Alien 2
Im Jahr 2195 entdeckte Weyland-Yutani auf dem Eismond LV-695 Xenomorphe, darunter einen seltsamen, blassen. Eine Katastrophe folgte, bei der fast alle starben und das Schiff Boreas versank. Nur Zasha, die Tochter der leitenden Wissenschaftlerin, überlebte. Jetzt, 2208, bleibt die Boreas verschollen, aber nicht vergessen …
Ein frostiges Wiedersehen mit den Schrecken des Alls
Alien 2 entführt uns in das kalte und unheimliche Szenario auf dem Eismond LV-695. Nach den tragischen Ereignissen, die sich dort vor über einem Jahrzehnt abspielten, wird schnell klar, dass die Vergangenheit noch lange nicht abgeschlossen ist. Mit Weyland-Yutani im Spiel ist jene zwielichtige Firma, die immer wieder in Konflikt mit den Xenomorphen gerät. Schon auf den ersten Seiten wird die düstere Atmosphäre perfekt aufgebaut, und der Comic bereitet den Boden für ein weiteres packendes Kapitel im Alien-Universum.
Eine vertraute Bedrohung und neue Mysterien
Natürlich stehen die Xenomorphen auch in Alien 2 wieder im Zentrum der Gefahr. Doch neben den bekannten Schrecken taucht eine neue Art Xenomorph auf: blass, seltsam und noch mysteriöser als die bisherigen Versionen. Diese Neuerung verleiht der Geschichte eine frische Note, ohne dabei die Wurzeln der Alien-Reihe zu vernachlässigen. Der blass gefärbte Xenomorph wird geschickt eingeführt und bleibt lange Zeit ein Rätsel, das die Spannung in jeder Szene aufrecht erhält. Die Mischung aus Altbewährtem und Neuem funktioniert hervorragend und zieht uns in den Bann.
Die Rückkehr von Zasha: Eine starke Hauptfigur
Zasha, die einzige Überlebende der Katastrophe vor 13 Jahren, ist der emotionale Kern des Comics. Ihre Rückkehr nach LV-695 verleiht der Handlung nicht nur Dramatik, sondern auch Tiefe. Zasha ist keine typische Actionheldin, sie ist gezeichnet von ihren Erlebnissen und wirkt gleichzeitig verletzlich und stark. Man hat hier eine Figur geschaffen, die man gerne begleitet, weil ihre Motivation nachvollziehbar ist: Sie will nicht nur Antworten auf das Schicksal ihrer Mutter, sondern auch mit ihrer traumatischen Vergangenheit abschließen. Diese persönliche Reise macht Alien 2 zu mehr als nur einer bloßen Horror-Geschichte.
Ein kalter, unerbittlicher Schauplatz
Der Eismond LV-695 ist mehr als nur eine Kulisse, er ist eine weitere Bedrohung. Die eisige, lebensfeindliche Umgebung trägt enorm zur bedrückenden Stimmung bei. Im Gegensatz zu den engen Korridoren eines Raumschiffs oder der dunklen Weite des Weltraums ist die Kälte hier allgegenwärtig. Der Mond ist ein Ort, an dem der Tod jederzeit auf dich lauert, sei es durch die Xenomorphen oder einfach durch das feindliche Klima. Die Zeichnungen und Farbgebung fangen diese Kälte perfekt ein, sodass man förmlich das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln der Figuren hört.
Die Bedrohung aus den Tiefen
Ein zentrales Element der Geschichte ist die verlorene Boreas, das Wrack, das in den eisigen Tiefen des Mondes ruht. Das Wrack dient nicht nur als Setting für den erneuten Kontakt mit den Xenomorphen, sondern steht auch symbolisch für die vergessene Vergangenheit und die versteckten Gefahren, die sie birgt. Die Entdeckung der Boreas bringt sowohl Zasha als auch die Leser in eine Welt, die von dunklen Geheimnissen und schlafenden Monstern nur so strotzt. Hier zeigt der Comic seine wahre Stärke: Er schafft es, klaustrophobische Spannung und die Weite eines unerforschten Mondes miteinander zu kombinieren.
Weyland-Yutani: Die unheilvolle Konstante
Wie immer sorgt Weyland-Yutani als ruchlose Megakonzern für die nötige Portion Intrigen. Ihr ständiges Bestreben, die Xenomorphen für eigene Zwecke zu nutzen, macht sie zu einer unverzichtbaren Figur im Alien-Universum. Auch in Alien 2 wird klar, dass die Gier nach Macht und Profit die Menschen dazu treibt, immer wieder Risiken einzugehen, die eigentlich niemand eingehen sollte. Ihre Anwesenheit auf LV-695 bringt einen zusätzlichen Spannungsbogen in die Geschichte, denn es ist offensichtlich, dass sie nicht aus ihren Fehlern gelernt haben und das macht das Ganze nur umso spannender.
Packende Action und Horror-Elemente
Natürlich darf in einem Alien-Comic die Action nicht fehlen und Alien 2 enttäuscht hier keineswegs. Die Begegnungen mit den Xenomorphen sind packend, brutal und gnadenlos. Die Zeichnungen transportieren die Geschwindigkeit und Bedrohlichkeit dieser Wesen perfekt, während die Kämpfe und Fluchtsequenzen einen ständig in Atem halte . Gleichzeitig kommt der Horror nicht zu kurz. Die ständige Angst vor dem, was unter der Oberfläche lauert, kombiniert mit der Unberechenbarkeit der Xenomorphen, sorgt für Momente puren klassischen Horrors.
Visuell überzeugend: Die Kunst des Schreckens
Ein Highlight des Comics ist zweifellos die visuelle Umsetzung. Die Künstler haben es geschafft, die düstere und unbarmherzige Atmosphäre von LV-695 in jedem Panel einzufangen. Besonders beeindruckend sind die Darstellungen der Xenomorphen und des blassen Neuankömmlings – die Kreaturen wirken bedrohlich, intelligent und geradezu tödlich. Die eisige Umgebung wird mit subtilen Farbnuancen dargestellt, und man fühlt sich, direkt in diese unwirtliche Welt hineingezogen. Auch die Charaktere sind gut getroffen, insbesondere Zashas Ausdrucksspanne zwischen Entschlossenheit und innerem Zwiespalt.
Fazit: Ein frostiges Abenteuer voller Spannung
Alien 2 liefert genau das, was man von der Reihe erwarten: bedrohliche Xenomorphe, Action und eine düstere Atmosphäre. Der Eismond LV-695 dient als unbarmherzige Kulisse, die durch ihre eisige Kälte und Isolation die Spannung zusätzlich anheizt. Die Mischung aus klassischen Horror-Elementen und neuen Bedrohungen, wie dem mysteriösen blassen Xenomorph, hält uns durchweg in Atem. Zasha, als Hauptfigur, verleiht der Geschichte zwar Tiefe, gebraucht hätte ich aber menschliche Protagonisten bei dieser Geschichte nicht.
Weyland-Yutani bleibt als zwielichtiger Megakonzern ein verlässlicher Garant für Intrigen und Konflikte. Die visuelle Umsetzung des Comics ist in Ordnung. Die eiskalte Umgebung und die furchteinflößenden Xenomorphe werden in den Panels toll gezeichnet und sorgen für eine durchgehend tolle Atmosphäre. Vor allem der blasse Xenomorph hinterlässt einen bleibenden Eindruck, von denen ich gerne noch mehr gesehen hätte. Die Action-Szenen sind packend und brutal, während die Bedrohung durch die Xenomorphe klassischen Alien-Horror sehr gut einfängt.
Insgesamt kombiniert Alien 2 gekonnt vertraute Elemente. Der Comic schafft es insgesamt gut zu unterhalten, dabei bin ich gespannt was man im nächsten Band anschneidet, denn das Ende an für sich ist klar.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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