Iron Man 1 Eiserne Wut

Nach einem folgenschweren Absturz verliert Tony Stark fast alles. Als auch noch eine neue Version von Iron Monger angreift, schlägt er zurück – mit selbstgebauten Steampunk-Rüstungen, magischem Schutz und einem gewaltigen Schwert. Gemeinsam mit Scarlet Witch und Ironheart zieht er in den Kampf gegen Roxxon und AIM.
Ein Neuanfang mit ordentlich Dampf Iron Man wie du ihn (noch) nicht kennst
Mit Iron Man 1 Eiserne Wut startet Marvel eine neue Soloserie rund um den schwer gepanzerten Milliardär mit Alkoholproblemen, zu großem Ego und einem Herz aus… naja, vielleicht nicht Gold, aber immerhin aus Arc-Reaktor-Technologie. Autor Spencer Ackerman und das Zeichner-Duo Javier Pina & Julius Ohta liefern einen Einstieg, der Tony Stark einmal mehr komplett auseinanderreißt um ihn dann auf völlig neue Art wieder zusammenzusetzen.
Tony Starks tiefer Sturz wortwörtlich
Direkt zu Beginn bekommt Iron Man ordentlich was auf die Glocke: Ein wuchtiger Absturz mitten in einem Kampf lässt ihn nicht nur körperlich, sondern auch mental ins Wanken geraten. Wochenlange Krankenhausbettruhe, verlorenes Vermögen, zerstörte Beziehungen Tony hat schon oft gelitten, aber selten so nachhaltig wie hier. Die Geschichte nimmt sich Zeit, diesen Sturz glaubhaft zu erzählen. Kein Hochglanz-Avenger, kein cooler Playboy wir sehen einen kaputten Mann, der am Nullpunkt steht.
Roxxon, AIM und eine Prise Wahnsinn
Als ob das nicht reicht, taucht auch noch eine neue Version von Iron Monger auf – ja genau, der alte Erzrivale mit der noch dickeren Rüstung. Doch das ist erst der Anfang: Roxxon (die skrupellose Megacorp) und AIM (die Wissenschafts-Extremisten mit den gelben Schutzanzügen) haben große Pläne, und Tony ist nicht mehr der Mann, der einfach mit einem Laserstrahl alles löst. Hier wird schnell klar: Eiserne Wut hat mehr auf dem Herzen als nur den nächsten Kampf.
Steampunk statt Stark-Tech: Wenn Iron Man zu Iron Ritter wird
Jetzt wird’s richtig interessant: Statt seine alten, bekannten Rüstungen zu reaktivieren, geht Tony einen komplett neuen Weg und zwar retrofuturistisch. Inspiriert vom Steampunk-Genre baut er sich mehrere Rüstungen, die aussehen wie viktorianische Kampfanzüge aus Messing und Zahnrädern inklusive Mega-Schwert und sogar Magie-Resistenz! Die Idee ist herrlich verrückt und visuell ein echter Hingucker. Man merkt, dass die Künstler hier Spaß hatten.
Unterstützung mit Herz, Hexerei und Verstand
Zum Glück ist Tony nicht ganz allein: Mit dabei sind Scarlet Witch, deren Magie diesmal eine wichtige Rolle spielt, und Ironheart, die junge Tech-Heldin mit scharfem Verstand. Die Dynamik zwischen den drei Charakteren ist ein echtes Highlight. Während Wanda für das Mystische zuständig ist, bringt Riri Williams jugendliche Frische und einen gewissen moralischen Kompass ins Spiel. Tony? Der schwankt irgendwo zwischen Größenwahn, Trauma und echter Reue.
Zeichnerisch eine Wucht
Javier Pina und Julius Ohta liefern ein Artwork, das zwischen düsterem Realismus und stilisierter Action pendelt. Besonders die Steampunk-Rüstungen und die magisch aufgeladenen Kampfszenen sind echte Hingucker. Auch die Farbgebung – mal düster-industrial, mal knallig-mystisch verstärkt die emotionale Wirkung des Comics. Alles wirkt hochwertig produziert und durchdacht. Hier wird nicht einfach nur Superhelden-Kost abgespult.
Ein Tony Stark, der etwas zu sagen hat
Was diese Serie besonders macht, ist der Ton. Spencer Ackerman geht deutlich politischer und persönlicher vor als viele seiner Vorgänger. Die Themen Kapitalismus, Machtmissbrauch und Verantwortung ziehen sich wie ein roter Faden durch den Comic. Tony Stark wird hier als jemand gezeigt, der nicht nur gegen äußere Feinde kämpft, sondern auch gegen seine eigenen Dämonen mit teils erschreckender Ehrlichkeit und zugleich auch sich sehr gut reflektiert.
Ein etwas anderer Iron Man mit Ecken, Kanten und Dampf-Antrieb
Iron Man 1: Eiserne Wut ist kein typisches Superheldenabenteuer. Wer erwartet, dass Tony mit einem coolen One-Liner alles richtet, wird hier überrascht im besten Sinne. Es geht rauer, emotionaler und experimenteller zu. Die neue Ausrichtung tut der Figur gut, gerade weil sie sie aus der Komfortzone katapultiert. Was wir hier sehen, ist der Versuch eines Neuanfangs – nicht nur für Tony, sondern auch für uns.
Mutig, anders, lohnenswert, der eiserne Neuanfang
Die Mischung aus persönlicher Krise, technologischem Umbruch und düsterem Weltbild macht diesen Band zu einem Statement. Ja, der Plot ist teils überzogen Steampunk-Rüstungen, Magie, ein neuer Iron Monger aber gerade diese Übertreibung verleiht der Geschichte ihren Reiz. Statt sich in technologischem Jargon zu verlieren, stellt Ackerman Fragen: Was bedeutet Macht? Wie verändert Verantwortung den Charakter? Und was bleibt von einem Mann, wenn man ihm alles nimmt? Mal wieder. Was ich hier schade finde ist, dass man immer wieder in den letzten Reihen den gleichen Weg geht. Man nimmt Iron Man alles weg und er muss wieder einen Weg finden, da steckt definitiv mehr in der Figur eigentlich drinnen. Das Finale des Comics lässt genug Fragen offen, um Lust auf mehr zu machen, ohne uns komplett in der Luft hängen zu lassen. Natürlich ist nicht alles perfekt: Manche Dialoge wirken etwas gestelzt, und einige Nebenfiguren bleiben blass. Die Serie hat ein Ziel und sie weiß, wohin sie will.
Unterm Strich: Wer Iron Man mal auf eine rohe Weise erleben möchte, sollte hier definitiv reinschauen.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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