Multiversus

In Multiversus tauchen nach seltsamen Träumen von Superman, Batman und Wonder Woman Kämpfer aus anderen Dimensionen auf. Während ein Countdown läuft, müssen die Helden herausfinden, ob diese Besucher Freund oder Feind sind – Chaos mit Figuren wie dem Joker, Steven Universe und Bugs Bunny inklusive.

Multiversen in Aufruhr – Der Auftakt

Wer sich schon immer gefragt hat, was passiert, wenn Superman gegen Garnet aus Steven Universekämpft oder Shaggy plötzlich Kräfte entwickelt, die Dragon Ball würdig wären, bekommt mit Multiversus endlich eine Antwort, zumindest ansatzweise. Die Comic-Adaption des populären Plattform-Kampfspiels beginnt mit einer Mischung aus Mystery und Action: Batman, Superman und Wonder Woman werden von merkwürdigen Symbolen in ihren Träumen heimgesucht, ein cleverer Einstieg, der sofort für Spannung sorgt.

Ein explosiver Start Kämpfer aus dem Nichts

Die Ereignisse überschlagen sich schnell: Plötzlich tauchen Charaktere aus anderen Welten auf der Erde auf. Manche bekannt, manche unerwartet etwa der Joker, die Böse Hexe von Oz oder Steven Universe. Die Reaktionen der Helden variieren zwischen misstrauisch, neugierig und nachvollziehbar, wenn Bugs Bunny plötzlich auftaucht . Der Comic versteht es, diesen Moment des Zusammenpralls gelungen in Szene zu setzen, ohne dass es sich zu gehetzt anfühlt.

Ein bunter Haufen Figuren, Figuren, Figuren

Das Herzstück von Multiversus ist ganz klar sein riesiger Cast. Bryan Q. Miller jongliert gekonnt mit Dutzenden Figuren aus verschiedenen Universen. Ob DC-Ikonen, Cartoon-Legenden oder Newcomer jeder bekommt seinen Moment. Dabei sind es oft die unerwarteten Dynamiken, die besonders zünden: Batman und Bugs Bunny? Funktioniert erstaunlich gut. Shaggy und Batman? Die Dialoge sind locker, voller Anspielungen und herrlich absurd.

Der Countdown läuft, Spannung mit Timer

Während die Kämpfer herausfinden müssen, warum sie hier sind und ob sie ein gemeinsames Ziel haben, spitzt sich alles auf ein drohendes Ereignis zu. Das sorgt für eine angenehme Grundspannung, ohne die Geschichte zu überfrachten. Auch die Frage nach Freund oder Feind bleibt bis zum Schluss reizvoll offen.

Zeichnungen mit Wumms Jon Sommariva liefert ab

Optisch ist Multiversus ein sehenswertes Werk. Jon Sommarivas Stil verbindet den überdrehten Cartoon-Charme mit dynamischen Kampfszenen und einem Schuss Superhelden. Besonders gelungen: Die Art, wie er bekannte Figuren stilistisch zusammenführt, ohne ihre Identität zu verwässern. Bugs Bunny wirkt immer noch wie aus Looney Tunes, selbst wenn er gerade Harley Quinn einen Karotten-Wurf entgegenfeuert. Die Panels sind lebendig, übersichtlich und visuell abwechslungsreich.

Humor trifft Pathos, Tonal ein Balanceakt

Der Comic schafft etwas, das viele Crossover scheitern lässt: einen konsistenten Ton. Zwischen Gags, überdrehter Action und ernsten Momenten gelingt die Balance überraschend gut. Clark Kent, der versucht, mit Steven Universe über Ethik zu diskutieren, während Harley Quinn ein Acme-Gerät aufbaut das ist nicht nur lustig, sondern überraschend vielschichtig. Gerade der Wechsel zwischen Ironie und echter Dramatik macht die Geschichte unterhaltsam und sogar gelegentlich berührend.

Fanservice galore und das mit Stil

Natürlich lebt Multiversus vom Fanservice – das ist keine Überraschung. Aber wie dieser inszeniert wird, ist beachtlich: Keine Szene wirkt überflüssig oder nur des Spektakels wegen eingefügt. Stattdessen werden Verweise auf Spielmechaniken, altbekannte Catchphrases oder ikonische Posen liebevoll eingestreut. Besonders Gaming-Fans werden oft mit einem Augenzwinkern belohnt, wenn z. B. Shaggys Ultra Instinc Gag aus dem Spiel ins Comicformat übernommen wird.

Wer gehört hierher Identität und Zugehörigkeit

Interessanterweise kratzt der Comic auch an tieferliegenden Themen. Es geht darum, was Identität bedeutet, wenn deine Realität plötzlich nur eine von vielen ist. Superman fragt sich, ob es Versionen von ihm gibt, die nicht gut sind. Diana erkennt, dass ihr Kampf um Wahrheit nicht in allen Universen dieselbe Bedeutung hat.

Struktur mit Schwächen, aber das Chaos passt

So gut der Comic funktioniert, ganz ohne Kritikpunkte geht’s nicht: Die Story springt manchmal etwas hektisch zwischen den Handlungssträngen, und bei so vielen Figuren bleiben einige eher Staffage als echte Akteure. Gerade Fans von weniger bekannten Kämpfern könnten enttäuscht sein, dass ihre Favoriten nur für ein paar Panels auftauchen. Aber: Dieses kontrollierte Chaos passt zum Konzept. Und man hat nie das Gefühl, dass der Comic sich selbst zu ernst nimmt.

Ein wilder Ritt durch Dimensionsrisse

Multiversus ist in erster Linie ein Geschenk an die Fans des Spiels, aber man findet sich auch so gut zurecht. Die Story ist nicht übermäßig komplex, aber spannend genug, um dran zu bleiben. Gerade die charmanten Dialoge und das Visuelle machen den Comic leicht zugänglich. Was dieses Crossover auszeichnet, ist seine Fähigkeit, das Chaos zu umarmen. Es wird nie zu düster, nie zu albern es ist genau richtig dosiert. Der Humor ist auf den Punkt, die Action spektakulär und die Figuren trotz Überfülle überraschend gut charakterisiert. Selbst wenn man nicht alle kennt, machen sie Spaß. Hier wird nicht nur gekämpft, sondern auch erzählt. Gerade die kleinen, fast übersehbaren Details zeigen, wie viel Liebe in diesem Projekt steckt. Das Ende lässt bewusst viele Fragen offen. Wird es eine Fortsetzung geben? Werden noch mehr Kämpfer auftauchen? Kann Bugs Bunny den Countdown aufhalten? Wer weiß. Klar ist aber: Wenn es weitergeht, bin ich wieder dabei, denn dieses Multiversum hat gerade erst begonnen, sich auszubreiten Wer Lust auf ein ungewöhnliches Crossover mit Herz, Humor und einer Portion Wahnsinn hat, wird mit Multiversus seine Freude haben. Ein Comic, der mutig ist, sich selbst nicht zu ernst nimmt und dabei genau das bietet, was man sich von einem Kampf-der-Universen-Spektakel erhofft: Spaß. Viel Spaß. Und vielleicht eine Karotte.

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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