Star Wars Die Hohe Republik Kinder des Sturms

Ein Jahr nach der Zerstörung der Starlight-Station werden viele Jedi vermisst. Keeve Trennis verfolgt Hinweise auf ihren Meister Sskeer und wagt sich ins Gebiet der Nihil, um ein Bündnis der Nihil mit den Hutts zu verhindern.

Ein Jahr nach der Katastrophe

Star Wars Die Hohe Republik Kinder des Sturms entführt uns in die Zeit nach dem verheerenden Angriff auf die Starlight-Station. Ein Jahr ist vergangen, seit Marchion Ro und seine skrupellosen Nihil diesen Schlag gegen die Jedi führten. Noch immer sind viele Jedi vermisst, und der Schock dieses Angriffs liegt wie ein Schatten über der Galaxis. Cavan Scott, der Autor, fängt diese angespannte Stimmung hervorragend ein und schafft einen Einstieg, der uns in den Bann zieht. Man spürt sofort: Die Jedi stehen vor ihrer bisher größten Herausforderung.

Keeve Trennis auf einer gefährlichen Mission

Im Mittelpunkt der Handlung steht Jedi-Meisterin Keeve Trennis, die einen riskanten Auftrag übernimmt. Sie soll verhindern, dass sich die Nihil mit den Hutts verbünden, eine Allianz, die das Chaos in der Galaxis nur noch verstärken würde. Keeve ist eine beeindruckende und sympathische Protagonistin, die einerseits entschlossen und mutig ist, andererseits aber auch Zweifel und Unsicherheiten zeigt, was sie umso menschlicher macht. Scott gelingt es, ihren Charakter feinfühlig darzustellen und gleichzeitig die Spannung der Mission greifbar zu machen.

Die geheimnisvolle Spur von Meister Sskeer

Ein spannendes Element der Story ist die Frage, was mit Keeves Meister, dem Trandoshaner Sskeer, passiert ist. Auf einem Planeten in der Okklusionszone soll ein Trandoshaner mit Lichtschwert gesichtet worden sein, eine vage, aber vielversprechende Spur. Keeves emotionale Bindung an ihren alten Meister verleiht ihrer Mission eine zusätzliche Tiefe. Der Comic schafft hier eine interessante Balance zwischen persönlicher Motivation und Pflichtbewusstsein als Jedi, was Keeves Reise zusätzlich fesselnd macht.

Ein packender Blick in die Okklusionszone

Die Okklusionszone ist ein faszinierendes Setting im Comic, das eine düstere, fast unheimliche Atmosphäre ausstrahlt. Dieses Niemandsland ist von den Nihil abgesichert, und die Bedrohung ist allgegenwärtig. Die Zeichnungen von Ario Anindito und Jim Towe fangen die Isolation und Gefahr dieser Region beeindruckend ein. Die Detailtreue und die Stimmung, die durch die Illustrationen erzeugt wird, tragen maßgeblich dazu bei, dass uns förmlich in die Geschichte hineingezogen wird. Hier zeigt sich, wie perfekt Story und Bild im Comic harmonieren.

Ein starkes Autoren- und Zeichnerteam

Cavan Scott und die Zeichner Ario Anindito sowie Jim Towe bilden ein starkes Team. Scotts fesselnde und oft poetische Schreibweise wird durch Aninditos und Towes Zeichnungen perfekt ergänzt. Die Action-Szenen sind dynamisch und gut nachvollziehbar, und auch die ruhigen Momente, in denen die Charaktere über ihre Ängste und Zweifel reflektieren, sind atmosphärisch stark umgesetzt. Diese Synergie zwischen Autor und Zeichnern verleiht dem Comic eine hohe Qualität und zeigt, wie sehr das Team für das Projekt brennt.

Alte und neue Bedrohungen

Die Nihil werden hier als bedrohliche und unberechenbare Gegner dargestellt, die nichts von ihrer Gefährlichkeit eingebüßt haben. Gleichzeitig wird angedeutet, dass noch größere Gefahren auf die Jedi warten könnten. Das Unbehagen und die Ungewissheit, die von den Nihil ausgehen, sind allgegenwärtig und sorgen für eine konstante Spannung im Comic. Die Darstellung dieser Feinde verleiht der Geschichte einen düsteren Ton, der die Bedrohung für die Jedi und die Galaxis noch greifbarer macht.

Die Tiefe der Figuren und Beziehungen

Die Beziehung zwischen Keeve und ihrem ehemaligen Meister Sskeer steht im Zentrum und ist ein weiterer starker Punkt der Geschichte. Ihre emotionale Bindung, die aus Respekt und Freundschaft besteht, wird authentisch und ohne Kitsch dargestellt. Keeves Konflikt zwischen der Loyalität gegenüber Sskeer und ihrer Verantwortung als Jedi fügt eine starke emotionale Komponente hinzu. Auch die weiteren Jedi, die im Comic auftauchen, erhalten genug Raum, um uns ans Herz zu wachsen und die Dynamik der Gruppe zu zeigen.

Visuelle Highlights und Stil

Die Zeichnungen sind ein echtes Highlight und bringen das Star-Wars-Universum in dieser Ära zum Leben. Die Figuren, Raumschiffe und Landschaften sind detailliert und atmosphärisch, wodurch die Welt glaubwürdig wirkt. Besonders gelungen sind die Darstellungen der Nihil und ihrer bedrohlichen Technologie, die eine Mischung aus chaotischem und gewalttätigem Design aufweist. Ario Anindito und Jim Towe schaffen es, die epischen Szenen und intensiven Kämpfe kraftvoll in Szene zu setzen.

Ein Comic, der sich nicht scheut, dunkle Themen anzusprechen

Scott geht geschickt mit ernsteren Themen wie Verlust und Überleben um, ohne die Geschichte zu schwer werden zu lassen. Die Figuren reflektieren über das, was sie verloren haben, und die Frage nach der Zukunft der Jedi schwebt ständig über allem. Trotz der dunklen Themen bleibt der Comic stets spannend und bietet einen guten Mix aus Action, Emotion und Philosophie. Diese Tiefe hebt Kinder des Sturms von vielen anderen Star-Wars-Comics ab und zeigt, dass die Hohe Republik eine Ära voller erzählerischer Möglichkeiten ist.

Für Fans und Neulinge geeignet

Kinder des Sturms ist sowohl für eingefleischte Star-Wars-Fans als auch für Neulinge geeignet, die das Universum erkunden möchten. Die Geschichte ist zugänglich und erklärt die wichtigsten Zusammenhänge, ohne dass man alle Details der Hohen Republik kennen muss. Gleichzeitig finden langjährige Fans zahlreiche Anspielungen und Verweise, die das Eintauchen in die Welt der Jedi noch spannender machen. Hier ist es dem Team gelungen, einen Spagat zwischen komplexer Hintergrundgeschichte und Lesbarkeit zu schaffen.

Fazit

Autor Cavan Scott vermittelt geschickt die angespannte Stimmung und das Gefühl einer Bedrohung, die über allem liegt. Man spürt sofort, dass die Jedi vor gewaltigen Herausforderungen stehen, die möglicherweise das Gleichgewicht der gesamten Galaxis erschüttern könnten. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Jedi-Meisterin Keeve Trennis, die in ihrer Mission, ein Bündnis zwischen den Nihil und den Hutts zu verhindern, eine interessante Mischung aus Mut und Zweifel zeigt. Keeve ist nicht die typische, makellose Heldin; sie wirkt mit ihren Emotionen und Unsicherheiten menschlich und nachvollziehbar. Diese Balance zwischen innerem Konflikt und äußerer Mission gelingt Cavan Scott ausgezeichnet und bringt uns die Figur von Keeve Trennis auf eindrucksvolle Weise näher. Ein wichtiges Element der Handlung ist Keeves Suche nach ihrem Meister Sskeer. Ein Trandoshaner mit Lichtschwert wurde gesichtet, was die Möglichkeit aufwirft, dass Sskeer noch am Leben ist. Diese Spur verleiht der Mission eine persönliche Dimension, die Keeves Reise emotional fesselnd macht. Die Zusammenarbeit von Autor Cavan Scott und den Zeichnern Anindito und Towe zeigt, wie gut Text und Bild miteinander harmonieren können. Scotts erzählerische Tiefe und Beschreibungen ergänzen sich perfekt mit den dynamischen und detailverliebten Illustrationen. Gerade die Action-Szenen sind rasant und eindrucksvoll umgesetzt, aber auch die ruhigeren Momente, in denen die Figuren über ihre Ängste nachdenken, sind bildlich stark inszeniert. Diese Synergie zwischen Text und Bild verleiht dem Comic eine hohe Qualität und verdeutlicht, wie sehr das Team in die Welt der Hohen Republik eintaucht. Insgesamt ist Kinder des Sturms ein gelungener Comic.

Vielen Dank an Panini Comics für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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