Red Room 3

Crypto Killaz! ist die finale Sammlung von Ed Piskors Red-Room-Saga. Neben bekannten Figuren wie Herrin Pentagram stehen neue Charaktere wie der Hüter der Kryptowährung im Fokus. Piskor enthüllt zudem die geheime Geschichte der Red Rooms, die bis zu Edison und Jack the Ripper reicht.

Blutige Abgründe und Dark-Web-Intrigen Red Room 3 Crypto Killaz im Detail

Mit dem neuen Red Room 3: Crypto Killaz!  liefert Ed Piskor eine gnadenlose Fortsetzung seiner berüchtigten Red-Room-Serie. Fans des ultra-brutalen, bizarr-schrägen Comics werden wieder auf ihre Kosten kommen, denn die Handlung verbindet Gewalt, schmutzige Dark-Web-Deals und skurrile Charaktere. Die düsteren Geheimnisse der Red Rooms reichen dabei tiefer, als es bislang den Anschein hatte – bis zurück in die Zeit von Thomas Edison und Jack the Ripper. Klingt verrückt? Ist es auch, aber fangen wir am Anfang an.

Zurück in die Hölle: Ein Wiedersehen mit Fanlieblingen

Eines der Highlights der Serie dürfte zweifellos das Wiedersehen mit Herrin Pentagram und dem Dezimator sein. Beide sind charismatische Charaktere, die in den ersten beiden Bänden ihre Spuren hinterlassen haben. Doch während der Dezimator hier eher im Hintergrund agiert, wird der Fokus auf seine Tochter gelegt, was eine interessante Dynamik mit sich bringt. Sie wird mit dem konfrontiert, was ihr Vater getan hat und 

Neue Gesichter, neue Grausamkeiten

Doch es sind nicht nur altbekannte Charaktere, die in Crypto Killaz! eine Bühne bekommen. Besonders sticht der sogenannte Hüter der Kryptowährung hervor, ein mysteriöser Spieler, der sich in der Welt der Kryptowährungen und im Dark Web zu einer Art Legende entwickelt hat. Seine brutale Art und seine Fähigkeiten, das Internet zu manipulieren, machen ihn zu einer faszinierenden Figur. Er steht symbolisch für die kalte, anonyme Gewalt, die in den Tiefen des Dark Webs lauert. Mit seiner Einführung bekommt die Red-Room-Saga auch einen technologischen Touch, der perfekt in die heutige Zeit passt.

Der finstere Ursprung der Red Rooms

Einer der größten Reize dieses Bandes ist die enthüllte geheime Geschichte der Red Rooms. Die Rückblenden reichen bis in die Zeit von Jack the Ripper und Thomas Edison zurück und offenbaren, dass die makabren Online-Shows, die wir aus den vorherigen Bänden kennen, eine lange Tradition haben. Piskor lässt uns hier tief in die Geschichte eintauchen und zeigt, dass sich Menschen schon seit Jahrhunderten an grausamen Spektakeln ergötzen. Diese historische Verknüpfung verleiht der Geschichte eine noch düsterere, fast schon philosophische Dimension.

Die Mischung aus Techno-Horror und Historie

Interessant ist auch, wie Piskor die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verschmelzen lässt. Während auf der einen Seite die brutalen Red-Room-Streams von modernster Technologie und dem anonymen Internet leben, zieht sich auf der anderen Seite der rote Faden durch die Geschichte, der bis zu Edisons Zeiten reicht. Diese Mischung aus Historie und Techno-Horror macht Crypto Killaz! nicht nur zu einem Splatterfest, sondern gibt der Geschichte auch eine unerwartete Tiefe.

Der Aufstieg im Bitcoin-Zeitalter

Was besonders gut funktioniert, ist der Einbau der Bitcoin- und Kryptowährungs-Thematik. Das Dark Web und die Red Rooms sind eng mit der Anonymität und den illegalen Geschäften dieser digitalen Währungen verbunden. Piskor stellt die Welt des schnellen, anonymen Geldes als finsteren Spiegel unserer modernen Gesellschaft dar, in der das menschliche Leben oft nur eine Währungseinheit wert ist. Der Aufstieg des Hüters der Kryptowährung bringt diese Aspekte gekonnt auf den Punkt.

Schockierende Visuals, die unter die Haut gehen

Wie gewohnt liefert Piskor eine atemberaubende und schockierende visuelle Umsetzung. Die brutalen Szenen sind gnadenlos explizit, aber auch künstlerisch herausragend. Jede Seite ist ein Kunstwerk des Grauens, und man kann nicht anders, als weiterzublättern, denn optisch liefert der Band in meinen Augen wieder ab. Was man klar sagen muss ist, dass die Bände in meinen Augen nichts für schwache Nerven sind und man die Inhalte definitiv mögen muss. Wenn man insgesamt mit den Themen die behandelt werden kein Problem hat, dann bekommt man hier ganz tolle Bände spendiert, die allesamt zu unterhalten wissen. 

Der absurde Humor als Ausgleich

Trotz all der Brutalität und des Schocks verliert Crypto Killaz!nicht den absurden Humor, der Piskors Werk durchzieht. Die skurrilen Figuren und ihre überzogenen Handlungen sind oft so grotesk, dass man sich ein Lächeln nicht verkneifen kann. Es ist dieser schwarze Humor, der die Gewalt erträglich macht und die Handlung immer wieder in absurde Höhen treibt.

Ein Band für eingefleischte Fans

Wer die ersten beiden Bände mochte, wird mit Red Room 3: Crypto Killaz! mehr als zufrieden sein. Die neuen Charaktere, die Rückkehr der alten Lieblinge und die Enthüllung der geheimen Geschichte sorgen für genug frischen Wind, um die Serie auf ein neues Level zu heben. Gleichzeitig bleibt Piskor dem bewährten Stil treu, der diese Reihe so einzigartig und kontrovers macht.

Für Neueinsteiger eher schwer zugänglich

Wer neu in die Welt der Red Rooms einsteigen möchte, sollte allerdings nicht mit Crypto Killaz! beginnen. Die verworrene Geschichte und die Vielzahl an Charakteren könnten Neulinge überfordern. Es lohnt sich definitiv, die Vorgängerbände zu lesen, um die Welt und die Beziehungen zwischen den Charakteren zu verstehen.

Fazit

Red Room 3: Crypto Killaz! setzt Ed Piskors Serie in gewohnt düsterer Manier fort und liefert dabei eine Mischung aus schockierenden Bildern, Gewalt und schrägem Humor. Besonders erfrischend in Crypto Killaz! ist die Einführung neuer Figuren wie dem Hüter der Kryptowährung. Zugleich kehren aber auch andere Figuren zurück, beziehungsweise nahe Angehörige, denen nicht nur Liebe entgegengebracht werden.  Ein weiteres Highlight des dritten Bands ist die Enthüllung der historischen Wurzeln der Red Rooms. Dass die grausamen Spektakel bis zu Jack the Ripper und Thomas Edison zurückreichen, gibt der Geschichte eine interessante historische Tiefe. Besonders gelungen ist auch, wie geschickt Piskor die Themen Bitcoin und Kryptowährungen in die Handlung einwebt. Die Anonymität und die illegalen Geschäfte, die diese digitale Währung ermöglichen, passen perfekt zur dunklen Atmosphäre der Red Rooms. Wie schon in den vorherigen Bänden, bleibt auch die visuelle Umsetzung in Crypto Killaz! auf gewohnt gutem Niveau. Die brutalen Szenen sind explizit und gnadenlos, aber auch künstlerisch gut umgesetzt. Die gr Bildsprache wird dabei immer wieder durch skurrilen Humor aufgelockert, der verhindert, dass die Geschichte zu düster oder bedrückend wird.

Insgesamt ist Red Room 3: Crypto Killaz! ein Volltreffer für Fans der Serie. Die neuen Charaktere, die Enthüllung der dunklen Ursprünge und die Schockmomente machen diesen Band zu einem würdigen Abschluss der Reihe. Wer allerdings neu in die Welt der Red Rooms eintauchen möchte, sollte besser bei den Vorgängerbänden anfangen, um die Zusammenhänge und Figuren richtig zu verstehen.

Vielen Dank an den Skinless Crow Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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