Die 5 Reiche 12 Die Erste, die stirbt

Heute habe ich den mittlerweile zwölften Band der Reihe Die 5 Reiche für euch dabei, der zugleich auch den zweiten Zyklus abschließt. 

Thori opferte alles, um ihren Sohn zu retten, was dem Sistrum-Clan die Macht über den Tillandisa-Clan brachte. Während die Stadt den Besuch der Königin erwartet, steht Alissa vor einer Entscheidung und denkt über den Austritt aus dem Lantana-Tempel nach. Ist ein Sieg, der auf vielen Opfern beruht, wirklich ein Sieg?

Einführung in die Handlung und das Setting

Insgesamt muss man hier sagen, setzt die Handlung eine durchgängige Geschichte fort, die insgesamt sehr gut funktioniert und für mich definitiv aber auch ihre Schwächen hatte und Richtung Ende aber immer wieder einen draufgesetzt hat. Der Einstieg funktioniert hier insgesamt sehr gut, man setzt genau daran, wo man beim letzten Band geendet hat, und setzt die Handlung gnadenlos fort.

Die 5 Reiche 12: Die Erste, die stirbt entführt uns erneut in das faszinierende Universum der Tierclans, das mit seinen politischen Intrigen, familiären Verwicklungen und unerwarteten Wendungen begeistert. Der Comic beginnt mit einer tiefen emotionalen Note: Thori hat für die Rettung ihres Sohnes den höchsten Preis gezahlt. Dieser Opferakt steht symbolisch für die ständigen Kämpfe und Opfer, die die Charaktere in dieser Serie erbringen müssen. Ihr Verlust ist der Startschuss für jemanden sich gegen seine eigene Familie zu stellen und bringt ein sonnendes Ende mit sich, wo ich persönlich hoffe, dass man da noch einmal ansetzt. Mit dem Fokus auf den Sistrum-Clan und ihren machiavellistischen Plan, die Kontrolle über den Tillandisa-Clan zu übernehmen. 

Thori Eine tragische Heldin

Thori ist das emotionale Zentrum dieses Bandes. Ihre Entscheidung, ihr eigenes Leben für das ihres Sohnes zu opfern, stellt sie als eine der tragischsten Figuren der Serie dar. Ihr Opfer ist nicht nur ein persönliches Drama, sondern auch ein Schlüsselereignis, das die politischen Karten neu mischt, denn ihr Tod bringt gerade innerhalb des Clans etwas ins Rollen. 

Die Intrigen des Sistrum-Clans

Der Sistrum-Clan spielt in diesem Band eine zentrale Rolle. Ihre schlaue und skrupellose Strategie, die Kontrolle über den Tillandisa-Clan zu erlangen, ist stark ausgearbeitet. Der Sistrum-Clan repräsentiert die dunkle Seite der Macht, wo jedes Mittel recht ist, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Sie erfahren aber auch ein Geheimnis und künftige Konflikte werden hier bereits ins Rollen gebracht. 

Alissas innere Zerrissenheit 

Alissa selbst wird hier von ihren Taten endlich eingeholt, denn alles hat seinen Preis, und auch sie muss den Preis für ihre Taten bezahlen, was mir hier sehr gut gefallen hat, ist, dass ihr Ende doch relativ offen gestaltet ist. Und da hoffe ich persönlich auch darauf, dass man da noch einmal ansetzt und uns diese Geschichte noch einmal weiterführt. Alissas innerer Konflikt reflektiert das zentrale Thema der Serie: den Preis der Macht und die moralischen Kompromisse, die oft mit ihr einhergehen. Dennoch ist sie Figur in meinen Augen zwar gut ausgebaut, da wäre aber noch deutlich mehr drinnen gewesen. 

Die politische Bühne. Ein Spiegel unserer Welt

Der bevorstehende Besuch der Königin von Angleon sorgt für Aufregung in der Stadt. Dieses Ereignis bietet eine Kulisse, die sowohl Spannung als auch eine tiefere Reflexion über die Machtstrukturen und politischen Manipulationen in den 5 Reichen ermöglicht. Gerade welche Entwicklungen hier in die richtige Bahn gebracht werden fand ich stark und ich denke mal der nächste Zyklus muss auch auf den hier größer werdenden Konflikt eingehen. 

Zeichnerisch ganz großes Kino. 

Jérôme Lereculey leistet erneut hervorragende Arbeit, um die komplexe Geschichte visuell umzusetzen. Die detaillierten Zeichnungen und die präzise Farbwahl verstärken die emotionale Wirkung der Erzählung und machen jede Seite zu einem Genuss. Die Fähigkeit, die Gefühle der Charaktere durch ihre Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen zu vermitteln, ist besonders beeindruckend und trägt wesentlich zur Tiefe der Geschichte bei.

Dialoge, die wieder einmal ganz stark abliefern

Die Dialoge in diesem Band sind knackig und prägnant. Sie tragen nicht nur die Handlung voran, sondern geben auch tiefe Einblicke in die Psyche der Charaktere. Besonders die Gespräche zwischen den Mitgliedern des Sistrum-Clans und sind voller Spannung und tiefer Überlegungen.

Ein Vergleich mit George R. R. Martin

Die 5 Reiche werden oft mit den Werken von George R. R. Martin verglichen, und das aus gutem Grund. Wie bei Game of Thrones geht es auch hier um komplexe politische Machtspiele, überraschende Wendungen und das ständige Ringen um Vorherrschaft.

Emotionale Höhepunkte und schockierende Wendungen

Ein Markenzeichen der Serie sind die unerwarteten Wendungen, die die Geschichte auf neue und oft dunkle Pfade führen. Auch in Die Erste, die stirbt bleibt kein Stein auf dem anderen. Jeder Sieg hat seinen Preis und man scheut nicht davor zurück, geliebte Charaktere zu opfern, um die Dramatik zu erhöhen und die Handlung voranzutreiben. Gerade Figuren aus dem ersten Zyklus werden hier ihr Leben lassen. Dies hält die Spannung durchgehend hoch und sorgt dafür, dass wir ständig auf der Hut sind.

Die moralische Grauzone

Eine der Stärken des Comics ist die Darstellung der moralischen Grauzonen. Niemand ist vollständig gut oder böse; jeder Charakter hat seine eigene Motivation, die ihn antreibt. Diese Ambivalenz macht die Geschichte besonders fesselnd und realistisch. Es ist ein ständiges Spiel mit den Erwartungen und wir können uns niemals vollständig sicher sein, dass unsere geliebte Figur, dass Ende überlebt. Gerade Shin ist da, dass perfekte Beispiel um sein Denken von Recht und Ordnung durchzusetzen, ist er selbst bereit die Grenzen des möglichen auszuweiten um, dass zu bekommen was er will. 

Ein emotionales Finale

Das Ende dieses Bandes ist sowohl befriedigend als auch unbefriedigend. Ohne zu viel zu verraten, kann gesagt werden, dass die letzten Seiten uns mit einer Mischung aus Genugtuung und Hoffnung zurücklassen. Es ist ein starkes emotionales Finale, das die Erwartungen für den nächsten Band noch höher schraubt. 

Die Bedeutung des Titels

Der Titel Die Erste, die stirbt ist programmatisch und symbolisch zugleich. Er verweist nicht nur auf ein zentrales Ereignis im Comic, sondern spiegelt auch die Themen Opfer und Verlust wider, die sich durch die gesamte Serie ziehen. Der Titel lässt den Leser darüber nachdenken, welche Opfer für Macht und Kontrolle gebracht werden müssen und ob diese Opfer letztlich gerechtfertigt sind.

Vorfreude auf den nächsten Band

Nach dem Lesen dieses Bandes bleibt die Vorfreude auf die kommenden Abenteuer in den 5 Reichen groß, denn insgesamt liefert man hier wieder auf ganz hohem Niveau ab. Gerade, dass doch sehr offene Ende für so manche Figur stört mich da schon beinahe, denn man war tatsächlich im ersten Zyklus ein wenig konsequenter. Ich bin gespannt wie es und ob es überhaupt mit einzelnen Figuren weitergeht, vor allem bin ich aber gespannt darauf, wie, dass gesamte Konstrukt weitergeht, denn gerade eine Fraktion hat schon gezeigt, dass sie zum

Krieg bereit ist und keine Gnade mit den Katzen hat.

Fazit

Die 5 Reiche 12: Die Erste, die stirbt setzt die packende Geschichte der Tierclans in gewohnt hoher Qualität fort und zieht uns erneut in ein Netz aus Intrigen, Machtkämpfen und familiären Konflikten. Die Handlung knüpft nahtlos an den vorherigen Band an. Gerade wie hier wieder moralische Grauzonen beleuchtet werden und so mancher Figur der Spiegel für ihr Handeln vorgehalten wird, fand ich persönlich sehr gut. Thoris Opfer, das Herzstück der Geschichte und treibt jemanden ganz bestimmten gegen seine eigene Familie vorzugehen. Der Sistrum-Clan, mit seinen manipulativen und skrupellosen Machenschaften, wird weiter ausgebaut und bringt die Handlung in eine neue, spannende Richtung. Visuell setzt Jérôme Lereculey erneut Maßstäbe. Die detailreichen Zeichnungen und die gezielte Farbgebung verstärken die emotionale Wucht der Geschichte. Die starken Dialoge tragen wesentlich zur dichten Atmosphäre bei. Ähnlich wie bei den Werken von George R. R. Martin ist Die 5 Reiche eine meisterhafte Erzählung von Macht, Verrat und moralischen Dilemmata, ist von daher von Fans von solchen Werken eine klare Empfehlung. Das Ende des Bandes bietet sowohl Befriedigung, zugleich wirft es fragend auf und ich bin gespannt wie es weitergeht.

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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