzlichkeit schwankt sie ständig. Das verleiht ihr Tiefe und macht sie trotz ihrer unermesslichen Kräfte nachvollziehbar.
Kosmische Größen und alte Bekannte
Die Einbindung von Corsair und Nova sorgt für willkommene Abwechslung. Beide Figuren bringen eigene Dynamiken und ein wenig Bodenständigkeit ins Spiel, die Jeans Reise menschlicher wirken lassen. Gleichzeitig setzen die Black Order und Gorr die nötigen Gegengewichte: knallharte Antagonisten, die das kosmische Setting bedrohlich, aber auch spannend halten und wenn die Black Order dabei ist, ist ein gewisser Titan nicht weit entfernt.
Zeichnungen mit Wumms
Die visuellen Leistungen von Marco Renna und Alessandro Miracolo sind beeindruckend. Besonders die Darstellungen des Alls, des Schwarzen Lochs und natürlich der Phoenix-Manifestationen sind spektakulär in Szene gesetzt. Jede Seite strahlt Energie und Dynamik aus. Zugleich wirken die Charaktere nie steif, sondern lebendig, was bei einem so bildgewaltigen Setting nicht selbstverständlich ist.
Eine Mischung aus Pathos und Action
Der Tonfall des Comics schwankt geschickt zwischen kosmischem Pathos und packender Action. Wenn Jean als Phoenix durch das All schwebt, fühlt es sich episch und beinahe mythisch an. Wenn sie aber mit Corsair aneinandergerät oder gegen die Black Order kämpft, knallt es ordentlich. Diese Balance macht den Band abwechslungsreich und sorgt dafür, dass er nie zu schwerfällig wirkt.
Stärken und Schwächen
Die größte Stärke ist ganz klar Jean Grey selbst. Sie ist Herzstück und Motor der Geschichte, und man spürt, dass Phillips sich intensiv mit ihrer Figur auseinandergesetzt hat. Kleinere Schwächen liegen in der Fülle der Gegenspieler Black Order und Gorr gleichzeitig? Das wirkt an manchen Stellen etwas überladen und könnte den Fokus verwässern. Gerade wenn man sich eine Figur wie Gorr anschaut, ist Jean schon beinahe zu übermächtig. Dafür sind die einzelnen Begegnungen aber so stark geschrieben, dass man darüber hinwegsehen kann.
Für wen lohnt sich der Band?
Kosmische Rettungsmission richtet sich vor allem an Fans von Jean Grey und der Phoenix-Saga, die schon immer mehr vom kosmischen Teil des Marvel-Universums sehen wollten. Neueinsteiger werden durch kurze Erklärungen gut abgeholt, brauchen aber Offenheit für große Namen und galaktische Themen. Wer klassische Mutanten-Storys erwartet, sollte sich allerdings auf viel Weltraum-Feeling einstellen.
Ein starker Start für Phoenix
Endlich bekommt Jean Grey die Bühne, die sie verdient. Der Comic zeigt sie nicht als Sidekick der X-Men, sondern als eigenständige Heldin, die allein das Universum bereist. Das allein macht den Band schon besonders. Die Kombination aus Story und den spektakulären Zeichnungen hebt Kosmische Rettungsmission definitiv ab. Jede Seite ist gelungen und fängt, die Größe der Phoenix-Kraft einfängt. Die Entscheidung, gleich mehrere große Gegner wie die Black Order und Gorr auftreten zu lassen, ist mutig. Sie bringt zwar manchmal etwas Chaos in die Erzählung, sorgt aber gleichzeitig für Spannung und unerwartete Wendungen. Die Darstellung von Jean als Phoenix gelingt hervorragend: Sie ist übermächtig, aber trotzdem verletzlich und menschlich. Diese Balance ist schwer zu treffen, funktioniert hier aber erstaunlich gut und macht den Charakter nahbar. Phoenix 1 Kosmische Rettungsmission ist ein Blick wert für alle, die Marvels kosmische Seite lieben und natürlich für alle, die Jean Grey mal losgelöst vom Rest erleben wollen. Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und das Versprechen abgibt, dass die Reise gerade erst beginnt.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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