Kleine Hexe Nebel 2: Der Wald der verlorenen Seelen
Das Mädchen Nebel sucht mit ihrem Schweinchen Hubert und Freund Hugo nach der verschwundenen Dorfhexe Naia. Auf der gefährlichen Reise durch den Wald der verlorenen Seelen stellt sich nicht nur ihr Mut auf die Probe.
Zurück in einer Welt voller Zauber und Geheimnisse
Mit Kleine Hexe Nebel 2: Der Wald der verlorenen Seelen kehren wir zurück in eine charmant-magische Welt, in der Abenteuer, Freundschaft und Selbstfindung Hand in Hand gehen. Nach dem gelungenen Auftaktband ist die junge Hexe Nebel nun nicht mehr nur Zauberlehrling, sondern Ermittlerin in eigener Sache: Was ist damals mit der legendären Dorfhexe Naia geschehen? Und was hat das alles mit ihr selbst zu tun?
Ein Zauberbuch voller Fragen
Nebel hat das alte Zauberbuch ihrer verschwundenen Vorgängerin in Händen und mit jeder Seite, die sie darin liest, wird ihre Sehnsucht größer, das Geheimnis um Naia zu lüften. Doch die Suche nach Antworten ist kein einfacher Spaziergang durchs Dorf, sondern eine gefährliche Reise. Die Entscheidung, sich in den Wald der verlorenen Seelen zu wagen, bringt eine ganz neue Dynamik ins Spiel.
Freundschaft, die trägt
Zum Glück ist Nebel nicht allein unterwegs. Ihr treues Schweinchen Hubert (definitiv ein Szenendieb mit viel Herz und Humor) und ihr bester Freund Hugo begleiten sie. Gerade Hugo ist mehr als nur der „Sidekick“ er bringt Menschlichkeit, Rückhalt und auch ein bisschen Bodenhaftung in Nebels manchmal stürmische Gefühlswelt. Ihre Freundschaft ist ein echtes Highlight des Comics und wirkt niemals aufgesetzt.
Der Wald als Spiegel der Seele
Der titelgebende Wald der verlorenen Seelen ist nicht nur ein gruseliger Schauplatz er steht symbolisch auch für Nebels innere Suche. Die düstere Atmosphäre, die rätselhaften Stimmen, die seltsamen Wesen, denen die Freunde begegnen: All das ist nicht einfach nur spannend, sondern erzählt auch subtil von Angst, Unsicherheit und dem Wunsch, seinen Platz in der Welt zu finden.
Kindgerecht aber nicht naiv
Toll an diesem Band ist, wie gut er die Balance hält: Die Geschichte bleibt durchgehend kindgerecht (empfohlen ab 8 Jahren), ohne je banal oder unterkomplex zu wirken. Gerade die dunkleren Themen wie Verlust, Identitätssuche oder das Gefühl, anders zu sein werden sensibel, aber dennoch mutig behandelt. Ein Comic, der Kinder ernst nimmt, ohne sie zu überfordern.
Ein Monster mit Tiefe
Natürlich gibt’s auch Spannung: Im Wald lauert eine düstere Kreatur, die den Weg versperrt – aber auch sie ist nicht nur das Böse, sondern Teil einer größeren, klug erzählten Mythologie. Es ist diese Vielschichtigkeit, die den Comic so besonders macht: Selbst das Gruselige bekommt Tiefe, statt bloß Schrecken zu verbreiten.
Wundervolle Illustrationen voller Leben
Optisch ist Kleine Hexe Nebel 2 erneut ein kleines Fest. Die Zeichnungen sind verspielt, voller Details und liebevoll koloriert. Besonders gelungen: die Darstellung der Emotionen in Nebels Gesicht und die stimmungsvolle Inszenierung des Waldes mal mystisch, mal bedrohlich, mal märchenhaft schön. Man merkt auf jeder Seite, wie viel Herzblut in den Panels steckt.
Magie, die berührt
Neben der äußeren Handlung passiert auch viel auf der emotionalen Ebene. Nebel beginnt langsam zu begreifen, dass es nicht nur um Naia geht, sondern auch um sie selbst: Wer ist sie als Hexe und als Mädchen? Was bedeutet es, magisch zu sein? Diese Fragen werden klug eingestreut, ohne dass sie den Lesefluss stören. Vielmehr machen sie den Comic besonders wertvoll gerade für Kinder, die sich selbst noch orientieren.
Mehr als ein Zwischenband
Obwohl es sich um den zweiten Teil einer Trilogie handelt, fühlt sich dieser Band nicht wie ein bloßes Dazwischen an. Die Geschichte macht deutliche Fortschritte, bringt emotionale Erkenntnisse und neue Gefahren und lässt uns mit dem Gefühl zurück: Da kommt noch was Großes. Der Cliffhanger am Ende ist gut gesetzt und steigert die Vorfreude auf Band 3 enorm.
Magisch, tiefgründig und mit ganz viel Herz
Kleine Hexe Nebel 2: Der Wald der verlorenen Seelen ist mehr als ein gelungener Kindercomic es ist ein klug erzähltes Abenteuer über Freundschaft, Mut und die Frage, wie wir herausfinden, wer wir wirklich sind. Die Mischung aus magischer Welt und emotionaler Tiefe funktioniert hervorragend. Es gibt genug Spannung, um auch weniger lesefreudige Kinder zu fesseln, aber auch genug Gefühl, um lange im Kopf (und Herzen) zu bleiben. Dazu kommt eine Hauptfigur, die weder perfekt noch heldenhaft stark sein muss, um inspirierend zu wirken sondern einfach mutig, neugierig und ein bisschen eigen.
Was diesen Band außerdem auszeichnet, ist seine visuelle Qualität. Die liebevollen Illustrationen und die dichte Atmosphäre laden dazu ein, jedes Bild länger zu betrachten und bieten selbst bei wiederholtem Lesen noch neue Details. Wer Band 1 mochte, wird hier auf jeden Fall begeistert weiterlesen. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte unbedingt damit anfangen, denn Kleine Hexe Nebelist eine wirklich toll erzählte Geschichte. Mit Witz, Wärme und einer Prise Gänsehaut.
Ich sage: Besenstartfrei für Band 3!
Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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