Halloween Blues 1. Omen 

Hollywood-Starlet Dana Anderson ist tot, doch weder sie als Geist im gemeinsamen Haus, noch ihr Witwer, Kriminalinspektor Forester Hill, erinnern sich an die schicksalhafte Nacht. Als Forester vom eines Kriegskameraden erfährt, trifft er auf eine Hellseherin, deren düstere Prophezeiungen tragische Folgen haben. Dabei sucht die Witwe eines Opfers seine Hilfe, während er selbst gerade vom Mordverdacht an seiner Frau freigesprochen wurde.

Ein starker Einstieg in eine mysteriöse Welt

Halloween Blues 1. Omen bietet einen gelungenen Auftakt zu einer Comicserie, die Noir-Krimi, Mystery und psychologische Dramatik verbindet. Bereits die Prämisse weckt Neugier: Der New Yorker Kriminalinspektor Forester Hill steht unter Verdacht, seine eigene Frau, die Hollywood-Diva Dana Anderson, getötet zu haben. Sie spukt seither als Geist durch das gemeinsame Haus und bringt Foresters Leben gehörig durcheinander. Während er sich mit seinen eigenen Dämonen auseinandersetzt, wird er mit einem neuen Fall konfrontiert, der ihn ins verschlafene texanische Kaff Kilmer führt.

Eine düstere Atmosphäre wie im besten Film Noir

Das Duo Kas und Mythic haben ein Talent dafür, die Atmosphäre eines klassischen Film Noirs in Comicform zu übersetzen. Forester Hill ist der Inbegriff eines desillusionierten Ermittlers: zynisch, nachdenklich, und innerlich zerrissen. Die düsteren Zeichnungen, gepaart mit den gedeckten Farben von Graza, unterstreichen diese Stimmung perfekt. Vor allem die nächtlichen Szenen und die Darstellung von Foresters Haus schaffen eine fast greifbare Melancholie.

Ein außergewöhnlicher Geist

Danas Geist ist keine gewöhnliche Erscheinung. Sie ist weder klassisch gruselig noch rein bösartig. Vielmehr spielt sie eine ambivalente Rolle: Als Zeugin ihres eigenen Todes gibt sie Forester Rätsel auf, zieht ihn aber auch emotional immer wieder in die Vergangenheit. Ihre Dialoge sind sarkastisch, manchmal humorvoll, und verleihen der Geschichte eine überraschend leichte Note, die natürlich auch ihr eigener Tod gegenübersteht. 

Texas: Ein Ort voller Geheimnisse

Die Handlung verlagert sich bald nach Kilmer, ein texanisches Kaff, das eine ganz eigene Atmosphäre hat. Hier trifft Forester auf ein bizarres Szenario: eine Hellseherin, die Unglücke vorhersagt, Farmer, die ihre Existenzen aufs Spiel setzen, und eine verzweifelte Witwe, die Forester um Hilfe bittet. Dieser Wechsel von New Yorks Großstadtdüsternis zur ländlichen Beklemmung gibt der Geschichte einen spannenden Kontrast und erweitert die Welt von Halloween Blues spürbar.

Ein komplexer Protagonist

Forester Hill ist keine typische Heldenfigur. Sein innerer Konflikt Schuldgefühle, Selbstzweifel und der Schatten des Mordverdachts macht ihn zu einem vielschichtigen Charakter. Man fühlt mit ihm, selbst wenn er moralisch fragwürdige Entscheidungen trifft. Besonders interessant ist sein Umgang mit Dana: Ihre Gegenwart ist für ihn sowohl Qual als auch Trost, und diese Ambivalenz zieht sich durch die gesamte Geschichte.

Zeichnungen, die faszinieren

Mythics Zeichnungen sind ein Highlight des Comics. Die Charaktere sind detailreich und lebendig, während die Hintergründe stimmungsvoll gestaltet sind. Besonders beeindruckend sind die Szenen mit Dana: Ihr Geist wird nicht durch gruselige Effekte dargestellt, sondern durch ihre zeitlose Schönheit und Eleganz, ein Kontrast zu Foresters gealtertem, vom Leben gezeichneten Gesicht. Die Farbgebung von Graza verstärkt die Atmosphäre zusätzlich und verleiht der Geschichte eine unheimliche, aber faszinierende Tiefe.

Eine Geschichte mit mehreren Ebenen

Was Halloween Blues Omen so fesselnd macht, ist die Vielschichtigkeit der Handlung. Neben dem Kriminalfall gibt es psychologische und übernatürliche Elemente, die miteinander verwoben sind. Die Hellseherin Millie und ihre katastrophalen Vorhersagen könnten leicht klischeehaft wirken, doch die Autoren schaffen es, sie glaubwürdig in die Geschichte zu integrieren. Die Spannung ergibt sich nicht nur aus Foresters Ermittlungen, sondern auch aus den Fragen: Was geschah wirklich in der Mordnacht? Und welche Rolle spielt Dana dabei?

Ein melancholischer Unterton

Trotz humorvoller Dialoge und spannender Wendungen liegt über dem Comic eine melancholische Grundstimmung. Foresters Trauer und Verzweiflung sind allgegenwärtig, ebenso wie die Tragik von Dana, die als Geist gefangen ist. Diese emotionale Tiefe hebt Halloween Blues von anderen Krimi-Comics ab und macht es zu einer lohnenswerten Lektüre für Fans von Geschichten mit Tiefgang.

Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht

Mit Halloween Blues 1 Omen schaffen Kas und Mythic einen beeindruckenden Auftakt zu einer Serie, die sich durch ihren ungewöhnlichen Mix aus Krimi, Mystery und Charakterdrama auszeichnet. Die Geschichte ist komplex, die Figuren vielschichtig, und die Zeichnungen erstklassig. Wer düstere, anspruchsvolle Comics mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Ein gelungener Mix aus Noir, Mystery und Drama

Halloween Blues 1 Omen ist ein Comic, der geschickt mehrere Genres miteinander verbindet und dabei eine einzigartige Atmosphäre schafft. Die Mischung aus klassischem Noir-Krimi, übernatürlicher Mystery und emotionalem Drama sorgt dafür, dass der erste Band der Reihe sofort fesselt. Mit Forester Hill, einem von Schuld und Zweifeln geplagten Kriminalinspektor, und dem Geist seiner toten Frau Dana Anderson steht die Geschichte auf einem stabilen Fundament aus komplexen Figuren und einer fesselnden Prämisse. Forester ist ein archetypischer Noir-Ermittler, desillusioniert und vom Leben gezeichnet. Der Mord an Dana und ihr Dasein als Geist verleihen der Geschichte von Beginn an eine geheimnisvolle Note. Die Tatsache, dass weder sie noch Forester die Ereignisse jener Nacht rekonstruieren können, setzt den zentralen Konflikt der Serie. Doch der Comic bleibt nicht bei dieser Frage stehen, sondern erweitert das Universum durch den Handlungsstrang in Texas: Ein verschlafenes Kaff, eine Hellseherin mit unheimlich genauen Vorhersagen und die Verzweiflung der Bewohner schaffen eine zweite Ebene voller Spannung und Intrigen.

Die Zeichnungen von Mythic und die Farbgestaltung von Graza machen den Comic zu einem visuellen Erlebnis. Halloween Blues 1: Omen bietet mehr als nur einen Kriminalfall. Was geschah wirklich in der Mordnacht? Welche Rolle spielt Dana in Foresters Leben als Opfer, Anklägerin oder Verbündete? Und wie hängen die düsteren Ereignisse in Texas mit dem zentralen Konflikt zusammen? Diese Fragen halten die Spannung aufrecht und lassen Raum für die kommenden Bände. Für mich insgesamt ein wirklich lesenswerter erster Band. 

Vielen Dank an den Schreiber und Leser Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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