Die verlorenen Briefe
Heute habe ich was aus dem Hause Cross Cult dabei und ich war ein wenig gespannt darauf was mich erwartet, die Prämisse hört sich für mich schon sehr spannend an.
Iode wartet jeden Morgen auf einen Brief der schon längst hätte kommen sollen. Es gibt nur einen Weg herauszufinden was mit dem Brief los ist auf den er schon so sehnlichst wartet. Er muss in die Stadt fahren und beim hiesigen Postamt nachfragen. Auf seinem Weg nimmt er die Anhalterin Frangine mit, die ihre ganz eigene Agenda verfolgt. Beide landen in einem Abenteuer, dass mit ruchlosen Gangstern zu tun hat und Unfähige Polizisten.
In den Band selbst kommt man ganz gut rein und für mich muss ich sagen funktioniert der Einstieg hier ganz gut, am Anfang dachte ich okay was erwartet mich hier. Ich für meinen Teil kam zwar gut rein es war aber absolut nicht absehbar was uns hier erwartet und desto weiter wir kommen desto mehr entfaltet sich eine wirklich tolle Welt.
Dabei erfahren wir einiges über die beiden Hauptfiguren der Geschichte und ich fand den Aufbau der Charaktere besser desto weiter man kommt, zu Beginn wirken sie ein wenig blass und man wird direkt in die Handlung geworfen, dass wird aber besser desto weiter man mit der Handlung voranschreitet und hat einige wirklich tolle Momente, wo sich Iode und Frangine emotional öffnen.
Die Handlung lässt einen vermuten, dass der Brief von Iodes Mutter, die ebenfalls etwas erklärt wird verloren sind und das ist auch die Handlung man sucht den verlorenen Brief seiner Mutter, doch das Ganze wandelt sich, als man auf Frangine trifft. Dann nimmt sie eigentlich für mich richtig schön Fahrt auf und hat einige tolle Actionszenen, gerade wenn wir uns da die Handlung rund um den Tintenfisch genauer anschauen und wir mehr über Frangine erfahren.
Ich muss sagen Iode steht definitiv im Zentrum der Handlung und auch seine Eltern bekommen genügend Futter, gerade der Vater ist ja ein wahrer Held und von seinem Sohn emotional ein wenig verstoßen worden, hier greift der Band den Leser direkt emotional an, denn das schafft er durch die Auftritte seines Vaters und seiner Mutter, die Iodes eigentliches Problem darstellen, die Angst loszulassen und nicht mit etwas abzuschließen, genauer möchte ich hier nicht ins Detail gehen, weil es ein sehr emotionaler Punkt ist in der Geschichte. Richtung Ende packt man für mich noch mal einen drauf und spielt hier klar auf Depressionen hin und ich musste da wirklich schlucken, ganz großes Kino.
Die Optik fand ich durch die Bank weg wirklich sehr ansprechend. Ghibli wer dieses Studio mag wird die Optik im Band selbst definitiv abfeiern, denn die ist klar an den Filmen orientiert. Die Optik macht aber auch so wirklich großen Spaß. Es gibt gerade wenn die Action einsetzt wirklich tolle Panels, aber auch wenn es emotional wird wissen die Zeichnungen für mich diese einzufangen und perfekt dem Leser rüberzubringen.
Die verlorenen Briefe, ich muss sagen am Anfang kam ich zwar recht gut rein, wusste aber nicht was ich davon halten soll was ich da lese, sind wir in einer eher kindergrerechten Geschichte oder wird das hier noch harter Tobak. Desto weiter man in der Geschichte kommt desto mehr doch erwachsenere Themen greift der Band auch und desto besser entfaltet sich auch die Handlung, bis zum Ende hin wo ich zwei mal absolut schwer schlucken musste. Weil ich damit auch absolut nicht gerechnet habe. Gerade gegen Ende hin werden zwei Themen sehr zentral Verlustbewältigung und Suizid. Iode ist eine Figur die ich toll geschrieben fand und der aber nicht allein im Fokus der Handlung steht, nämlich auch Frangine steht öfters mal im Rampenlicht. Stellen an denen man schmunzeln muss gibt es im Band definitiv einige und für mich persönlich war der Band auch eine kleine emotionale Reise. Die Optik fand ich eigentlich sehr ansprechend und unterstreicht die Handlung, sowie die Gefühle der Figuren. Die verlorenen Briefe bekommt von mir eine 9/10.
Vielen Dank an Cross Cult für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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