Asphalt Blues
Heute habe ich was ganz besonderes aus dem Hause Schreiber und Leser dabei, wo ich allein die Optik schon sehr stark fand.
Wir schreiben das Jahr 2038. Mick und Nina sind ein glückliches Paar, aber Mick hat eine Affäre mit der Tänzerin Helen und eine Trennung steht an. Jahre später stehen beide mit völlig neuen Partnern im Leben Nina ist mittlerweile mit einem Top-Manager verheiratet und ist eine erfolgreiche Modedesignerin und Mick heiratet Helen und hat mit ihr Kinder. Doch alles läuft nicht ganz so rund.
Ich muss ja sagen der Einstieg in den Band funktioniert für mich soweit sehr gut und es läuft hier perfekt ohne Vorwissen und auch so bekommen die Figuren mehr als genug Futter, dass man sagen kann sie sind Figuren mit ordentlich Tiefgang und keine Abziehbilder.
Gerade auch der Einstieg ist finde ich unheimlich gut gelöst und beide Hauptfiguren wachsen dir so unheimlich schnell ans Herz, dass finde ich unheimlich passend und macht auch ein wenig den Charme aus des Bandes, denn Nina und Mick trennen sich und dann springen wir ein wenig in der Zeit vor.
Die Trennung selbst fand ich für meinen Teil nachvollziehbar und ich hätte an Ninas Stelle genauso gehandelt wie sie, ob ich dann mich ebenfalls gebunden hätte in eine Beziehung die ebenfalls nicht gerade rosig verläuft weiß ich nicht.
Der Band regt für mich gerade, dass Kapitel Nina unheimlich an zum Nachdenken an, denn das hab ich dir komplette Handlung bei ihr getan würde ich so handeln, wie würde ich mich entscheiden, wo wäre mein Fokus und vor allem wie würde ich mich am Ende entscheiden ? Das macht der Band alles unheimlich gut und ist definitiv keine leichte Kost.
Denn auch bei Mick läuft es alles andere als rosig und einfach und wer Probleme hat oder der mit Themen wie Suizid nicht gut umgehen kann muss ich sagen, dann würde ich eher die Finger davon lassen, denn gerade wenn wir Mick anschauen durchläuft er selbst das Thema Suizid mit seiner Frau und das wird so unheimlich stark geschrieben, dass man an der ein oder anderen Stelle definitiv einen Klos im Hals hat. Mir ging es definitiv so und ich fand es unheimlich gut. Helen ist für mich eine unheimlich tragische Figur, die ihren Lebenswillen verloren hat und sich doch mit der Hilfe von Mick zurückkämpft, dass erleben wir leider nur am Rande, da der Fokus auf Mick liegt und dem was er Richtung Ende auch tut.
Insgesamt für mich ein unheimlich starkes Abenteuer was man hier erleben darf und es werden so unheimlich viele Themen angesprochen, dass ich sagen muss wenn man sie verträgt kann man hier absolut zugreifen und man bereut es aber sowas von zu keiner Zeit. Ich hatte hier durchweg meinen Spaß und der Band ist in meinen Augen ein Highlight.
Für meinen Geschmack war allein die Optik schon was ganz besonderes und das lässt, dass Cover für mich noch gar nicht vermuten, wird aber spätestens nach der erste Seite klar was man hier für ein optisches Kunstwerk geboten bekommt. Man schafft es hier Bilder abzuliefern die absolut abliefern und die Augen beim lesen absolut funkeln lassen. Für mich ist der Band optisch eine absolute Granate. Gerade wenn jemand gedanklich abdriftet wird, dass so stark gezeichnet, dass man sagen muss zieh ich den Hut vor insgesamt kann man vor dem Künstler für diese Arbeit nur den Hut ziehen 10/10 und der Band ist ganz großes Kino fürs Auge.
Jaouen Salaün liefert hier in meinen Augen einen unheimlich starken Band ab, der fesselt und berührt. Die Geschichte von Mick und Nina ist geprägt von Untreue und nimmt dann Jahre später, als sie neue Partner und anders im Leben stehen wie zur Zeit ihrer Beziehung einen ganz anderen Drive auf. Mick hat mit seiner Frau Helen mit dem Thema Suizid zu kämpfen und zugleich ist er bereit für ne Stange Geld zum Ökoterrorist. Nina ist dabei komplett auf ihre Karriere fokussiert und ihr Mann hat alle Hände voll zu tun die nächste Katastrophe für den Konzern für den er arbeitet zu vertuschen. Für mich liegt der Fokus komplett auf den Figuren und ihrem Weg den sie gehen und am Rande hat man automatische Autohaus und Maschinen in jeglicher Form. Optisch ist der Band finde ich durch die Bank weg ein absolutes Kunstwerk und für mich auch ein absolutes Highlight, denn hier wird fürs Auge unheimlich viel geboten. Die Handlung war für mich komplett fesselnd und hat mir von der ersten Seite an unheimlich gut gefallen. Man kommt hier finde ich toll rein und geht auf eine ganz besondere Reise, wenn man natürlich mit den doch etwas härteren Themen die der Band behandelt klar kommt. Asphalt Blues bekommt von mir eine 9,5/10.
Vielen Dank an den Schreiber und Leser Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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