A Vicious Circle: Ein Teufelskreis 2
Der zweite Teil der fesselnden Serie führt Thacker und Ferris von Kopenhagen 2090 ins Kriegsdeutschland 1938. Während das Finale näher rückt, bleibt offen, ob sie Feinde bleiben oder mehr hinter ihrer mörderischen, zeitübergreifenden Beziehung steckt.
Ein atemberaubendes Zeitreise-Epos setzt sich fort
Der zweite Teil der Serie A Vicious Circle: Ein Teufelskreis taucht noch tiefer in die komplexe und verwobene Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren Thacker und Ferris ein. Die Geschichte von Mattson Tomlin fesselt dabei nicht nur mit ihrem außergewöhnlichen Plot, sondern auch mit ihrer meisterhaften Inszenierung durch Lee Bermejos unglaubliche Zeichnungen. Vom futuristischen Kopenhagen des Jahres 2090 bis ins Deutschland des Jahres 1938 führt uns diese Episode durch eine packende Zeitreise, bei der die Grenzen von Feindschaft und Verbundenheit immer mehr verschwimmen.
Die Zeitreise als treibende Kraft
Ein zentrales Element des Comics ist die Zeitreise, die die Figuren immer wieder in unterschiedliche Epochen schleudert. Doch dieses Konzept wird hier nicht als einfacher Handlungstrick genutzt, sondern ist tief in die Charakterentwicklung und das Verhältnis von Thacker und Ferris eingebunden. Wir erfahren endlich, wie die beiden sich das erste Mal begegneten und was ihre komplexe, fast schon toxische Dynamik auslöst. Das Zeitreiseelement dient dabei als spannender Mechanismus, der nicht nur die Handlung vorantreibt, sondern auch eine metaphorische Ebene öffnet, in der die beiden Figuren durch verschiedene Zeiten und Identitäten konfrontiert werden.
Was den Sprung auslöst
Besonders spannend im zweiten Band ist die genauere Erläuterung, was den Sprung von einer Epoche zur nächsten eigentlich auslöst. Diese Erklärung gibt der Geschichte mehr Struktur und vertieft das Verständnis für die Tragik der Situation, in der Thacker und Ferris gefangen sind. Es wird klar, dass ihre Fehde nicht einfach nur persönlicher Hass ist, sondern dass es klare Regeln und Auslöser für ihre Zeitsprünge gibt, die sie wie Marionetten durch die Geschichte schleudern.
Shawn Thackers verlorenes Leben
Ein emotionales Highlight dieses Bandes ist die Rückkehr zu Shawn Thackers Vergangenheit. Fans des ersten Teils werden sich erinnern, dass Thacker sein Leben verloren hat, und hier erfahren wir mehr darüber, was genau auf dem Spiel stand. Der Comic nimmt sich die Zeit, Thackers einstiges Leben zu beleuchten und zu zeigen, was ihn antreibt und was mit seiner verloren hat. Diese Rückblenden sind kraftvoll und emotional intensiv, da sie uns einen tieferen Einblick in seine Motivation geben. Diese menschliche Komponente lässt uns noch intensiver mit Thacker mitfühlen, während er versucht, in einer Spirale von Gewalt und Zeitreisen zu überleben.
Lee Bermejo: Ein Meister seines Fachs
Die wahre Stärke dieses Comics liegt jedoch in den atemberaubenden Zeichnungen von Lee Bermejo. Jedes Panel ist ein Kunstwerk für sich, das sich sowohl in seiner Detailgenauigkeit als auch in seiner atmosphärischen Tiefe auszeichnet. Bermejos Stil ist rau, düster und unglaublich ausdrucksstark, was perfekt zu der düsteren, zeitübergreifenden Geschichte passt. Besonders beeindruckend sind die Kontraste zwischen den verschiedenen Epochen: Während das futuristische Kopenhagen in kühlen Blau- und Grautönen gehalten ist, sticht das Deutschland des Jahres 1938 mit düsteren, erdigen Farben hervor. Bermejo versteht es meisterhaft, jede Ära visuell einzigartig und dennoch stimmig ins Gesamtbild zu integrieren.
Das Albenformat als perfekte Bühne
Das großformatige Albenformat bietet den Zeichnungen von Bermejo den Raum, den sie verdienen. Jedes Bild entfaltet sich in voller Pracht und lässt uns in die unterschiedlichen Welten eintauchen. Besonders die groß angelegten Landschaftspanoramen und die intensiven Nahaufnahmen der Figuren kommen durch das größere Format besonders gut zur Geltung. Dieses Format hebt den Comic von traditionellen Heftformaten ab und verleiht ihm eine künstlerische Qualität, die ihn fast schon zu einem grafischen Roman erhebt.
Die Kraft des Details
Bermejos Liebe zum Detail zeigt sich nicht nur in den Landschaften, sondern auch in den Figuren selbst. Thacker und Ferris wirken lebendig, fast schon greifbar. Die Emotionen in ihren Gesichtern, die Anspannung in ihren Körperhaltungen, all das bringt die Geschichte auf eine tiefere Ebene. Gerade in den stillen Momenten, in denen die Charaktere reflektieren oder sich gegenseitig beobachten, spricht Bermejos Kunst für sich und vertieft die Spannung zwischen den Figuren, ohne dass viele Worte nötig sind.
Eine Geschichte von Feindschaft und Verbundenheit
Die Beziehung zwischen Thacker und Ferris bleibt auch in diesem Band eines der faszinierendsten Elemente der Serie. Während die beiden zunächst als erbitterte Feinde eingeführt wurden, lässt der zweite Band Raum für Spekulationen, ob mehr hinter ihrer Beziehung steckt. Die tiefe Verbundenheit, die durch ihre gemeinsame Zeitreiseerfahrung entsteht, wirft die Frage auf, ob sie nicht mehr gemeinsam haben, als sie selbst wahrhaben wollen. Dieser psychologische Aspekt bringt eine zusätzliche Tiefe in die Handlung, die über reine Action hinausgeht.
Spannung bis zum Finale
Der zweite Band steuert mit hohem Tempo auf das Finale zu. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut, und man spürt, dass sich die Geschichte auf einen explosiven Höhepunkt zubewegt. Dabei schafft es Mattson Tomlin, die Handlung trotz der komplexen Zeitreise-Mechanik stets klar und nachvollziehbar zu halten. Die Frage, ob Thacker und Ferris bis zum Ende Feinde bleiben oder ob sich ihr Verhältnis verändert, bleibt bis zur letzten Seite spannend.
Gewalt und Emotion in perfektem Gleichgewicht
Was A Vicious Circle so besonders macht, ist die Balance zwischen brutaler Gewalt und emotionalen Momenten. Der Comic scheut sich nicht davor, die düsteren Seiten der menschlichen Natur zu zeigen, doch gleichzeitig gibt er den Charakteren Raum für Reflexion und Entwicklung. Dies verleiht der Geschichte Tiefe und sorgt dafür, dass die Action niemals oberflächlich wirkt, sondern immer in einem größeren emotionalen Kontext steht.
Ein packendes visuelles und erzählerisches Erlebnis
Ein Teufelskreis 2 ist eine herausragende Fortsetzung, die durch ihre Erzählung und Bermejos atemberaubende Zeichnungen besticht. Das Zusammenspiel von düsterer Ästhetik, emotionaler Intensität und einer komplexen, zeitübergreifenden Handlung macht diesen Comic zu einem einzigartigen Erlebnis. Fans des ersten Bandes werden begeistert sein, und das großformatige Album bietet eine visuelle Opulenz, die den Comic fast schon zu einem Kunstwerk erhebt.
Der Comic verbindet gekonnt eine komplexe Zeitreise-Geschichte mit Charakterentwicklungen und visueller Umsetzung. Die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren, Thacker und Ferris, steht dabei im Zentrum und zieht uns durch die emotionale Intensität in ihren Bann.
Das Zeitreise-Element spielt dabei eine zentrale Rolle und wird nicht nur als reiner Handlungsmechanismus genutzt. Vielmehr fungiert es als Motor der Charakterentwicklung, wodurch die Geschichte an Tiefe gewinnt. Besonders faszinierend ist die Art und Weise, wie die Zeitsprünge im zweiten Band noch klarer strukturiert und erklärt werden. Dies gibt der gesamten Handlung mehr Klarheit.
Ein weiterer Pluspunkt ist die detaillierte Beleuchtung von Thackers Vergangenheit.
Das künstlerische Highlight des Comics ist ohne Frage die visuelle Gestaltung von Lee Bermejo. Seine düsteren, detailverliebten Zeichnungen verleihen jeder Szene eine beeindruckende Atmosphäre und lassen die verschiedenen Epochen lebendig wirken.
Das großformatige Albumformat tut sein Übriges, um die Kunstwerke Bermejos zur Geltung zu bringen. Die Mischung aus brutaler Action und emotionalen Momenten sorgt dafür, dass die Geschichte nie oberflächlich wirkt. Abschließend lässt sich sagen, dass Ein Teufelskreis 2 eine großartige Fortsetzung ist, die mit ihrer gelungenen Handlung, emotionalen Tiefe und tollen Kunst überzeugt.
Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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