Der unglaubliche Hulk 2 Geister der Rache
Monster-Horror trifft Gamma-Action: Hulk reist mit Außenseiterin Charlie durchs Hinterland, verfolgt von monströsen Kreaturen, um die Mutter des Schreckens zu erwecken. In Texas begegnen sie zudem einem Ghost Rider aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der unglaubliche Hulk 2: Gamma-Monster auf einem Höllenritt
Wer dachte, der Hulk hätte bereits seine wildesten Abenteuer hinter sich, der wird mit Der unglaubliche Hulk 2 eines Besseren belehrt. Autor Philip Kennedy Johnson und sein Team aus Zeichnern servieren uns hier eine Mischung aus Horror, Action und einer ordentlichen Portion Monster. Schon der Titel verspricht einiges und das hält das Comic auch. Von Gamma-befeuerten Kämpfen über alte Legenden bis hin zu mystischen Ungeheuern ist alles dabei.
Hulk und Charlie: Eine ungewöhnliche Allianz
Die Ausgangssituation ist schon spannend: Hulk ist mit der jungen Außenseiterin Charlie unterwegs, die sich perfekt in diese düstere und unberechenbare Welt einfügt. Charlie wirkt dabei wie der nötige Gegenpol zum Hulk, der mal wieder am Rande des Wahnsinns agiert. Ihre dynamische Beziehung bringt eine angenehme Frische in die Story, besonders weil sie nicht die klassische, hilflose Begleiterin ist. Charlie hat ihren eigenen Kopf und bringt so manchen unerwarteten Twist in die Geschichte.
Monster-Horror: Eine gelungene Abwechslung
Was Der unglaubliche Hulk 2 von anderen Hulk-Comics unterscheidet, ist definitiv der ausgeprägte Horror-Aspekt. Die Älteste, die dem Hulk und Charlie eine Armee von Monstern auf den Hals hetzt, sorgt für düstere und gruselige Momente, die einen fast an die alten Horror-Comics der 70er erinnern. Man könnte fast sagen, dass Johnson hier bewusst die Grenzen des Superheldengenres sprengt, um uns in ein intensiveres und beängstigenderes Szenario zu katapultieren.
Die Mutter des Schreckens: Ein Mysterium entfaltet sich
Was es mit der Mutter des Schreckens auf sich hat, bleibt im Verlauf dieses Hefts noch größtenteils im Dunkeln. Aber genau das macht die Spannung aus! Johnson streut nur Häppchenweise Hinweise auf dieses bedrohliche Wesen, das durch Hulk und seine Gamma-Energie erweckt werden soll. Hier werden wir geschickt an der Nase herumgeführt und zu Spekulationen eingeladen. Diese mysteriöse Bedrohung, die über allem schwebt, macht Lust auf mehr und lässt erahnen, dass die kommenden Ausgaben noch düsterer werden könnten.
Hulk vs. Ghost Rider: Ein Duell für die Ewigkeit
Wer hätte gedacht, dass Hulk es in Texas mit einem Ghost Rider zu tun bekommt, und dann auch noch mit einem, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammt? Diese Begegnung ist für mich ein absolutes Highlight des Comics. Der alte Ghost Rider hat eine raue, unheimliche Ausstrahlung, und das Duell zwischen ihm und dem Hulk ist gelungen, dabei hat der Ghost Rider selbst eine sehr spannende Geschichte. Die Zeichnungen von Danny Earls und Alberto Alburquerque verleihen dieser Szene eine explosive Dynamik, die uns fast spüren lässt, wie die Gamma-Energie auf die Höllenfeuer trifft.
Zeichnerische Brillanz, ein Augenschmaus der Extraklasse
Apropos Zeichnungen: Die Künstler haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Danny Earls, Alberto Alburquerque und Nic Klein liefern ein sehenswertes Werk ab, das sowohl die Gewalt der Kämpfe als auch die düstere, bedrückende Atmosphäre des Comics perfekt einfängt. Die Monster sind grotesk und furchterregend, die Action ist intensiv und die Emotionen der Figuren allen voran natürlich Hulk und Charlie werden überzeugend dargestellt. Man spürt förmlich die Wucht jeder Faust, die Hulk in die Monsterwände schlägt. Zum anderen ist die Verwandlung vom Hulk absolut sehenswert.
Storytelling mit Tiefgang: Mehr als nur Prügel
Was diese Band besonders auszeichnet, ist das subtile, aber präsente Storytelling im Hintergrund. Klar, es gibt jede Menge wuchtige Kämpfe und epische Monster-Duelle, aber Johnson verwebt diese Action mit einer zugrunde liegenden Geschichte über innere Dämonen, Außenseitertum und das Streben nach Selbstakzeptanz. Hulk, der ewige Außenseiter, und Charlie, die auf der Suche nach Zugehörigkeit ist, machen diese Story emotional zugänglich und verleihen ihr Tiefe, die über das übliche Hulk draufhauen hinausgeht.
Die Älteste: Eine bedrohliche Antagonistin
Die Älteste ist eine faszinierende Antagonistin, die viel Potenzial hat. Sie wirkt wie eine Figur, die aus einem Lovecraft-Horror entsprungen sein könnte, geheimnisvoll, uralt und mit finsteren Absichten. Ihre Monster sind nicht nur wild, sondern scheinen auch ein gewisses Maß an Symbolik zu tragen, als ob sie die inneren Ängste und Konflikte der Figuren widerspiegeln. Johnson deutet hier eine tiefere Mythologie an, die sicherlich in den nächsten Ausgaben weiter erforscht wird.
Gamma-Action trifft Road-Trip-Feeling
Die Reise von Hulk und Charlie durch das amerikanische Hinterland verleiht der Geschichte ein angenehmes Road-Movie-Feeling. Es gibt zwar nicht die üblichen entspannten Momente eines klassischen Road-Trips, aber die düsteren Kleinstädte, verfallenen Gebäude und die weitläufigen, kargen Landschaften geben dem Comic eine einzigartige Atmosphäre. Diese post-apokalyptisch wirkende Kulisse ist der perfekte Hintergrund für die brutalen Kämpfe und die gruselige Stimmung.
Eine neue Ära für Hulk?
Johnson zeigt, dass Hulk nicht nur ein wütender Koloss ist, sondern eine die in einer Welt voller Monster, Magie und Horror ihren Platz findet. Der unglaubliche Hulk 2 Gamma-Monster auf einem Höllenritt liefert eine erfrischend neue Mischung aus klassischer Hulk-Action und düsterem Monster-Horror. Die Geschichte führt Hulk zusammen mit der jungen Außenseiterin Charlie durchs amerikanische Hinterland, eine unwirtliche und düstere Kulisse, die der Geschichte eine eindringliche, fast post-apokalyptische Atmosphäre verleiht. Die beiden sind auf der Flucht vor monströsen Kreaturen, die von einer mysteriösen, finsteren Figur der Ältesten kontrolliert werden. Ein besonderes Highlight ist die Beziehung zwischen Hulk und Charlie. Sie bringt eine emotionale Tiefe in die Geschichte, die man in einer reinen Action-Story nicht erwartet. Ein unerwartetes Highlight ist die Begegnung mit einem Ghost Rider, der aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Dieses Duell zwischen Hulk und einem alten, abgebrühten Rider gehört zu den stärksten Momenten des Bandes.
Die künstlerische Arbeit im gesamten Heft ist sehenswert . Die Zeichnungen transportieren sowohl die rohe Gewalt der Kämpfe als auch die düstere Stimmung der Umgebung auf packende Weise. Doch trotz aller Action ist Der unglaubliche Hulk 2 mehr als nur eine Abfolge von Kämpfen und Monstermetzeleien. Johnsons Storytelling gibt der Geschichte Tiefgang. Insgesamt für bis hierhin eine Reihe die ich sehr stark finde.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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