Wanted Ein Steckbrief aus Blut

Heute habe ich einen feinen Band aus dem Hause Splitter für euch dabei. 

Im Jahr 1877 streifen der junge Cheyenne Dull, der Rache für den Massaker an seinem Stamm sucht, und sein Mentor Oscar ziellos durch den Wilden Westen. Um zu überleben, helfen sie den örtlichen Gesetzeshütern, indem sie Phantombilder für Steckbriefe erstellen. Dabei nutzt Dull eine mysteriöse Kraft, die er von seinen Vorfahren geerbt hat.

Einleitung: Ein Streifzug durch den Wilden Westen

Wanted Ein Steckbrief aus Blut ist ein Comic, der uns in das Jahr 1877 zurückversetzt und uns auf eine abenteuerliche Reise durch den Wilden Westen mitnimmt. Wir begleiten den jungen Cheyenne Dull und seinen Mentor Oscar, einen reisenden Fotografen, die durch die Prärien und Wüsten streifen und sich mit der rauen Realität der damaligen Zeit auseinandersetzen. Es ist eine Geschichte von Rache, Überleben und dem Streben nach Gerechtigkeit angereichert mit einem Hauch von Mystik und Geheimnissen. Der Einstieg funktioniert hier zu jeder Zeit sehr sehr gut und der Band nimmt sich für Dull definitiv die Zeit, auch wenn Oscar finde ich ein wenig zu kurz kommt, merkt man 

Eine düstere Prämisse: Rache als Antrieb

Der Protagonist Cheyenne Dull ist ein komplexer Charakter, dessen tiefster Antrieb die Rache für das Massaker an seinem Stamm ist. Dieser blutige Hintergrund verleiht der Geschichte eine dunkle und ernsthafte Note. Dulls Suche nach den Mördern seines Stammes und seiner Familie ist mehr als nur ein persönlicher Rachefeldzug, es ist auch eine Erkundung der menschlichen Psyche und der extremen Maßnahmen, zu denen Menschen fähig sind, wenn sie verletzt und wütend sind.

Eine ungewöhnliche Partnerschaft: Der Fotograf und der Zeichner

Oscar, der reisende Fotograf, ist ein faszinierender Gegenpol zu Dull. Während Dull von Wut und Schmerz getrieben wird, bringt Oscar eine gewisse Ruhe und Weisheit in die Geschichte ein. Ihre Partnerschaft, die auf gegenseitigem Respekt und einer stillschweigenden Vereinbarung basiert, ist eine der interessantesten Dynamiken des Comics. Die Art und Weise, wie Oscar Dull unterstützt, sowohl bei seiner Suche als auch in seiner Entwicklung als Phantombildzeichner, ist wirklich toll und verleiht der Geschichte Tiefe.

Die Kunst der Phantombilder: Mehr als nur ein Handwerk

Ein zentraler Aspekt des Comics ist Dulls Fähigkeit, Phantombilder zu erstellen, die Vorlagen für die bekannten Wanted Steckbriefe. Diese Kunst ist nicht nur ein einfaches Handwerk, sondern eine Mischung aus Intuition, Beobachtungsgabe und einer mysteriösen Kraft, die in Dulls Vorfahren verwurzelt ist. Die Phantombilder, die er zeichnet, sind fast schon magisch und scheinen eine eigene Lebendigkeit zu besitzen. Dies verleiht dem Comic eine fast übernatürliche Dimension, die den Leser neugierig macht und fesselt.

Eine mysteriöse Gabe: Dulls geheimnisvolle Kräfte

Cheyenne Dulls Fähigkeiten gehen über das Normale hinaus. Seine Gabe, die Gesichter der Schuldigen mit beeindruckender Genauigkeit darzustellen, ist ein Erbe seiner Vorfahren und eine wichtige Komponente des Comics. Diese mysteriöse Kraft wird nicht vollständig erklärt, was dem Comic eine zusätzliche Ebene von Geheimnis und Intrige verleiht. Es ist diese unerklärliche Fähigkeit, die Dull zu einem unverzichtbaren Verbündeten für die Gesetzeshüter macht und ihn gleichzeitig zu einer Zielscheibe für die Gesetzlosen.

Die Atmosphäre des Wilden Westens: Authentisch und eindrucksvoll

Der Comic gelingt es meisterhaft, die Atmosphäre des Wilden Westens einzufangen. Von den staubigen Straßen der kleinen Städte bis hin zu den weiten, menschenleeren Prärien, die Welt, die in Wanted Ein Steckbrief aus Blut geschaffen wird, ist lebendig und authentisch. Die Zeichnungen sind detailreich und schaffen eine immersive Erfahrung, die den Leser direkt in die Zeit und den Ort zieht, wo die Geschichte spielt. Diese visuelle Kraft macht den Comic zu einem visuellen Fest und einem Erlebnis für die Sinne.

Zeichnungen und Erzählstil: Eine perfekte Symbiose

Die Zeichnungrn in Wanted Ein Steckbrief aus Blut sind nicht nur schön anzusehen, sondern tragen auch wesentlich zur Erzählung bei. Die Bilder sind dynamisch und emotional, sie unterstreichen die Spannung und das Drama der Geschichte auf wirkungsvolle Weise. Der Erzählstil des Comics ist flüssig und gut durchdacht. Jeder Panelwechsel ist gut getimt und trägt zur Erzählung bei, ohne die Handlung zu unterbrechen oder zu verwässern.

Der Einsatz von Farben: Ein Spiegel der Emotionen

Die Farbpalette des Comics ist ein weiteres Highlight. Die Verwendung von gedeckten, erdigen Tönen spiegelt die raue und oft düstere Realität des Wilden Westens wider. Gleichzeitig werden lebendigere Farben gezielt eingesetzt, um bestimmte Emotionen und Stimmungen hervorzuheben. Diese Farbkontraste verstärken die dramatischen Momente und helfen, die psychologische Tiefe der Charaktere und ihrer Geschichten zu vermitteln.

Charakterentwicklung: Ein tiefgründiger Protagonist

Cheyenne Dull ist ein Protagonist mit Tiefe. Im Laufe der Geschichte sehen wir, wie er sich weiterentwickelt von einem Mann, der von Rache getrieben wird, zu jemandem, der mit seinem Schmerz und seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Die Reise, die er unternimmt, ist sowohl physisch als auch emotional, und der Leser wird eingeladen, diese Reise hautnah mitzuerleben. Seine inneren Konflikte und sein Kampf um die Kontrolle über seine mysteriösen Kräfte machen ihn zu einem komplexen und fesselnden Charakter.

Themen und Motive: Mehr als nur ein Western

Obwohl Wanted Ein Steckbrief aus Blut oberflächlich betrachtet ein klassischer Western ist, sind die Themen und Motive, die der Comic behandelt, weitreichender. Es geht um Verlust, Rache, Gerechtigkeit und die Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein. Der Comic erforscht die Grauzonen des menschlichen Charakters und stellt Fragen, die auch heute noch relevant sind. Diese tiefergehenden Themen verleihen der Geschichte eine philosophische Dimension, die über das hinausgeht, was man von einem typischen Western erwarten würde.

Mystik und Realität: Eine interessante Mischung

Die Mischung aus Mystik und Realität ist eines der einzigartigen Merkmale des Comics. Während die Geschichte fest im historischen Kontext des Wilden Westens verankert ist, fügt die mysteriöse Gabe von Dull eine interessante übernatürliche Komponente hinzu. Diese Kombination aus Fakt und Fiktion, aus Realität und Mystik, macht den Comic besonders interessant und hebt ihn von anderen Geschichten dieses Genres ab. Es ist diese Mischung, die den Leser dazu bringt, immer weiter zu lesen, um die Geheimnisse zu entdecken, die unter der Oberfläche lauern.

Fazit

Der Band entführt uns in die raue Welt des Wilden Westens und lässt uns die Abenteuer von Cheyenne Dull und seinem Mentor Oscar hautnah miterleben. Die Geschichte hat eine relativ düstere Atmosphäre, die den uns sofort in ihren Bann zieht, getragen von einem starken Protagonisten, dessen Drang nach Rache und Gerechtigkeit die Handlung vorantreibt. Dull selbst ist eine sehr spannende Figur, der mit dem deutlichen ruhigeren Oscar sehr gut funktioniert. Oscar, der reisende Fotograf, ist ein faszinierender Gegenpol zu Dull. Während Dull von Wut und Schmerz getrieben wird, bringt Oscar eine gewisse Ruhe und Weisheit in die Geschichte ein.  Die Zeichnungen sind detailliert und stimmungsvoll und fangen die wilde und ungezähmte Natur der Zeit perfekt ein. Die geschickte Verwendung von Farben verstärkt die emotionale Wirkung der Geschichte und unterstreicht die Tiefe der

Figuren. Ein zentraler Aspekt des Comics ist Dulls Fähigkeit, Phantombilder zu erstellen, die Vorlagen für die bekannten Wanted Steckbriefe. Insgesamt ein wirklich lesenswerter Comic, der mir sehr gut gefallen hat. 

Vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 

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