Human Extinction 3
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Makoto und seine Freunde stranden in einer leeren Welt. Yasushi rastet aus, verletzt Ayaka und wird unkontrollierbar, was in einer Katastrophe endet und die Geschichte in eine spannende Richtung schiebt.
Rezension zu Human Extinction 3 von Edogawa Edogawa
Mit dem dritten Band der Reihe Human Extinction setzt Edogawa Edogawa die packende Geschichte um Makoto, Ayaka, Teruo und Yasushi in einer menschenleeren Welt fort. Carlsen Manga liefert uns hier eine düstere Mischung aus psychologischem Drama, Survival-Thriller und charakterzentrierter Erzählung, die sich mit jedem Band weiter zuspitzt. Doch wie schlägt sich dieser Band?
Die Handlung: Düstere Dynamiken in einer leeren Welt
Der Manga wirft uns erneut in eine unheimliche, stille Welt, in der die Protagonisten nicht nur gegen äußere Gefahren, sondern auch gegen ihre inneren Dämonen kämpfen. Der Fokus dieses Bands liegt auf den eskalierenden Spannungen innerhalb der Gruppe. Yasushi, getrieben von Frustration und der Aussichtslosigkeit ihrer Lage, verliert endgültig die Kontrolle und greift Ayaka an. Diese erschütternde Szene unterstreicht die Fragilität der Menschlichkeit in Extremsituationen, ein zentraler Punkt des Mangas. Dabei nimmt der Band hier eine sehr harte Wendung und bringt meiner Meinung nach einen spannenden Stein ins Rollen.
Charakterstudie: Wer sind wir ohne Gesellschaft?
Human Extinction 3 setzt seinen Schwerpunkt klar auf die Charakterentwicklung. Besonders Yasushi und Teruo stehen im Mittelpunkt. Yasushis zunehmender Kontrollverlust ist verstörend realistisch dargestellt, während wir durch Rückblenden mehr über Teruos Vergangenheit und seine Träume erfahren. Die Kontraste zwischen diesen Figuren der eine zerstörerisch, der andere selbst nicht weit weg von der Realität, verleihen der Geschichte emotionale Tiefe.
Survival-Horror trifft auf psychologische Abgründe
Die Welt ohne Menschen wird immer feindlicher. Edogawa beschreibt eindringlich, wie Ungeziefer und Ratten die einst menschengeprägte Umgebung übernehmen, was die apokalyptische Stimmung verstärkt. Die Verlassenheit der Welt wird nicht nur visuell durch leere Straßen und verlassene Gebäude vermittelt, sondern auch durch die psychische Zermürbung der Figuren fühlbar gemacht.
Der stille Horror des Alltags
Edogawa versteht es meisterhaft, die Schrecken des Alltags in einer post-apokalyptischen Welt darzustellen. Szenen, in denen die Protagonisten in heruntergekommenen Supermärkten nach Essen suchen und dabei auf die unaufhaltsame Verwesung der Zivilisation stoßen, erzeugen eine beklemmende Atmosphäre. Gleichzeitig zeigt der Manga, wie selbst einfache Aufgaben in dieser Welt zu großen Herausforderungen werden.
Dynamik und Konflikte: Ein Drahtseilakt
Die Gruppendynamik in diesem Band ist herausragend. Makoto versucht, Yasushi zu beruhigen, und steht dabei vor einer unlösbaren Aufgabe: Wie soll man mit einem außer Kontrolle geratenen Judomeister umgehen? Diese Frage sorgt für pure Spannung, während Ayakas Verletzung neue Probleme aufwirft. Die Konflikte wirken nie überzogen, sondern sind logisch aus der verzweifelten Situation der Figuren heraus entwickelt.
Visuelle Darstellung: Kraftvolle Bilder einer zerfallenen Welt
Edogawas Zeichnungen sind wie gewohnt beeindruckend. Die menschenleere Welt wird in schauriger Schönheit dargestellt, von den düsteren Schatten in verlassenen Gebäuden bis hin zu den verstörenden Details, wie etwa Ratten, die Lebensmittelregale übernehmen. Besonders stark sind die emotionalen Gesichtsausdrücke der Charaktere, die ihre inneren Konflikte und Ängste perfekt einfangen.
Themenvielfalt: Von Hoffnung und Verzweiflung
Neben den offensichtlichen Survival-Elementen wirft der Manga tiefere Fragen auf. Was passiert mit den Träumen und Ambitionen, wenn die Gesellschaft zusammenbricht? Teruos Wunsch, Filmemacher zu werden, steht exemplarisch für die verlorenen Hoffnungen aller Charaktere. Dieses Thema gibt der Geschichte eine philosophische Dimension, die zum Nachdenken anregt.
Ein Spannungsbogen, der süchtig macht
Mit seinem geschickten Storytelling gelingt es Edogawa, die Spannung kontinuierlich zu steigern. Jeder Konflikt und jede Rückblende sind perfekt getimt, um uns emotional mitzunehmen. Besonders das Ende des Bands, das mit einer unerwarteten Wendung aufwartet, macht neugierig auf den nächsten Teil.
Fazit zu Human Extinction 3 von Edogawa Edogawa
Mit Human Extinction 3 liefert Edogawa Edogawa einen weiteren starken Band ab. Der bei Carlsen erschienene Manga vereint psychologisches Drama, Survival-Thriller und existenzielle Fragen zu einer fesselnden Mischung. Die Geschichte setzt nahtlos dort an, wo Band 2 aufgehört hat: Makoto, Ayaka, Teruo und Yasushi kämpfen nicht nur ums Überleben, sondern zunehmend auch gegeneinander. Besonders Yasushis Eskalation, bei der er Ayaka verletzt, bringt die ohnehin fragile Gruppendynamik endgültig ins Wanken und nimmt ein dramatisches Ende. Im Zentrum dieses Bands stehen die Charaktere und ihre Entwicklungen. Yasushis Zusammenbruch ist erschreckend realistisch dargestellt und wirft Fragen nach Schuld, Verzweiflung und Verantwortung auf. Gleichzeitig erfahren wir mehr über Teruo, dessen leiser Optimismus und Träume von einer besseren Zukunft den perfekten Kontrast zur Dunkelheit des Bands bieten, der aber in der jetzigen Zeit immer mehr die Kontrolle selbst verliert.
Leere Straßen, verlassene Gebäude und immer dominanter werdende Tiere schaffen eine düstere Atmosphäre, die uns regelrecht einsaugt. Der Konflikt zwischen Makoto und Yasushi ist das emotionale Herz dieses Bands. Makotos Versuch, Yasushi zu beruhigen, während die Situation zunehmend außer Kontrolle gerät, erzeugt pure Spannung und was daraus resultiert hat eine wahnsinnig gute Dynamik. Edogawas Zeichnungen sind sehsnwert wie eh und je. Die Reihe ist meiner Meinung nach bis zu diesem Punkt wirklich sehr zu empfehlen und ich bin gespannt wie’s weitergeht.
Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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